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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Jasmine. „Und wir dürfen uns von Kiyo nicht auf dem Parkplatz erwischen lassen.“
    „Sie schaffen es nie rechtzeitig bis zum Park“, jammerte Deanna. Ich starrte sie finster an, aber sie hatte recht. Jasmine sah mich fragend an. Einen Moment lang überlegte ich, Volusian zu rufen, aber der brachte Kiyo glatt fröhlich um und behauptete dann, es nur zu meiner Verteidigung getan zu haben. So weit war ich noch nicht.
    „Ich weiß, wohin wir gehen können“, sagte ich. „Komm.“
    Wir verließen das Untersuchungszimmer, traten hinaus in den Flur.Ich wandte mich entschlossen in die Richtung, die vom Wartezimmer wegführte. Das führte uns tiefer in die Klinik hinein, an weiteren Untersuchungszimmern und angeschlossenen Laboren vorbei. Ein paar Angestellte kamen uns entgegen, aber wir bewegten uns zielstrebig genug, dass uns niemand anhielt. Sie nahmen wahrscheinlich an, dass wir hierhergeschickt worden waren. Ich suchte die ganze Zeit über nach einem „Ausgang“-Schild. Es musste eine Hintertür geben. Irgendwo mussten scheinheilige Mediziner doch eine rauchen gehen können.
    „Dort.“
    Ich nickte zu einem „Ausgang“-Zeichen und betete, dass es uns nicht zu einer Feuertür führte, die uns nichts genutzt hätte. Nein. Es war eine ganz normale Tür, die wahrscheinlich von der Putzkolonne oder von Lieferanten benutzt wurde. Jemand bemerkte uns und wollte fragen, was wir dort zu suchen hatten, aber da waren wir schon draußen und hinter dem Gebäude.
    „Und jetzt, Eugenie?“, fragte Jasmine nervös. Deanna hatte sich in Luft aufgelöst und verließ diese Welt vielleicht gerade, nachdem sie das erledigt hatte, was sie wohl für ihre letzte Pflicht hielt. Während wir flott auf mein Auto zumarschierten, ertappte ich mich dabei, dass ich immer noch überlegte, ob sie vielleicht log. Aber welchen Grund hätte sie dafür haben sollen? Sie war mir gegenüber ansonsten durchgehend ehrlich gewesen.
    Und mit jeder Sekunde, die verstrich, vergrößerte sich mein innerer Konflikt. Kiyo liebte mich. Er war über seinen Schatten gesprungen, um mich zurückzugewinnen… aber er war auch fest entschlossen, die Menschenwelt zu beschützen. Um jeden Preis? Wir würden sehen. Deanna hatte irgendwas falsch verstanden; musste sie einfach. Mir drohte schlimmstenfalls wahrscheinlich, dass Kiyo mich tot quatschte .
    Wir stiegen ins Auto, und ich überlegte kurz, doch einen Fluchtversuch Richtung Morriswood Park und das Tor zur Anderswelt zu unternehmen. Was sollte Kiyo denn machen? Sich mit uns eine Verfolgungsjagd liefern? Mit dieser Markierung konnte er mich ohnehin nicht verlieren. Er spürte wahrscheinlich jetzt schon, dass ich mich entfernte. Wenn wir irgendwo in die Nähe des Parks fuhren, konnte er sich denken, wohin wir wollten. Er würde entweder versuchen, vor uns dort zu sein oder uns auf der anderen Seite einzuholen. Nein, ich musste woandershin. Irgendwohin, wo ich geschützt war. Wo ich auf jeden Fall sicher war, bis sich dieser Wahnsinn geklärt hatte.
    Jasmines Miene wurde immer besorgter, während wir von der Praxis wegfuhren. Sie sah immer wieder nach hinten, als rechnete sie damit, dass Kiyo plötzlich auf unsere Stoßstange sprang. Als wir in ein Vorstadtviertel abbogen, wurde aus Besorgnis Verwirrung.
    „Wo willst du hin?“
    „Nach Hause.“ Ich fuhr in die Auffahrt eines schmucken Häuschens, das von Bäumen und Blumen umgeben war. Der Garten hinten war von einem Zaun umgeben, der das mühevoll herangezogene üppige Grün nicht verbergen konnte.
    Die Zauntür war, wie ich mir gedacht hatte, nicht abgeschlossen. Niemand war im Garten, nur Vögel und Insekten. Die Verandatür stand offen, damit die Nachmittagsluft ins Haus konnte; nur die Fliegentür war zu. Aber bestimmt nicht abgeschlossen.
    „Das würde Kiyo doch nicht tun“, brabbelte ich vor mich hin, während ich die Fliegentür aufriss. „Er ist vielleicht sauer… aber das können wir klären. Deanna hat überreagiert. Wir haben überreagiert.“
    Wir traten in eine kleine Frühstücksnische, und in der sich daran anschließenden Küche fuhr ein Mann herum. Mein Herz machte einen Satz, als ich ihn sah. Das vertraute, freundliche Gesicht. Die grau werdenden Haare. Die Tätowierungen von Wirbeln und Fischen. Es kam mir so vor, als hätten wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
    Roland.
    Ich war zum Haus meiner Eltern gefahren.
    Rolands Reaktionen waren die eines Mannes, der Jahre mit Kämpfen und Training zugebracht hatte, aber selbst dadurch

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