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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schauen, wie diese Neuigkeit hier aufgenommen wird.« Dorian kippte seinen Tequila. Er hob überrascht die Augenbrauen, aber es hielt ihn nicht davon ab, sich einen zweiten einzugießen. »Allerdings erbt ihr Kind den Thron nicht einfach. Das ist eine Frage von Macht und Stärke.«
    Seine Worte erinnerten mich an Leiths’ Probleme, den Thron zu erben, und das wiederum erinnerte mich an Leiths’ Liebeserklärung. Bäh. Ich hatte wahrscheinlich unsere einzige Chance auf technische Hilfe zunichte gemacht. Na ja, darüber konnte ich mir später den Kopf zerbrechen. »Wie seid Ihr so schnell hierhergekommen?«, fragte ich Dorian. Wir duzten uns nur, wenn wir allein waren.
    »So schnell nun auch wieder nicht. Es ist Stunden her, dass ich davon gehört habe.«
    Stunden her. Dorian hatte es vor mir erfahren. Alle anderen wahrscheinlich auch. Wer war ich denn schon? Wo ich doch nicht mal was mit dieser Geburt zu tun hatte. Ich war bloß eine Herrscherin mehr, die Edelsteine oder Wandbehänge schicken würde, wenn das Baby geboren war. Ich goss mir noch einen Schnaps ein, aber Shaya schnappte sich den Becher.
    »Bekomme ich noch einen?« Sie konnte das Zeug nicht ausstehen und wollte mich wahrscheinlich bloß davon abhalten, noch mehr zu trinken. Na toll. Aber noch war etwas in der Flasche – allerdings kam mir jetzt Dorian zuvor.
    »Davon wird einem schnell übel«, warnte ich ihn und griff erneut nach der Flasche. Einige wenige Tropfen rannen in meinen Becher.
    »Das Risiko gehe ich ein. Das ist eine faszinierende Substanz.«
    »Sie wird aus Kakteen hergestellt«, sagte ich in der Hoffnung, dass er dann den letzten Schnaps nicht mehr wollte. Fehlanzeige.
    »Beeindruckend«, sagte er und stellte den Becher hin. »Ihr solltet versuchen, ihn hier herzustellen. Es gibt bestimmt Abnehmer dafür.«
    In dieser Dunkelheit konnte ich es nicht richtig sehen, aber ich glaube, Shaya verdrehte die Augen.
    Ein bisschen ärgerte ich mich schon über Dorians Anwesenheit, aber er hatte es zugegebenermaßen richtig gut drauf, das Thema Maiwenn und Kiyo zu umschiffen. Was mich natürlich nicht davor bewahrte, über sie nachzugrübeln; trotzdem musste ich schmunzeln, während er die anderen mit seinen Geschichten unterhielt. Ob es nun etwas mit dem Königtum zu tun hatte oder einfach typisch Dorian war, er hatte dermaßen Charisma, dass ihm praktisch jeder an den Lippen hing und über seine Scherze lachte. Bei meiner Gehemmtheit in Sachen Konversation konnte ich diese Fähigkeit nur bewundern – und ihn mitunter darum beneiden.
    Im Laufe der Nacht ließ die Wirkung des Tequilas leider ein wenig nach. Sturzbetrunken war ich natürlich trotzdem; ich hatte schließlich die halbe Flasche selbst geleert. Aber ich wollte schlafen gehen, solange ich noch ausreichend benebelt war. Das bewahrte mich zwar nicht davor, wegen Kiyo schlecht drauf zu sein, aber ich musste davon ausgehen, dass es nüchtern nur noch schlimmer sein würde.
    Als ich aufstand, taten die anderen es mir nach. Ich war ganz schön wackelig auf den Beinen. »Wenn ich Euch behilflich sein dürfte«, sagte Shaya und griff nach meinem Arm, aber Dorian kam ihr zuvor.
    »Nein, nein. Gestattet mir, die Dornenkönigin auf ihr Zimmer zu bringen. Ich möchte kurz mit ihr reden.« Ysabel machte ein finsteres Gesicht, und er bedachte sie mit einem zurechtweisenden Blick. »Ach, hör auf damit. Ich bin bald bei dir … vorausgesetzt, Eugenie gestattet mir, die Nacht über in ihrem Schloss zu weilen.«
    »Sicher doch. Immer rein mit Euch. Fühlt Euch ganz wie zu Hause. Sucht schon mal Vorhänge aus.«
    Er hielt mir seinen Arm hin, und ich kam zu dem Schluss, dass es weniger demütigend war, mich von Dorian stützen zu lassen, als mich vor der Dienerschaft auf die Nase zu legen. Ysabel sah uns wütend nach, und ich konnte es ihr kaum verdenken. Wenn mein Freund eine Betrunkene auf ihr Zimmer bringen würde, wäre ich auch stinksauer.
    »Ganz schön arrogant von dir, davon auszugehen, dass ich deine moralische Unterstützung brauche«, sagte ich, sobald wir außer Hörweite waren.
    »Das stimmt. Wo du doch nur die moralische Unterstützung einer Flasche Branntwein brauchtest. Mach dir nichts vor, Eugenie. Dein Liebster sitzt am Bett seiner früheren Liebsten und erwartet hoffnungsfroh die Geburt ihres gemeinsamen Kindes. Das würde mich auch mitnehmen.«
    »Dich nimmt doch überhaupt nichts mit.« Wir kamen bei meinem Zimmer an, und er folgte mir ohne Aufforderung hinein.
    »Da wüsste ich so

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