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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Abwechslung einmal an etwas ganz Neuem zu arbeiten, und so war es die Sache wert, auch wenn die Kette niemals Euren Hals zieren wird.«
    Mir fiel wieder ein, dass er an Königin Katrices’ Hof lebte. »An was arbeitet Ihr normalerweise so?«
    Er verzog leicht das Gesicht. »Ihre Majestät Königin Katrice hat eine Vorliebe für Tiere und sammelt Figurinen, Schmuck … alle möglichen Darstellungen. Letzte Woche habe ich ein Eichhörnchen aus Kristallglas hergestellt. Es ist sehr schön geworden, durchaus, aber es war eben schon das fünfte Eichhörnchen in diesem Jahr.«
    Ich musste wider Willen lachen. »Na, dann kann ich ja in jeder Hinsicht nur froh sein. Und wer weiß …« Mir fiel plötzlich etwas ein. »Vielleicht habe ich ja noch einen anderen Auftrag für Euch, der nichts mit ihrer Menagerie zu tun hat. Hättet Ihr Zeit?«
    Girard verneigte sich tief. »Gewiss.«
    »Ich habe gehört, Ihr könnt in einem gewissen Ausmaß auch mit Eisen arbeiten. Ich brauche Folgendes …« Ich beschrieb ihm mein Problem mit Jasmine und dass ich flexiblere Fesseln brauchte, die so viel Eisen enthielten, wie er bearbeiten konnte. Theoretisch hätte ich Handschellen aus der Menschenwelt mitbringen können, aber ich wollte nicht nur aus Gründen der Beweglichkeit eine Sonderanfertigung, sondern auch weil sie mit Bronze oder Kupfer belegt sein mussten, damit meine Wachen sie nötigenfalls anfassen konnten.
    Girard hörte mir aufmerksam zu und nickte gelegentlich. »Ja, natürlich kann ich so etwas für Euch anfertigen. Morgen sollten sie fertig sein.«
    »Hui, also so schnell hatte ich nicht …«
    Er warf seinen Kopf zurück und lachte. »Eure Majestät, Ihr vergesst, dass wir nicht schmieden und hämmern wie Menschen. Ich befehle dem Metall, sich zu biegen, und es gehorcht. Vollendet wird das Ganze durch Übung und Geduld.«
    Da hatte er wohl recht. Ich dankte ihm vielmals und erklärte, dass Shaya noch mit ihm über den Preis reden würde. Er war kaum gegangen, da wollte ich mich selbst wieder auf die Suche nach ihr machen, weil ich immer noch ihren Bericht brauchte.
    Bevor ich noch losziehen konnte, wurde ich erneut unterbrochen – diesmal durch Ysabel. Sie war allein, woraus ich schloss, dass Dorian ins Eichenland zurückgekehrt war. Wenigstens eine gute Nachricht. Ich wollte nicht, dass er hier seine Zelte aufschlug – erst recht nicht nach meinem Ausfall letzte Nacht.
    Sie blieb vor mir stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Von ihrer Angst nach unserer ersten Stunde war nichts mehr zu sehen. Vielleicht hatte Dorians Besuch ihr Auftrieb gegeben. Oder vielleicht fand sie auch, dass sie wenig von einer Frau zu fürchten hatte, die den ganzen Abend nur flennte und ihre Sorgen in Alkohol ertränkte.
    »Mein Herr sagt, dass ich immer noch nicht von hier wegdarf – erst müssen wir noch wenigstens ein einziges Mal zusammenarbeiten.«
    »So ein Pech aber auch«, sagte ich und wollte an ihr vorbeigehen. »Ich muss mit Shaya reden.«
    Sie stellte sich mir in den Weg. Wenn das nicht ein richtiges Déjà-vu war. »Shaya ist gerade nicht da. Je früher wir das hinter uns bringen, desto besser. Ich weiß, dass Ihr gerade auch nichts Besseres mit Eurer Zeit anzufangen habt. Ihr wartet doch bloß auf Euren Kitsune, damit der Euch mal wieder einen Brocken hinwirft.«
    Na schön, jetzt war ich sauer, vor allem weil sie recht hatte. »Das stimmt nicht. Ich habe jede Menge zu erledigen. Und außerdem weiß ich gar nicht, ob ich deine Hilfe noch benötige. Ich glaube, jetzt fehlt es mir nur noch an Übung.«
    Ich griff mit meinem Geist aus und spürte den verschiedenen Arten Luft um uns herum nach. Ich passte auf, dass ich Ysabel aussparte, und zog verschiedene Bestandteile zusammen. Jetzt, wo ich die individuellen Unterschiede kannte, fiel es mir nicht mehr schwer, sie zu größeren Ballungen zu kombinieren. Ich schleuderte die Luft durch den Flur und löste einen Windstoß aus, der kräftiger war als derjenige, den Ysabel am ersten Tag so selbstgefällig auf mich abgefeuert hatte. Ihre Miene zeigte Verachtung, aber ich schwöre, in ihren Augen stand die alte Angst. Mir fiel wieder ein, was Shaya gesagt hatte: dass ich zu schnell lernte und zu große Fortschritte machte.
    »Das ist … nicht schlecht«, sagte Ysabel schließlich. »Aber es war plump. Und wenn Ihr das Wetter beherrschen wollt, müsst Ihr Luft und Wasser kombinieren können.«
    Da hatte sie recht, aber ich fand, dass ich beides gut genug begriff, um einfach

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