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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unregelmäßige Windstöße. Die untergehende Sonne färbte alles blutig rot.
    „Rate mal“, sagte Kiyo. „Weil wir da sind.“
    Ich sah mich um, studierte die deprimierende Landschaft. Ihre oberflächliche Erscheinung hatte natürlich wenig zu bedeuten. Jeder Feine, der die Herrschaft über das Land bekam, konnte es nach seinem Willen formen und sofort verschönern. Dann machte sich ein merkwürdiges Gefühl in mir breit. Ich konnte es nicht richtig definieren. Das Land machte mich nicht krank oder desorientiert. Es fühlte sich einfach falsch an. Ich blinzelte zu den Klippen hoch, sah mir ihre gestreiften Oberflächen an. Durch den roten Dunst konnte ich erkennen, dass viele der losen Felsen mattgrau und von orangen Streifen durchzogen waren. Oxidiertes Metall.
    „Eisen“, wurde mir klar. „Hier ist überall Eisen. Und wir sind noch nicht im Hort der Krone angelangt. Wir können nur dorthin gelangen, wenn wir Eisen durchqueren.“
    „Kannst du es spüren?“, fragte Kiyo.
    „Ja…“ Das war das komische Gefühl in der Magengrube.
    „Das sind deine Feinenanteile. Selbst du mit deinem Menschenblut wirst zwangsläufig davon beeinflusst. Haufenweise Eisen hier.“
    „Ich spüre keine Schwäche.“ Ich war erstaunt, dass das Eisen überhaupt Wirkung auf mich hatte. „Auch keine Übelkeit oder Schmerzen.“ Ich hatte schon miterlebt, wie Feine beim leisesten Kontakt mit Eisen aufschrien. Ich beschwor die Magie in mir herauf, ließ sie nach der Luft und unsichtbarer Feuchtigkeit ausgreifen, ohne jedoch etwas damit anzufangen. „Und ich glaube auch nicht, dass es meine Magie einschränkt.“
    „Gut“, sagte Kiyo. „Du bist stark, da überrascht mich das nicht. Du nimmst das Eisen vielleicht einfach nur wahr.“
    Ich ließ mir das einen Moment durch den Kopf gehen, und dann wurde mir noch etwas anderes klar. „Auf dich hat es gar keine Wirkung, oder?“
    Er schüttelte den Kopf. „Null.“
    Ich hatte Kiyo und mich immer als wesensgleich betrachtet, da wir Kinder beider Welten waren. Das stimmte auch, soweit es unsere halb menschliche Abstammung betraf. Aber mein andersweltliches Blut hatte ich von den Feinen. Nur Feine wurden vom Eisen beeinflusst, und Kitsune gehörten nicht zur Familie der Feen. Für einen Kitsune war, ebenso wie für den Dämonenbär und den Fetch, Silber giftig. Jedenfalls für einen Vollblut-Kitsune. Ich hatte schon gesehen, wie Kiyo mit Gegenständen aus Silber umgegangen war; sein menschliches Blut schützte ihn ebenso wie meines mich. Alles lief darauf hinaus, dass er als Kampfgefährte noch nützlicher war, als ich gedacht hatte. Ich fragte mich, ob Dorian da längst drauf gekommen war.
    „Bis Ihr umkehrt, Herrin“, sagte Volusian, „werden wir keine anderen Länder mehr durchqueren.“
    „Dann ist das hier also das Ende der Welt. Der Anderswelt jedenfalls.“ Ich wandte mich an Deanna, die neben uns schwebte. „Werden wir den Eingang vor Einbruch der Dunkelheit erreichen?“
    Sie dachte darüber nach, und ich rechnete schon mit einer weiteren vagen Antwort. „Nein. Wenn Sie keine Pause einlegen, werden Sie am Morgen dort ankommen.“
    Kiyo und ich wechselten einen Blick. Wir dachten beide dasselbe. Schneller zur Krone gelangen oder irgendwo übernachten und ausgeruht sein?
    Ich sah zu Volusian. „Du sagst, es kommen keine weiteren Länder mehr. Aber ändert sich die Gegend hier noch?“
    „Nein.“
    „Was meinst du?“, fragte ich Kiyo. „Ich möchte mich nur ungern müde mit dem herumschlagen, was die Krone bewacht, aber zum Übernachten ist die Gegend auch nicht gerade toll.“
    „Nein.“ Er sah sich um. Seine Augen konnten im nachlassenden Licht mehr wahrnehmen als meine. Er zeigte auf eine bestimmte Stelle. „Dort. Eine kleine Felsnase, die einen Großteil des Windes abschirmen dürfte. Genug, um ein Feuer am Laufen zu halten. Hoffe ich.“
    Ich konnte sie nicht sehen, vertraute ihm aber. „Also ein Nachtlager.“
    Als wir dort ankamen, sah ich, dass die Stelle tatsächlich geschützt war. Ich band die Pferde an, während Kiyo Feuer machte. Wir ließen es nicht aus den Augen, während der Wind abrupt kam und ging. Das Feuer fauchte und flackerte, machte aber den Eindruck, die Nacht durchzuhalten.
    „Ich könnte den Wind ein bisschen abhalten“, sagte ich.
    „Wäre zu mühselig.“ Kiyo machte es sich beim Feuer gemütlich. „Heb dir deine Kräfte auf. Das hält schon.“
    Ich fragte mich, ob er wirklich darum besorgt war, dass ich mit meinen Kräften

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