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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Kidnapper betraf. Vielleicht war Moria ja wirklich nur verbannt worden, nachdem sie sich hier herumgetrieben hatte. »Führen Ihre Aufträge Sie eigentlich manchmal auch in die Anderswelt?«
    Er gab ein bärbeißiges Lachen von sich. »Nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Diese Übergänge sind ganz schön fies, trotz Kreuzweg. Ich bin seit … keine Ahnung … Jahren nicht mehr rübergegangen.«
    »Hm«, machte ich.
    Art hörte mit seinem Schnippeln auf und sah mich verdutzt an. »Warum fragen Sie?«
    »Mir sind ein paar Geschichten zu Ohren gekommen … also Gerüchte der Feinen. Über einen Menschenmann, der irgendwie nach Ihnen klingt.«
    »Nach mir? Ist ja merkwürdig.«
    »Der Mann hat ein rotes Schlangentattoo.« Ich wollte nicht anklagend klingen, aber irgendwie schwang es schon in meinem Tonfall mit.
    »Warum in aller Welt sollte ich lügen, was meine Besuche in der Anderswelt angeht?« Man konnte nicht sagen, dass er verärgert war, aber seine Freundlichkeit war merklich abgekühlt.
    »Moment mal. Das habe ich nicht gesagt.« Ich wollte nicht zu defensiv klingen. »Es ist bloß komisch, dass jemand, der Ihnen ähnlich sieht, dort gesehen worden ist, wo Ihr Kreuzweg rauskommt.«
    »Dann haben diese Feinen vielleicht die Welten durcheinandergebracht, als ich sie rausgeworfen habe … Die Gedankengänge dieser Wesen sind manchmal ehrlich gesagt kaum nachzuvollziehen. Und Sie wissen ja selbst, wie desorientierend eine Verbannung wirken kann.«
    »Ja, das stimmt. Ich sage ja nur, dass diese Geschichte, die ich gehört habe, merkwürdig war.« Art wollte ein Feinenmädchen rausgeworfen haben, aber bei Moria hatte es sich eindeutig danach angehört, dass sie geflohen war.
    Wenn sein Verhalten eben abgekühlt war, so war es jetzt frostig. »Ich finde es mindestens genauso merkwürdig, dass eine Schamanin dermaßen dicke mit den Feinen ist, dass sie sich ihre Geschichten anhört – und sie ernst nimmt. Was spielt es denn für eine Rolle, ob sich da drüben Menschen rumtreiben?«
    »Diese Menschen meinen es vielleicht nicht gut mit den Feinen.«
    »Ja und?«
    »Und das ist nicht richtig.«
    Er schnaubte und wandte sich wieder seinem Gebüsch zu. »Es sind Feine, Eugenie. Die sind nicht wie wir. Und nach allem, was man hört, springen Sie ja auch nicht gerade freundlich mit ihnen um.«
    »Wenn sie in dieser Welt sind, ja.«
    »Ist doch egal, welche Welt. Sie sind unmenschlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Warum hängen Sie sich da so rein?«
    »Das geht Sie nichts an.« Die harschen Worte waren ausgesprochen, bevor ich es noch verhindern konnte. Art hielt erneut inne, und diesmal drehte er sich vollständig zu mir herum.
    »Und Sie geht es nichts an, wohin ich gehe und was ich tue … egal in welcher Welt.«
    Mein Herz machte einen Satz. »Wie jetzt, wollen Sie damit sagen, dass Sie es doch waren? Dass Sie kürzlich in der Anderswelt gewesen sind?«
    »Ich will damit sagen, dass dieses Gespräch für mich beendet ist. Sie sind hier nicht willkommen, wenn Sie einfach bloß mit lachhaften Anschuldigungen um sich werfen wollen … Anschuldigungen, die obendrein völlig belanglos sind.«
    »Für die Feinen sind sie schon von Belang.«
    »Ich glaube, Sie stellen hier die falschen Fragen. Sie sollten besser Ihre eigenen Beweggründe hinterfragen und herausfinden, warum Sie unbedingt Leute verteidigen wollen, die sich einen Dreck um uns scheren … und warum Sie dafür Streit mit Ihrem eigenen Volk suchen.«
    Ich sprang auf, gab aber auf den Kaffee acht. »Ich suche keinen Streit.«
    »Dann verschwinden Sie von hier, bevor es welchen gibt.«
    Wir standen da und starrten uns feindselig an, und ich fragte mich, ob es zum Kampf kommen würde. Ich war bewaffnet, er nicht. Dafür war er größer und muskulöser. Nein, das war Blödsinn. Warum sollte er kämpfen wollen? Er hatte ja nichts gestanden, sondern sich nur darüber geärgert, dass ich ihm Dinge vorwarf, die er nicht als Verbrechen ansah. Das machte ihn nicht schuldig – aber es machte ihn auch nicht unschuldig. Irgendetwas lief hier, definitiv.
    »Schon gut«, sagte ich und trat zurück. »Ich wollte Sie nicht verärgern. Ich versuche nur, aus der Sache schlau zu werden und dafür zu sorgen, dass niemandem Unrecht geschieht.«
    Er lächelte, aber es war kein Vergleich zu dem lässigen Grinsen, mit dem er mich begrüßt hatte. »Und wenn es so wäre, was in Gottes Namen würden Sie denn dann tun? Jetzt mal halblang, Eugenie. Übertreiben Sie es nicht mit Ihrem

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