Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Augen. „Alles, was Ihr wollt. Ich tue alles, was Ihr wollt.“
    „Ja, genau“, sagte ich. „Das werdet Ihr.“
    Ich ließ die Klinge herunterfahren– rammte sie dem Land ins Herz.

 
    KAPITEL 18
    Es fühlte sich wirklich so an– als ob ich ein Lebewesen tötete. Und das tat ich ja quasi auch. Ich zerstörte die Verbindung des Landes zu Katrice. Das Land und sein Monarch sind eins. Ein ziemlich esoterisches Konzept… aber, na ja, die Wahrheit. Ich hatte es beim Dornenland ja gespürt. Darum konnte ich von diesem Königreich nie lange wegbleiben. Es rief mich. Es war ein Teil von mir.
    Und darum schnitt ich praktisch ein Lebewesen entzwei. Weiß glühende Kraft durchsengte mich, als ich es tat; die Magie der Krone, die sich mit meiner eigenen verband und nach unten ins Erdreich strömte. Ich bekam kaum etwas von meiner Umgebung mit, nur dass Katrice kreischte. Unter mir konnte ich, auf spiritueller Ebene sozusagen, spüren, wie sich das Land wehrte. Es wollte nicht, dass das Band zerriss. Aber letzten Endes hatte es keine Wahl. Die Magie der Krone war zu stark. Sekunden, Minuten, Stunden… Keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, wahrscheinlich nur einen Moment. Aber plötzlich war es vorbei. Die Magie der Krone zog sich wieder zurück, und das Land lag offen und herrenlos da. Wund und verletzt.
    Während sich der Dunstschleier der Magie verlor, nahm ich den Rest der Welt allmählich wieder wahr. Überall um mich herum fassungslose Gesichter. Katrice, zusammengekauert, schluchzte. Ich hatte vorhin schon gedacht, dass sie gealtert war, aber das war gar kein Vergleich zu jetzt gewesen. Ihres Landes beraubt worden zu sein, hatte sie zugrunde gerichtet. Ihre dunklen Haare waren jetzt fast komplett grau, ihr Gesicht eingefallen und voller Falten.
    Und überall um uns herum… das ganze Land war in Unruhe. Ich konnte seine Energie spüren, wie sie ausgriff… wie es rief… sich nach einem neuen Herren sehnte. Die Leute hier ließen nicht vermuten, dass sie etwas davon mitbekamen. Sie hatten nur Augen für das Drama um Katrice und mich. Einige wenige Zuschauer machten ein verwirrtes Gesicht, als ob sie das Land auch hören konnten.
    Weil sie mächtig genug waren, um es sich zu nehmen, wurde mir klar. Das Land tastete bereits nach denen, die genug Macht besaßen, um sich mit ihm zu verbinden, und als ich aufsah, konnte ich Cassius ansehen, dass er es ebenfalls spürte. Katrices Sohn hatte nicht die Kraft besessen, ein Königreich zu beanspruchen, aber ihr Neffe besaß sie schon.
    Also bestand meine nächste impulsive Handlung des Tages daraus, dass ich meine freie Hand in den Boden stieß. Genau wie beim letzten Mal wurde das Erdreich, das zunächst hart und unnachgiebig war, bald weich und warm. Meine Hand sank in die Erde, und ich wurde willkommen geheißen, als ob jemand meine Hand ergriff. In meinem Körper breitete sich Wärme aus, eine angenehme Wärme, die ganz anders war als die sengende Glut der Krone eben. Ich schloss die Augen und kämpfte darum, die Verbindung aufrechtzuerhalten, zu beweisen, dass ich würdig war. Zum Teil war ich ja schon vom Dornenland belegt. Es war ein Kampf, nun auch noch dieses Land zu beanspruchen.
    Dann spürte ich es… spürte ich, dass das Land mich annahm. Und während es das tat, begann der Boden zu beben. Zunächst hielt ich es für einen Nebeneffekt der Magie, aber dann fiel mir wieder ein, was geschehen war, nachdem sich das Dornenland an mich gebunden hatte. Das Land nahm die Gestalt an, die zu meiner Seele sprach, die natürlich und richtig für mich war. Aesons einstiges Königreich hatte sich in die Sonora-Wüste verwandelt, das Land meiner Geburt. Das Vogelbeerland versuchte das nun ebenfalls.
    Nein, nein! Nicht das schon wieder. Die Verwandlung eines halb tropischen Landes in eine Wüste hatte schon einmal verheerenden Schaden über seine Bewohner gebracht. Wir hatten mit Hungersnöten zu kämpfen gehabt, mit Trockenheit, mit Armut… Es hatte eine Weile gedauert, das Königreich wieder auf die Füße zu stellen, sodass es wieder gedieh und nicht auf fremde Hilfe angewiesen war. Hektisch versuchte ich, an eine andere Landschaft zu denken. Aber welche? Ich hatte den Südwesten der USA kaum je verlassen. Rasch kam mir das Bild der Catalina Mountains ins Gedächtnis, die Berghänge und Kiefern schneebedeckt wie an dem Tag, als Kiyo und ich gegen den Dämon gekämpft hatten. Ich konnte spüren, wie das Land dieses Bild übernehmen wollte, und ich entriss es ihm. Dieses

Weitere Kostenlose Bücher