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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mit seinen roten Augen, dann die Eisenkrone und den Baum.
    „Das kommt unerwartet“, sagte er.
    „Geh zu Rurik. Erkläre ihm, was passiert ist, und lass ihn sofort eine Besatzungsarmee hierherführen.“ Ich wusste nicht genau, was ich damit meinte, aber ich wusste, dass es militärische Kontrolle brauchte, wenn wir das Land sichern wollten. Rurik würde wissen, was zu tun war. Regieren kam später. „Anschließend…“ Nun zögerte ich. „Sag Shaya, sie soll Dorian informieren. Dann kehre zu mir zurück.“
    Volusian wartete für den Fall, dass ich noch etwas anfügen wollte. Als nichts mehr kam, verschwand er, und die Sonne schien ein bisschen heller zu scheinen. Jetzt hieß es warten, und ich sah mich unter den immer noch sprachlosen Schlossbewohnern um.
    „Tja… das wär’s so weit. Macht weiter wie immer. Bewacht die Tore. Niemand verlässt das Gelände. Und ihr… geht zu eurer Suppe oder… was ihr sonst so esst.“ Das galt den Zivilisten. Als sich niemand rührte, machte ich ein strengeres Gesicht und wiederholte meine Befehle lauter. Furcht blitzte in den Augen der Vogelbeerländer auf, und sie überschlugen sich schier.
    Dieser Innenhof war riesig, und mir fiel eine unbenutzte Ecke bei einigen Karren auf, mit denen wohl Vorräte angeliefert worden waren. Ich ging dorthin, Jasmine im Schlepptau, und setzte mich. Wahrscheinlich ein komischer Platz für eine Königin, aber ich wollte mich ausruhen, während wir auf Rurik warteten. Plus– so hatte ich weiterhin ein Auge auf diese heikle und gefährliche Situation. Der Großteil der Wachen hielt sich hier draußen auf, und noch war eine Meuterei denkbar. Seit meinen Befehlen bewegten sich die Leute wieder, aber zumeist nur, um ängstliche Grüppchen zu bilden und zu diskutieren, was passiert war.
    Jasmine seufzte und lehnte ihren Kopf an die Mauer. „Ich möchte nach Hause.“
    „Kommt schon. Sobald Rurik hier ist, kehren wir zum Schloss zurück; dann kann er sich um das hier kümmern.“
    „Nein.“ Ihre Stimme war leise. „Mein anderes Zuhause. In der Menschenwelt.“
    Ich hatte zugesehen, wie ein paar Bauern die Wachen anbettelten, sie hinauszulassen. Nun fuhr ich verblüfft zu ihr herum. „Was? Aber du kannst diese Welt nicht leiden. Du hast immer gesagt, dass du hier hingehörst.“
    „Tue ich ja. Aber ich möchte einfach nur… ich möchte das alles mal für ein paar Tage hinter mir lassen. Magie. Und Schlösser. Und… alles Mögliche. Ich möchte fernsehen. Vielleicht mal gucken, was Will macht. Ich möchte meinen iPod aufladen. Und meine Playlist ist nicht Schrott.“
    Ich musste lachen. „Lauter solche Sachen möchte ich auch. Wir gehen bald. Wir… wir lassen diese Ketten durchtrennen. Ich– ich hab leider den Schlüssel nicht dabei.“
    Sie zuckte die Achseln. „Ist okay so.“
    „Kiyo wird ganz schön sauer sein wegen der Geschichte hier“, sagte ich leise und staunte selber, dass ich mich ihr anvertraute.
    „Du hast das Richtige getan. Also abgesehen davon, dass du Katrice und Cassius nicht getötet hast. Aber das kannst du ja immer noch.“
    Jeder Ansatz eines Lächelns auf meinen Lippen verschwand. „Cassius…“
    „Das war alles gelogen“, sagte sie frei heraus. „Er hat mir überhaupt nichts getan.“
    „Jasmine…“
    „Im Ernst.“ Sie sah mich ruhig an aus ihren blaugrauen Augen. „Er hat mich vollgequatscht, wenn er mich besuchen kam… hat mich ein bisschen angefasst. Aber das war’s auch schon. Ich glaube, sie wollten mir nur Angst machen.“
    Sie führte das mit dem Anfassen nicht weiter aus. Ich fragte nicht nach. Ich war einfach nur heilfroh, dass sie nicht dasselbe hatte durchmachen müssen wie ich. „Tut mir leid. Dass ich dich nicht besser beschützt habe.“
    Nun lächelte sie. „Du warst prima. Und hey, du hast den Krieg beendet, stimmt’s? Du hast gewonnen.“
    Ich sah weg, starrte ins Leere. „Habe ich wohl.“
    Danach redeten wir nicht mehr viel. Ich war müde, erschöpft von der ganzen Magie. Ein altes, mächtiges Artefakt zu benutzen war nicht so einfach, wie es aussah. Die Herrschaft über ein großes Stück Land zu beweisen auch nicht. Letztes Mal war ich auch fix und fertig gewesen, aber da hatte ich das Dornenland so schnell wie möglich verlassen. Nun saß ich hier im Vogelbeerland fest und bekam alle seine Regungen extrem deutlich mit. Diese Intensität würde nachlassen, wie damals beim Dornenland, aber vorläufig fühlte es sich an, als verlangte das Land meine Aufmerksamkeit, indem

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