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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Gesicht doch ein bisschen, aber sie schoss sofort zurück. „Und doch hat er bekommen, was er wollte. Euch. So schwach kann er nicht gewesen sein.“
    Das hatte gesessen, aber bevor ich reagieren konnte, glitt ein junger Mann neben sie. Er sah ihr und Leith so ähnlich, dass es keinen Zweifel an seiner Identität geben konnte: Cassius, ihr Neffe. Der Zorn in meinem Inneren verdoppelte sich. Ich musste wieder daran denken, was dieser Kerl Jasmine höchstwahrscheinlich angetan hatte. Mein Verstand ließ mich im Stich, nackte Wut trat an seine Stelle.
    „Ihr hättet es dabei belassen sollen“, sagte ich zu Katrice, mit absolut ruhiger Stimme. „Ihr hättet Leiths Tod akzeptieren sollen; als Strafe für das, was er getan hat. Ausgleichende Gerechtigkeit. Euretwegen mussten Leute sterben. Aber gleich hat das Sterben ein Ende.“
    Ein Blitzstrahl. Ein Blitzstrahl, und sie war tot. Teufel, ich konnte Cassius damit auch gleich erledigen.
    „Eugenie“, sagte Kiyo. „Nicht. Mach das nicht.“
    „Was soll ich denn sonst machen?“, hauchte ich, ohne dass es die anderen hören konnten.
    „Ich habe dich damals auch schon vor den Konsequenzen gewarnt. Bitte hör wenigstens diesmal auf mich“, flehte er. „Die werden nicht ausbleiben.“
    „Was erwartest du denn von mir?“ Meine Stimme wurde lauter. Mir war egal, wer zuhörte. „Das hier ist Krieg. Ich töte ihre Herrscherin, ich gewinne. Oder ich lasse hier drin die Hölle los, und diese Leute sterben. Was ist dir lieber, Kiyo? Such es dir aus– oder lass dir eine dritte Möglichkeit einfallen.“
    Er antwortete nicht, aber angesichts des Widerspruchs in meinen eigenen Reihen wurde Katrice’ verkniffenes Lächeln breiter. „Den Tod säen, das ist alles, was dir einfällt. Du bist Tirigans Tochter. Mittlerweile bin ich froh, dass Leith dir kein Kind hat machen können. Sein Plan schien zunächst weise, aber es ist besser, dass mein erhabenes Geschlecht nicht mit dem deinen vermischt wurde– obwohl die Götter wissen, wie sehr Leith es versucht hat. Er hat mir davon erzählt. Oft. Nun, auch gut. Wir werden wohl bald wissen, wie Cassius sich geschlagen hat…“
    Ihr Blick ruhte kurz auf Jasmine neben mir. Imanuelle hatte unsere Tarnung komplett fallen gelassen.
    „Eugenie–“, setzte Jasmine an, aber ich wollte nichts hören.
    „Du willst wohl unbedingt sterben“, herrschte ich Katrice an. Jedes einzelne Wort ganz rau, ich bekam sie kaum heraus. Das mit dem Blitzschlag war keine gute Idee. Mir fiel wieder ein, wie ich Aeson getötet hatte. Buchstäblich in die Luft gejagt hatte ich ihn, indem ich seinem Körper das Wasser entriss. Es gab so viele Möglichkeiten, Katrice zu töten, so viele Wege, sie zu demütigen.
    Sie hob leicht die Schultern, und trotz ihres selbstgefälligen Grinsens sah ich einen Anflug von Bedauern in ihren Augen. „Wie es scheint, werde ich heute so oder so sterben. Ich möchte nur, dass vorher noch alle hier die Wahrheit über dich erfahren.“
    Ich erstarrte. Ich hatte Kiyo nach einer dritten Möglichkeit gefragt, und er hatte mir keine geliefert. Aber es gab noch eine.
    „Die Wahrheit ist“, sagte ich und griff langsam nach meinem Rucksack, „dass Ihr heute nicht sterben werdet. Aber Ihr werdet Euch wünschen, gestorben zu sein.“
    Ich kann nur vermuten, dass das Nächste aus purer Emotion passierte, aus dem Zorn und der Verzweiflung, die ihre Sprüche über Jasmine und mich ausgelöst hatten. Situationsbedingtes Adrenalin spielte sicher auch eine Rolle, und… na ja, vielleicht lag mir so was ja auch wirklich in den Genen.
    Ich zog die Eisenkrone aus dem Rucksack. Katrice wurde kreidebleich, alle Großspurigkeit war verschwunden. Die Zuschauer, die die Krone erkannten, zeigten eine ähnliche Furcht, hörbar und sichtbar. Die anderen glotzten nur neugierig.
    „Nein“, keuchte Katrice. „Nein. Bitte nicht.“
    Ich glaube, bis zu diesem Moment hatte sie gar nicht ernsthaft geglaubt, dass ich die Krone besaß. Rückblickend denke ich, dass sie auf alle meine Forderungen eingegangen wäre, egal welche. Aber ich wollte keine Kapitulation. Ich wollte, dass sie litt. So, wie ich gelitten hatte.
    So viele Wege, sie zu demütigen…
    Ich setzte die Krone auf, und irgendwie– vielleicht war es Teil ihrer Magie– wusste ich genau, was ich zu tun hatte. Das Eisenathame war immer noch in meiner Hand, und ich ging auf ein Knie. Katrice fiel ebenfalls auf die Knie, aber es war eine Demutsgeste.
    „Bitte“, flehte sie, Tränen in den

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