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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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und Rurik. Sie hatten eine Beziehung am Laufen, eine Liebesgeschichte, die sich wahrscheinlich direkt vor meinen Augen entwickelt hatte; nur dass ich völlig ahnungslos gewesen war. Darum hatte sie nichts dagegen gehabt, die Verwaltung eines Königreichs zu übernehmen, das durch unorthodoxe Methoden erobert worden war.
    Niemand sonst schien es zu bemerken– oder vielleicht wussten alle längst von den beiden–, aber während ich dort stand und wieder einmal einer Einsatzbesprechung lauschte, versetzte es mir einen Stich ins Herz. Genau dasselbe wie bei Tim und Lara– und nicht, weil sich beide Paare so bizarr zusammenfügten. Nein, die Ähnlichkeit rührte daher, dass für die vier alles so einfach war. Einfach verlieben und loslegen. Ohne politische Machenschaften und Motive. Ohne weltumspannende Prophezeiungen, die einem alles vermasselten. Ich hatte mich aus Dorians Netz von Intrigen befreit– und das nicht ohne eine hübsche Portion Kummer–, aber mit Kiyo lief es jetzt auch anders und ließ sich nicht mehr zurückdrehen. Ganz egal, was bei meiner Schwangerschaft herauskam, selbst wenn sie das allerglücklichste Ende nahm, es würde zwischen ihm und mir nie wieder so sein wie vorher. Ich würde nie eine unbefangene Beziehung führen.
    Übelkeit stieg in mir auf, und ich gab mich gar nicht erst mit der Überlegung ab, woher sie diesmal wohl herrührte. Ich lehnte mich an die Wand, während Rurik weiter über Truppenaufstellung sprach. Die Mauern und Fundamente des Schlosses gehörten zwar nicht zum Land, aber sie berührten es, und ich spürte, wie diese Magie mich wärmte und beruhigte. Ich holte tief Luft. Ich würde das durchstehen. Alles würde gut ausgehen, wie ich es Kiyo gesagt hatte. Bald würde ich wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wurde. Dann würde ich wissen, was zu tun war.
    Ich hatte die Absicht gehabt, länger zu bleiben und sicherzugehen, dass Shaya sich eingelebt hatte, aber ich kam bald zu dem Schluss, dass ich zurückmusste. Die anderen machten auch den Eindruck, als hätten sie mich gern noch ein bisschen bei sich gehabt, aber sie waren meine seltsame oder– wie sie es nannten– „menschliche“ Art schon gewöhnt. Ich versicherte allen, dass ich absolutes Vertrauen in sie hatte, erinnerte Shaya daran, Dorian abzuweisen, und sah dann zu, dass ich wieder nach Tucson kam.
    Als ich zu Hause ankam und analysierte, wie ich mich heute gefühlt hatte, kam mir die Idee, dass mich die Wechsel zwischen den Welten fertigmachten. Solche Transitionen waren grundsätzlich keine leichte Sache; manche bekamen sie überhaupt nicht hin. Ich war richtig gut darin geworden, aber jetzt kosteten sie mich Substanz, selbst mit der Hilfe eines Torwegs. Ich wusste genug über Schwangerschaft, um zu begreifen, dass diese nervigen Symptome nur kurze Zeit anhielten, aber deshalb nervten sie trotzdem. Ich wollte nicht, dass mich irgendwas langsamer machte. Ich wollte durch nichts behindert werden. Meine Körper wandte sich gegen mich, und Kiyos Drängen auf einen Schwangerschaftsabbruch kam mir allmählich wie eine richtig gute Idee vor. Was spielte das Geschlecht schon für eine Rolle. Ich war noch nicht so weit.
    Er war heilfroh, dass ich schon wieder zurück war, und schloss mich in seine Arme. „Alles okay?“, fragte er leise. „Niemand hat was gemerkt?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Niemand. Und ich gehe da auch nicht wieder hin, bis… bis alles klar ist. Ich denke auch langsam, dass…“
    „Was?“
    „Dass du recht hast. Dass das Geschlecht keine Rolle spielt. Aber bis zur Untersuchung dauert es ja nicht mehr lange… Ich mache sie noch. Aber. Na ja. Wie ich schon sagte, es spielt keine Rolle.“
    Erleichterung überströmte seine Gesichtszüge. „Da bin ich aber froh, Eug. Das ist genau richtig so.“ Er umarmte mich erneut, und diesmal mit mehr Gefühl. „Du kannst die Untersuchung immer noch absagen.“
    „Nein, die mache ich noch. Zumal nachdem ich so mit meiner Ärztin darum gekämpft habe.“
    „Ich wünschte, ich könnte mitkommen. Aber das ist nicht sicher. Ich muss noch ein paar Schichten schieben.“
    Im Ernst? Oder flitzt du wieder zu Maiwenn?
    „Macht nichts“, sagte ich. „Man erfährt es sowieso erst ein paar Tage später.“
    „Aber du sagst mir gleich Bescheid, wenn du es weißt, ja?“ Er sah mich eindringlich an.
    „In derselben Minute.“
    Kiyo konnte vielleicht nicht mitkommen… aber Jasmine begleitete mich.
    Natürlich nur, weil ich sie schlecht allein lassen

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