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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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bereiten. „Das pfirsichfarbene“, sagte ich.
    Nia nickte und ging die Kleider durch. Als sie kein pfirsichfarbenes fand, runzelte sie die Stirn und ging sie ein zweites Mal durch. Dann wanderte ihr Blick zur anderen Hälfte des Schranks, wo die Feinenkleider hingen, die man für mich angefertigt hatte. Ihre Augen wurden groß, und sie zog ein pfirsichfarbenes Seidenkleid hervor, von dem sie wahrscheinlich schon gedacht hatte, dass es nie wieder das Tageslicht erblicken würde.
    „Eure Majestät!“, war alles, was sie noch herausbrachte. Es war wie Weihnachten für sie.
    Mit meinen kupferroten Haaren musste ich aufpassen, welche Farben ich trug, aber dieser Pfirsichton war warm genug, dass es ging. Der Stoff war schimmernd und fließend, wie etwas, das lebte. Das Kleid bestand aus einem langen Oberteil, das am Körper eng anlag und dann ausgestellt war und von der Taille ab herunterfloss wie Wasser. Hinten wurde es mit goldenen Bändern verschnürt, die mit Aquamarinen verziert waren. Von den Schultern hingen lose Träger auf die Oberarme herab, Kettchen, die ebenfalls aus Aquamarinen bestanden und von denen noch mehr Seide meine Arme herabfloss, was die Illusion von Ärmeln heraufbeschwor. Es war im Grunde ein trägerloses Kleid, das meine Arme, Schultern und eine gesunde Menge meines Dekolletés freiließ.
    „Ich glaube, ich brauche einen BH“, sagte ich, als ich sah, wie sich die dünne Seide um meine Brust schmiegte.
    „Aber das trägt man so!“, sagte Nia. Die Feinen hatten nicht immer denselben Geschmack wie die Menschen, weder in der Mode noch in anderen Dingen. Nia wusste das, und ich konnte ihr ansehen, dass sie Angst hatte, ich würde irgendetwas Menschliches tun und damit diesen wahr gewordenen Traum, mich endlich einmal richtig herausputzen zu dürfen, kaputt machen.
    „Na schön“, sagte ich. „Aber dann lass meine Haare offen.“ Das verdeckte vielleicht noch ein bisschen. Da ich lange nicht mehr beim Friseur gewesen war, reichten die Spitzen inzwischen bis genau an die Schulterblätter.
    Nia nahm das als einen annehmbaren Kompromiss und kümmerte sich um jede einzelne Haarsträhne, bis sie glatt herunterhing und sich die Spitzen leicht ringelten. Haarspangen, ebenfalls mit Aquamarinen besetzt, wurden strategisch in meinem Haar verteilt, und Nia zwang mir noch weiteren Schmuck im selben Farbschema auf. Nach ein wenig Kosmetik erachtete sie mich als hinreichend für eine Königin. Ich hatte vor, sie ebenfalls mit zu Dorian zu nehmen, und wollte ihr gerade sagen, dass wir jetzt gehen würden, als mir plötzlich eine verrückte Idee kam.
    „Nia… Kannst du meine Schwester auch noch zurechtmachen?“
    „Eure… Eure Schwester, Majestät?“ Sie war ebenso verblüfft wie ich. „Kommt sie denn mit?“
    Das fragte ich mich auch. Ich ließ es mir durch den Kopf gehen. Jasmine durfte das Schloss und seine nähere Umgebung zur allgemeinen Sicherheit nicht verlassen. Aber ich konnte die Vorstellung nicht abschütteln, wie gelangweilt und einsam sie wirkte. Außerdem hatte ich ihre Twinkies vergessen.
    „Ja“, beschloss ich. „Sie kommt mit. Beeil dich.“ Nia nickte und ging zur Tür, um zu welchen Kleiderkammern auch immer zu verschwinden, aus denen sie endlose Vorräte an Kleidern und Schmuck zu holen pflegte. Jasmine war einmal die Mätresse meines Vorgängers gewesen; nach allem, was ich wusste, befand sich ihre Garderobe immer noch hier im Schloss. „Nia?“, rief ich. Das Feinenmädchen blieb stehen. „Lange Ärmel.“
    Nia begriff, worauf ich hinauswollte, und nickte. Es war unter den Feinen kein Geheimnis, dass die Dornenkönigin ihre Schwester als Gefangene hielt. Das hieß aber noch lange nicht, dass ich ihre Ketten zur Schau stellen wollte. Und als sich mein Gefolge zum Aufbruch sammelte, konnte ich sehen, dass Nia wirklich die magische Gabe der Schönheitspflege besaß. Jasmine– die angesichts dieses Ausflugs ein total verblüfftes Gesicht machte– trug ein Kleid aus blassgrünem Samt. Es war bodenlang wie meines, hatte aber lange Glockenärmel, unter denen die Ketten kaum zu sehen waren. Das Kleid war auch schicklicher als meines, was aber bestimmt nichts damit zu tun hatte, dass Jasmine erst fünfzehn war. Es ging Nia wohl eher darum, dass die Schwester der Königin nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen durfte als die Königin selbst. Dafür sprach auch der auf das Notwendigste bemessene Schmuck, den Jasmine trug, und die Blicke meiner Begleiter zeigten, dass ich definitiv

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