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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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„Aber warum fragst du mich? Und nicht Dorian?“
    „Weil er die Suche nicht überleben würde. Auf dem Weg muss man Eisen überwinden. Dazu bräuchte es einen unglaublich mächtigen Feinen– oder eben jemanden mit menschlichem Blut, so wie dich und mich. Außerdem vertraue ich dir.“
    Ich hatte keine Ahnung, ob mein Appell an die menschliche Solidarität etwas brachte, aber Kiyo dachte jetzt definitiv ernsthaft darüber nach. Ich fragte mich außerdem, ob es etwas nutzte, dass ich mein Vertrauen in ihn erwähnt hatte. Zur Trennung war es ja unter anderem deshalb gekommen, weil ich ihm vorgeworfen hatte, dass er mich nicht genug liebte, um Leith zu bestrafen.
    „Ich würde dir gern helfen“, sagte Kiyo schließlich. „Es ist verrückt– aber auch nicht verrückter als alles Mögliche sonst hier. Aber ich sollte erst mit Maiwenn reden.“
    Vor allem darfst du ihm auf gar keinen Fall die Möglichkeit geben, erst noch Maiwenn aufzusuchen und ihren Rat einzuholen.
    „Dazu fehlt die Zeit.“ Ich spulte hastig Dorians Liste von Ausreden ab. „Wir müssen sofort aufbrechen. Die Geisterfrau hat gedroht, einen Rückzieher zu machen, wenn ich nicht rasch handle. Und vorerst herrscht Waffenruhe mit Katrice. Wenn ich vor der nächsten Schlacht mit der Krone zurückkehre… das wäre unglaublich. Kein weiteres Blutvergießen.“
    Ich konnte sehen, dass er wankte, aber noch war er nicht überzeugt. Was ich ihm wirklich nicht vorwerfen konnte. Wenn ich eine Verbündete hätte, die mich wegen einer abenteuerlichen Suche beraten könnte, würde ich auch erst mal mit ihr reden wollen.
    „Du kannst ja mit ihr reden, wenn du möchtest“, sagte ich. „Aber ich muss jetzt aufbrechen. Ich kann nicht länger warten. Dann gehe ich eben allein.“
    Damit hatte ich ihn am Haken. Ganz egal, wie lückenhaft meine Begründung war, ganz egal, wie klug es gewesen wäre, erst Maiwenns Rat einzuholen… die Angst, dass ich in irgendwelche unbekannten Gefahren hineinlief, war zu groß. Er starrte mich einige bange Sekunden lang an, ohne dass ich aus seiner Miene schlau wurde. Schließlich seufzte er.
    „Jetzt gleich?“
    „Jetzt gleich.“
    „Dann los.“

 
    KAPITEL 10
    Deanna war sofort da, als ich sie rief; darum fragte ich mich, ob sie seit unserem letzten Gespräch ständig unsichtbar dabei gewesen war. Jedenfalls ging sie mit keinem Wort auf das angebliche Ultimatum ein und ließ Kiyo weiterhin in dem Glauben, dass die Zeit knapp war. Volusian rief ich ebenfalls, da es nicht schaden konnte, Begleitschutz zu haben, bis wir zu der Stelle kamen, wo es für Geistwesen nicht mehr weiterging. Die beiden Geister ignorierten einander unterwegs, was mich nicht wunderte, da sie wenig gemeinsam hatten. Deanna war an die Lebenden gebunden, weil sie noch etwas zu erledigen hatte und Liebe für andere empfand. Volusians Seele war für seine Verbrechen bis in alle Ewigkeit dazu verdammt, ruhelos umherzustreifen– außer ich schickte ihn je in die Unterwelt.
    Deanna konnte nicht sagen, wie lange es ungefähr dauern würde, den Hort der Krone zu erreichen, wie ich diesen Ort inzwischen nannte. Die seltsame Faltung der Anderswelt machte Reisen immer schwer abschätzbar, außerdem kamen Geister schneller voran als wir. Ich hätte nichts dagegen gehabt, zu Fuß zu gehen, aber wegen der vielen Unwägbarkeiten ritt ich lieber. Kiyo tat es mir aus Rücksichtnahme gleich, obwohl er in Fuchsgestalt meilenweit laufen konnte, ohne zu ermüden. Eigentlich stand für mich nur eines fest: dass es kein Tagesausflug werden würde.
    Kiyo und ich waren auch nicht gesprächiger als die Geister, nur dass er mir, als mein Land hinter uns lag, ab und zu sagte, wo wir uns gerade befanden. Ich hatte mich noch nie so weit in die Anderswelt vorgewagt; entsprechend nervös machte mich das Ganze, und entsprechend erleichtert war ich, als wir das Vogelbeerland hinter uns hatten. Selbst Kiyo als „Neutraler“ war in Katrices Herrschaftsgebiet angespannt gewesen.
    „Das ist das Jelängerjelieberland“, sagte er, als uns die Straße in eine heiße, knallbunte Landschaft führte. Überall wuchsen Blumen, selbst die Bäume waren blütenbedeckt. Arizona war berühmt für seine Kolibris, aber hier schwärmten sie wie Fliegen.
    „Dorian hatte recht“, überlegte ich laut. „Es ist schön.“ Kaum vorstellbar, dass sie hier überhaupt ein Militär auf die Beine gestellt bekamen. Die Gegend lud eher dazu ein, in spärlicher Kleidung herumzutollen, auf Bongos zu trommeln und

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