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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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genug sauer auf ihn. Aber nun wurde mir klar, dass ich im tiefsten Innern seine Anerkennung wollte. Es machte mich richtig krank, sie mir jetzt vielleicht verscherzt zu haben.
    Als er wieder herauskam, war sein Gesicht immer noch ernst. »Ich glaube, ich habe sie überzeugt, dass du keine mörderischen Absichten gehegt hast.«
    Ich sackte richtig zusammen vor Erleichterung – wohl vor allem, weil er mir anscheinend glaubte. »Danke.«
    »Die Frage ist jetzt: Möchtest du, dass sie bleibt?«
    »Will sie das denn?«, fragte ich erschrocken.
    »Sie gehorcht mir«, sagte er schlicht. »Wenn ich es ihr sage, wird sie bleiben und dich weiter unterrichten.«
    »Ich möchte nicht, dass sie gegen ihren Willen hier ist …«
    »Ich habe ihr versichert, dass sie hier sicher ist. Sie wird nicht in Angst vor dir leben … nicht in sonderlich großer. Darum geht es also nicht mehr. Sondern darum, ob du den Unterricht mit ihr fortsetzen möchtest.«
    »Das kann ich doch nicht … nicht nachdem …« Ich hielt inne und begriff, dass ich mir meiner Worte nicht sicher war. Ich wollte nicht wie der Sturmkönig sein. Ich wollte keine natürliche Neigung dazu, Möglichkeiten zu lernen, wie man Leute umbrachte. Und trotzdem … ich musste immer wieder daran denken, wie es sich angefühlt hatte, diese Magie zu verwenden. Die Beherrschung des Wassers hatte mir ein Hochgefühl beschert, die der Luft hatte es verdoppelt.
    Dorians grün-gelbe Augen beobachteten mich aufmerksam. »Ich verstehe. Dann sage ich ihr, dass sie noch ein wenig bleiben wird.«
    Ich wollte protestieren, konnte es aber nicht. Er ging wieder zu ihr, blieb einige Minuten dort und kam dann wieder zu mir in den Salon, wo ich weiter auf und ab gegangen war.
    »Nun denn«, sagte er forsch. »Das wäre das.« Sein ernster Gesichtsausdruck war verschwunden, und ich ertappte mich dabei, dankbar zu sein, dass seine übliche belustigte Miene zurückgekehrt war. »Wie ich gemerkt habe, wolltest du gerade aufbrechen. Um wieder die Menschen von deinen Untertanen zu befreien?«
    »Um wieder meine Untertanen von mir zu befreien.«
    Ich erklärte ihm, was ich vorhatte, und sein Gesicht leuchtete interessiert auf. »Wie praktisch, dass ich in dieselbe Richtung möchte. Außer, du möchtest gern, dass ich hier auf deine Rückkehr warte?«
    Nein, Dorian dazu ermuntern, es sich in meinem Schloss heimisch zu machen, war das Allerletzte, was ich wollte. Also erklärte ich mich widerstrebend damit einverstanden, dass er mich begleitete, teilweise, weil ich immer noch Schuldgefühle hatte und dankbar war, dass er sich in den Ysabel-Vorfall eingeschaltet hatte. Einen Vorteil immerhin hatte es, dass er mich begleitete: Rurik beschloss, dass ich für die Reise keinen Begleitschutz brauchte. Nur Dorian begleitete mich, und ich fragte mich müßig, wie er es schaffte, ohne Begleitschutz überall hinzugehen, wo er wollte. Die Vorstellung, dass er ein respekteinflößenderer Herrscher war als ich, gefiel mir nicht.
    »Nerv mich bloß nicht mit dieser Luftgeschichte«, warnte ich ihn. »Ich will keine Sprüche darüber hören, dass ich so langsam mein Erbe antrete und meine Bestimmung erfülle.«
    Dorian schmunzelte, den Blick auf die Straße vor uns gerichtet. »Ich brauche dir nichts zu erzählen, das du längst weißt.«
    »Na sicher doch … Aber wenn ich meine Magie besser in den Griff kriege, dann werde ich vielleicht selbst mit diesen verdammten Feuerdämonen fertig.«
    »Siehst du? Ich brauche dir überhaupt nichts zu erzählen. Du schaffst es ganz allein, dir vernünftige Begründungen dafür auszudenken, dass du deine Magie benutzt.«
    »Hey, das ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Du kannst mir nicht weismachen, dass du es ganz locker nehmen würdest, wenn irgendwelche Dämonen in deinem Königreich ihr Unwesen treiben.« Ich runzelte die Stirn. »Oder vielleicht doch? Ich habe den Eindruck, vielen Herrschern sind solche Sachen total egal.«
    In Dorians Augen trat wieder dieses ernste Glitzern, obwohl er immer noch lächelte. »Aeson war es egal. Scher uns nicht alle über einen Kamm. Du weißt es besser. Wenn ich Dämonen im Land hätte, würde ich selbst mit einem Trupp zu ihrer Vernichtung ausziehen.«
    Ich fragte mich, ob Dorian das draufhatte. Meine potenzielle Macht war vielleicht größer, aber zurzeit machten ihn seine Beherrschung und seine Geschicklichkeit zu einer gefährlicheren Macht als mich. Ein Herrscher in der Anderswelt musste mächtig sein, sonst würde ihn das Land nicht

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