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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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durchtrennen und hilft einem, sich auf die eigenen Absichten zu konzentrieren. Ein Zauberstab wäre besser gewesen, aber der Ring musste reichen. Ich ließ meinen Willen in den Stein strömen, wo er verstärkt wurde und in den Silberrahmen floss. In einer Bewegung, die so flüssig war, wie es eben ging, schwang ich den Spiegel nach hinten und trieb ihn in die erstbeste fleischige Stelle, die ich finden konnte.
    Der Graue schrie auf. Mir stieg Brandgeruch in die Nase, und ich begriff mit Unbehagen, dass ich mehr Kraft in den Spiegel gesteckt hatte, als mir hätte möglich sein dürfen. Aber als der Griff des Grauen sich lockerte, verlor ich keine Zeit und fuhr herum. Der Spiegel steckte ihm in der Seite und rauchte. Das brachte einen Grauen sicher kaum um, aber eine ernste Behinderung war es schon. Zögernd schwebten seine Finger darüber. Um das Ding wieder loszuwerden, musste er es anfassen. Ich rannte zu meinem Schlafzimmer.
    Er war nur Sekunden hinter mir, aber mehr brauchte ich nicht, um an meine Waffen zu kommen. Als er hineingestürzt kam, ging ich zum Angriff über. Mit dem Silberathame ritzte ich ihm das Todessymbol auf die Brust, was ihm einen gequälten Schrei entlockte. Für die Feinen war Eisen giftig, aber sämtliche anderen Kreaturen der Anderswelt vertrugen kein Silber. Ich hatte keine Ahnung, warum, aber das war mir auch egal. Hauptsache, es wirkte.
    Trotz seiner Verletzungen stieß er mich zurück. Ich landete auf dem Bett und krachte mit dem Kopf gegen die Wand. Das bremste mich etwas, aber ich war bereits dabei, Verbindung zum Totenreich aufzunehmen. Diese Verbindung leitete ich in den Zauberstab. Sie schoss auf den Grauen zu und saugte ihn ein. Er wehrte sich und schlug um sich, als könnte er dadurch etwas gegen den Sog ausrichten. Eine illusionäre Hoffnung. Einen Moment später war er verschwunden.
    Fast sofort verflog die niederdrückende Atmosphäre im Haus. Als ob man unter Wasser gewesen wäre und auftauchte. Ich konnte wieder frei atmen. Ich entspannte mich und rutschte ein Stück die Wand hinunter. Ich hätte gern den Kopf angelehnt, aber das würde sich nach dem harten Aufprall eben nicht sonderlich gut anfühlen.
    Ein lautes Bersten ertönte vorn im Haus, als ob eine Tür eingetreten wurde. Ich fuhr hoch, und das Adrenalin drehte eine zweite Runde, als jemand schnell den Flur heruntergelaufen kam. Ich griff gerade nach der Pistole, da hörte ich eine vertraute Stimme rufen: „Eugenie?“
    Erleichter t – wenn auch nur ansatzweis e – sah ich zu, wie Kiyo in mein Zimmer gestürzt kam.

KAPITEL 13
    „Du bist spät dran“, sagte ich und versuchte so zu tun, als ob mein Bademantel nicht draußen im Flur lag.
    Er sah sich um, und ich konnte nicht anders, ich holte angetan Luft. Bis in jede einzelne Zelle hinein war er aufgeladen mit Energie, kampfbereit bis in den kleinsten Muskel. In seinen dunklen Augen stand ein harter, wilder Ausdruck, während er das Zimmer auf Bedrohungen absuchte. Er machte den Eindruck, es aus dem Stand mit einer ganzen Armee aufnehmen zu können. Vielleicht sogar noch mit einer Hand auf den Rücken gebunden. Ich schlang die Arme um mich, obwohl ich weder fror noch mich schämte.
    „Ich bin gerade deine Auffahrt hochgegangen, als ich etwas spürt e … etwas Dunkles.“ Sein Körper entspannte sich, und die animalische Wildheit in seinen Augen wurde von dieser verhangenen Sinnlichkeit abgelöst, als er zum ersten Mal zu bemerken schien, dass ich nackt war.
    „Ein Grauer. Er musste dringend zu einem Termin mit Persephone.“
    Kiyo verzog die Lippen zu einem Grinsen. „Warst du gerade unter der Dusche?“
    „In der Sauna. Ich hab ihn mit einem Spiegel gepfählt.“
    „Nett.“
    Wir starrten einander an. In der Luft zwischen uns baute sich Span­nung auf.
    „Tja, dann“, sagte ich schließlich. „Danke, dass du hereingeschaut hast. Du kannst jetzt wieder gehen.“
    „Eugeni e … “
    Meine Verwirrung und Lust hielten sich zugunsten meiner Em­pörung raus, und das völlig zu Recht. „Ich habe dir nichts zu sagen. Ich will nicht mit dir reden. Also verschwinde.“
    „Erst, wenn ich dir alles erklärt habe.“
    „Was denn? Dass du mich schwängern wolltest, genau wie die anderen Typen alle?“
    Er blinzelte sichtlich verdattert. „Ic h – was? Nein. Natürlich nicht. Himmel, ich hab doch ein Kondom benutzt.“
    „Ja, weiß ich. Ich war zufällig dabei.“ Ich hörte selbst, wie ein­geschnappt das klang. „Warum hast du es denn sonst getan?“
    Sein

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