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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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erschütterte den Boden, zwang uns zu kunstvoller Beinarbeit und machte den Boden noch rissiger. Das ging ein paar Sekunden lang so, dann wurde alles still.
    „Ein Erdbeben?“, fragte ich unsicher.
    „Nein“, sagte Volusian. Er hatte seine feste, zweibeinige Gestalt angenommen und sah sich mit verengten Augen um. Es beunruhigte mich schon ein bisschen, dass er anscheinend nicht genau wusste, was los war.
    „Was läuft denn dann hier–“
    Ein Stück unter uns tat sich plötzlich die Erde auf. Im Feuerschein war kaum etwas zu erkennen, aber ich hatte den Eindruck, dass dort unten ein schlangenförmiger Umriss zu sehen war. Nein, der Umriss war definitiv schlangenförmig, denn einen Moment später schoss eine gigantische verfluchte Schlange hervor und landete sauber in einer perfekten Spirale. Ihr Kopf ragte hoch über Kiyo und mir auf, und sie starrte uns aus glühenden grünen Augen an. In dem Licht, das sie ausstrahlten, schimmerte eine zuckende, gespaltene Zunge auf, und das laute Zischeln, das darauf folgte, war praktisch schon zu erwarten gewesen.
    „Volusian!“, rief ich. Mein Hilfsgeist explodierte förmlich. Die tödliche Berührung seiner Hände ließ die Schlange überrascht zurückfahren. Neben mir nahm Kiyo Fuchsgestalt an, und ich entschied, dass mich eine Pistole hier wahrscheinlich weiterbrachte als die kleine Klinge des Athame. Aus dem Maul der Schlange fiel ein Tropfen Gift und verzischte auf dem Boden. Hübsch. Trotzdem war ich überzeugt, dass wir dieses Vieh zu dritt schon kleinkriegten.
    Allerdings nur, bis der Boden erneut bebte und noch eine Schlange hervorsprang. Ihr folgte rasch eine dritte.
    „Mist aber auch.“ Ich fragte mich, ob es am besten war, jeweils eine Schlange mit geballter Kraft anzugreifen. Nein. Ich überließ die erste Kiyo und Volusian. Ich rief Kiyo noch eine Warnung zu, dass die Schlange giftig war, aber es ließ sich schwer sagen, ob er verstanden hatte.
    Ich kümmerte mich um die beiden Neuankömmlinge. Selbst mit teilweise aufgerollten Leibern standen ihre Köpfe gute drei Meter über mir. Wieder tropfte Gift zu Boden. Ich beschloss, auf einen Abzählreim zu verzichten, und feuerte rasch in jede der beiden ein paar Kugeln. Ich war so vorausschauend gewesen, die Pistole mit Silberprojektilen zu laden, aber es sah nicht danach aus, dass das Silber die Schlangen in absehbarer Zeit umbrachte– jedenfalls nicht ohne fünfzig weitere Treffer. Eigentlich provozierten die Kugeln sie nur.
    Trotzdem schoss ich weiter, denn das hielt die Schlangen anscheinend auf Distanz. Es erwies sich als vorübergehende Lösung, weil ich bald leer gefeuert hatte. Ich griff nach einem neuen Magazin. Ich war schnell im Nachladen, aber die Pause öffnete der einen Schlange eine Lücke in der Deckung. Ihr Kopf schlängelte auf mich zu und bescherte mir Nahsicht auf große Fangzähne. Ich hatte mit einem solchen Angriff gerechnet und sprang beiseite, nur um von der anderen Schlange mit dem Schwanz erwischt zu werden. Ich wurde ein, zwei Meter weggeschleudert und verlor das neue Magazin. Es verschwand in der Nacht, und ich schlug hart zu Boden. Mein Rücken und meine Schulter kreischten vor Schmerzen, aber ich hatte keine Zeit, sie zu verhätscheln. In meinem Gürtel steckten noch zwei weitere Magazine, doch als die eine Schlange mir nachsetzte, griff ich schließlich doch zu dem Athame.
    Die Schlange, die mich getroffen hatte, beugte sich herunter, ihr Maul mit den triefenden Fängen nur Zentimeter von mir entfernt. Anstatt wieder auszuweichen, sprang ich vor und trieb ihr die Klinge ins Auge. Sie schrie schmerzerfüllt auf und litt Qualen von dem Silber, wie jede andere Kreatur der Anderswelt auch. Wobei, mit einem Messer im Auge litt jedes Lebewesen Qualen, ob nun Magie im Spiel war oder nicht.
    Ich war geistesgegenwärtig genug, mein Athame wieder herauszuziehen, weil ich weder das Messer verlieren noch von der zurückweichenden Schlange mitgerissen werden wollte. Die Qualen ihrer Gefährtin ließen die andere Schlange auf Abstand bleiben. Ich schob das Athame zurück in den Gürtel und schrie überrascht auf. Anscheinend war auch das Auge der Schlange giftig, denn die Flüssigkeit, die an der Klinge haftete, fraß sich durch meine Jeans und brannte auf der Haut. Aber das hielt mich nicht davon ab, nachzuladen. Ohne zu zögern, legte ich an und leerte das komplette Magazin in den Kopf der Schlange. Ich zielte nicht präzise genug, um das Auge zu treffen, aber die Masse der Projektile

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