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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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annehmen.“
    „Ich habe Angst…“ Bevor diese Worte aus meinem Mund kamen, hatte ich gar nicht gewusst, wie ernst ich sie meinte. „Ich habe Angst, wenn ich ihn sehe, wenn ich mit ihm rede… dass er es wieder tut. Dass er mich wieder überredet, keine Ahnung zu was. Wie sein Plan eben aussieht. Er wird ihn rechtfertigen und mich wieder da reinlocken.“
    Kiyo legte seine Hände auf meine Wangen. „Du musst nichts tun, das du nicht möchtest. Du bist stark. Und ich komme mit, wenn du möchtest.“
    Ich sah in Kiyos Augen hinauf und hatte das Gefühl, mich in ihren Tiefen zu verlieren. Was ich in ihnen sah, verwirrte mich. „Ja. Das möchte ich.“
    Er beugte sich runter, zog mich an sich und küsste mich, beinahe bevor ich begriff, was geschah. Es war Hitze in seinen Lippen, Hitze und Begierde und diese rohe, animalische Leidenschaft, die ihn so sehr ausmachte. Mein Körper presste sich an ihn, und ich war entsetzt über die Erregung, die sein Kuss in mir entfachte, mich, die ich Dorian vor vierundzwanzig Stunden noch treu ergeben gewesen war. Nun galt alles Begehren in mir Kiyo, ein Begehren, das wahrscheinlich zu gleichen Teilen Rache gegen Dorian war, ein Wiederaufleben meiner Gefühle für Kiyo und die simple Lust, die davon ausgelöst wurde, mit jemandem zusammen zu sein, den ich dermaßen attraktiv fand.
    Ich entzog mich ihm, was gar nicht so einfach war. Dieser Kuss verschlang mich, spülte meine Vernunft davon. Ich hatte das Gefühl, dass ich nur Sekunden davon entfernt war, Kiyo die Kleider vom Leib zu reißen und mich auf ihn zu stürzen. Irgendeine nervtötende innere Stimme beharrte darauf, dass ich das besser bleiben ließ, solange ich nicht sicher wusste, ob ich es tat, weil ich immer noch etwas für Kiyo empfand oder weil ich es Dorian heimzahlen wollte.
    „Nein, hör auf. Ich kann nicht.“ Ich machte ein paar Schritte nach hinten. „Ich bin… ich bin noch nicht so weit…“
    Er wusste natürlich, dass das nicht ganz zutraf. Er hatte mein Begehren immer riechen können, die Pheromone und anderen körperlichen Anzeichen, die besagten, dass ich ihn wollte. Aber was meinen Kopf und mein Herz betraf? Nein, da war ich mir nicht so sicher.
    „Eugenie…“ Seine Stimme war heiser, jede seiner Körperzellen strahlte diese dunkle, urtümliche Sexualität aus, die mich immer so angezogen hatte.
    „Ich kann nicht…“, sagte ich erneut. „Bitte… mach das nicht noch mal…“
    Ich lief blindlings davon, in den Wald hinein, ohne auf die Zweige und Blätter zu achten, die mich peitschten. Ich brauchte nicht sehr weit zu gehen, weil mir irgendetwas sagte, dass Kiyo mir nicht folgen würde. Er würde mich erst mal in Ruhe lassen. Ich sank zu Boden, legte den Kopf gegen die glatte Rinde eines Baumes, dessen Art ich nicht kannte. Mein Herz pochte in meiner Brust, in Aufruhr von Kiyos Annäherungsversuchen.
    Ich hatte mir schon gedacht, dass er noch etwas für mich empfand, zumal die Trennung eher meine Idee gewesen war als seine. Sicher, er hatte die Klugheit der Entscheidung nie in Zweifel gezogen, aber ich hatte immer gewusst, dass er sich wünschte, alles wäre anders gekommen. Teufel, da waren wir schon zwei. Ich atmete aus und schloss die Augen. Was machte ich denn jetzt? Was machte ich mit Kiyos Gefühlen? Was machte ich mit meinen Gefühlen?
    Denn der Kern des Ganzen war, dass ich immer noch stinksauer auf Dorian war. Was ich zu Kiyo gesagt hatte, meinte ich ernst: Ich wollte wirklich zu Dorian gehen und ihm sagen, dass es vorbei war mit uns. Ich war enttäuscht von Kiyo gewesen– ich war es immer noch ein bisschen–, weil er nicht direkt etwas gegen Leith unternommen hatte. Aber sosehr mich das auch verletzt hatte, Kiyo war offen und ehrlich über seine Gründe dafür gewesen. Das war besser, als dass einem jemand hübsche Lügen erzählte. Hübsche Lügen. Dorian war voll davon– und nicht nur, was die Krone betraf. Ich ertappte mich plötzlich bei der Frage, warum er überhaupt vorgeschlagen hatte, dass mich Kiyo bei diesem Abenteuer begleitet und nicht Jasmine. Vielleicht hatte Dorian ja gedacht, dass es eine praktische Gelegenheit wäre, jemanden loszuwerden, den er immer als potenziellen Rivalen angesehen hatte.
    Ich wusste es nicht. Ich war mir nur einer Sache sicher; dass mich das alles immer mehr aufwühlte, während ich hier herumsaß. Ein fernes Platschen riss mich aus meinem gefühlsmäßigen Mahlstrom, und ich öffnete die Augen. Von Volusian hinten am Lagerplatz war kein

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