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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schließen, hatte er die Kreatur gewittert. Nur leider den falschen Schluss gezogen.
    Ich bekam meinen pelzigen Gegner nicht richtig zu sehen, weil es mir nicht gelang, mich aus seiner Umklammerung zu winden. Kiyo, der keine anderen Waffen brauchte als seine gewaltige Kraft, kam sofort angestürzt. Er packte die Arme und zog, und es gelang mir, mich aus dem Klammergriff zu lösen. Ich fuhr herum und sah mir das Vieh an. Es war ein –
    Ähm.
    Ich war mir nicht ganz sicher. Es war pelzig, braun und groß, mit runden Ohren wie eine Maus oder ein Bär und Hufen wie ein Hirsch und einem ganzen Sortiment anderer wild zusammengewürfelter Tierteile. Es gab ein ersticktes Brüllen des Missfallens von sich, und ich wappnete mich dagegen, dass es sich erneut auf mich stürzte. So lief das nämlich normalerweise. Kreaturen, die hinter mir her waren, zielten entweder darauf ab, mich an Ort und Stelle zu vergewaltigen, oder für immer zu verhindern, dass ich die Prophezeiung erfüllen konnte.
    Aber dieser Yogi-Bär hier ignorierte mich und stürzte sich vor den Augen der feixenden Kobolde auf Kiyo. Kiyo rammte ihm seine Faust in die Brust, und mir fiel ein kurzer Lichtschimmer auf, der sich wie eine platzende Naht über den Brustkorb ausdehnte und wieder erlosch. Dann konterte Yogi-Bär mit einem Schwinger, der Kiyo hart ins Gesicht traf und rückwärts gegen die Wand schleuderte. Die ebenfalls hart war – dieser Boxhieb hatte töten sollen. Aber Kiyos Reflexe waren zu schnell, und er fing sich ab, bevor sein Schädel gegen den massiven Beton knallte.
    Da warf ich mich erneut ins Getümmel und zog meine Glock. Ich hatte sie vorhin mit Silberprojektilen geladen und war heilfroh darüber. Ich pumpte dem Monster ein paar rein. Jedes Mal kamen diese Lichteffekte, aber ansonsten beachtete es mich gar nicht. Es war viel zu sehr darauf aus, Kiyo umzubringen. Die beiden prügelten aufeinander ein, und ich nutzte jede Gelegenheit, auf das Ding zu schießen, weil das ja nicht ohne Wirkung bleiben konnte. Trotzdem riss das Biest Kiyo mit einem Zufallstreffer von den Füßen, und er schlug voll auf den Hinterkopf. Die Kobolde jubelten; Kiyo blieb liegen.
    Ich brüllte wütend auf, riss auch noch den Zauberstab heraus und griff die pelzige Scheußlichkeit frontal an. Bei mir versuchte das Vieh keine tödlichen Schläge, sondern versuchte einfach bloß, an mich ranzukommen, während ich weiter feuerte und mit den Bannworten loslegte. Plötzlich war Kiyo wieder auf den Beinen und warf sich zwischen uns.
    »Nimm deine Drecksfinger von ihr!«, grollte er. Seine sämtlichen Muskeln waren angespannt. Er fing anscheinend jeden Moment an, seine Gestalt zu verändern.
    Yogi-Bär machte ein finsteres Gesicht und wechselte wieder in den Killermodus.
    »Geh mir aus dem Weg«, sagte ich zu Kiyo. »Ich hab ihn.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass er Hand an dich legt«, gab Kiyo zurück, ohne seinen Gegner aus den Augen zu lassen. Seine Augen schimmerten gelblich. Wie Fuchsaugen.
    »Er hat gar nicht vor, mich zu töten oder zu vergewaltigen«, argumentierte ich, während Kiyo sich unter dem nächsten mörderischen Schwinger wegduckte. »Er will mich fangen … dich will er töten.«
    Aber Kiyo war fest entschlossen, mich zu beschützen, und ich kam zu dem Schluss, dass es für ihn am sichersten wäre, wenn ich einen Zahn zulegte und einfach die Verbannung zu Ende brachte, anstatt nun wiederum ihn beschützen zu wollen. Entschlossen leitete ich meine Macht in den Zauberstab und begann wieder, ein Tor zur Anderswelt zu öffnen. Dabei fielen mir jedoch diese Lichteffekte wieder ein, die jeder Treffer an dem Vieh erzeugt hatte – als ob es auseinanderzufallen drohte. Mir kam eine Idee, und anstatt die Magie darauf zu verwenden, das Gewebe dieser Welt zu zerreißen, richtete ich sie direkt auf Yogi-Bär – beziehungsweise auf die andersweltliche Magie, die Yogi-Bär zusammenhielt. Als Kiyo begriff, was ich vorhatte, sprang er beiseite.
    Und richtig. Plötzlich war das Monster von einem Spinnennetz aus Licht überzogen, das seine einzelnen Fragmente hervorhob. Ich zerstörte die magischen Verbindungen mit dem Zauberstab, und dann – explodierte das Vieh.
    Aber nicht, wie Aeson explodiert war. Es zerfiel einfach in seine Einzelteile. Von der riesigen, klobigen, pelzigen Gestalt blieb nichts übrig. Stattdessen flitzten auf dem Boden lauter Waldtiere auseinander: Mäuse, Hasen, ein Hirsch und ein Entenpaar. Die Mäuse und Hasen verkrümelten sich sofort in

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