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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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hinüber und fragte, ob er verletzt sei. Als er verneinte, gab sie ihm einen Kuss. Die Lage entspannte sich und die Freunde nahmen ihre Plätze um das Lagerfeuer ein.
    »Isaac, du bist doch Priester, oder?«
    Isaac warf Sam einen fragenden Blick zu.
    »War das eine Frage oder eine Feststellung?«
    »Ich meine, du beschäftigst dich doch mit solchen Dingen? Übernatürliches und so ein Kram.«
    Jake hätte am liebsten geantwortet, dass er absolut nicht an solchen Blödsinn wie Geister oder Monster glaubte, entschied sich dann aber dagegen.
    »Mehr oder weniger, Sam. Immerhin kann man in Gott ja auch etwas Übernatürliches sehen.« Er schien zu überlegen. «Aber ein verwester Arm, der verrückt spielt und von alleine durch die Gegend läuft ist, glaube ich, nicht unbedingt mein Fachgebiet. Ich bin eher für Engel und Marienerscheinungen zuständig.« Isaac nahm noch eine Flasche Bier, öffnete sie und machte einen Riesenschluck.
    Sam wartete und fragte dann: »Glaubst du an das Böse?«
    Jeder am Feuer zitterte plötzlich. Ein dunkler Wald war nicht gerade der ideale Ort um über solche Dinge zu sprechen. Er war auch so schon unheimlich genug.
    Jake erinnerte sich mit Unbehagen an die Geräusche, die sie beim Holzsammeln vernommen hatten. Waren das vielleicht Monster, die durchs Dickicht schlichen?, fragte er sich.
    »Was meinst du damit? Mit dem Bösen. Meinst du das Böse in den Menschen, oder das absolut Böse, das seit Menschengedenken existiert, wie wir es aus der Bibel kennen.«
    Du weißt, dass es das Böse gibt. Du hast es heute am Friedhof gesehen, gehört, gefühlt. Es war da. Das ist es immer noch.
    Sam trank von seinem Bier und starrte ins Feuer.
    »Ich meine das absolut Böse. Hölle, Satan, dunkle Geschöpfe. Nenn es wie du willst.«
    »Schreibst du denn nicht von solchen Dingen?«, fragte Jake seinen Freund, Casey fest an sich gedrückt. Ihre Nähe und die Wärme, die von ihrem Körper ausging, taten gut. Sie vertrieben seine Angst.
    Madison saß zwar neben Sam, doch er umarmte sie nicht. Sie wünschte, er täte es. Sie war still und lauschte.
    »Ja, damit verdiene ich mein Geld, wieso?«
    »Glaubst du daran?«
    Sam antwortete nicht, da er es selbst nicht wusste. Aber irgendwas musste wohl dran sein, bedachte man die seltsamen Erlebnisse, die er in letzter Zeit gehabt hatte. Der Banker mit der Fratze am Monument Place, das fremdsprachige Monster unter dem Bett seiner Kinder, der seltsame grüne Mond und natürlich Joshuas Geschichte von der körperlosen Monsterhand.
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Newton«, sagte Sam und starrte ins Feuer. Als könnten ihm die Flammen das Unbehagen aus dem Leib brennen.
    Für einen Moment lang war es still, dann sagte Isaac: »Glaube ich an Gott? Ja, natürlich. Dann muss ich wohl auch an den Satan glauben.«
    Sam hob seinen Blick, stand auf und streckte seine Wirbelsäule durch.
    »Nehmen wir mal an, Joshuas Geschichte ist wahr.«
    »Sie ist wahr«, beharrte Joshua.
    »Mir hättest du schon eine gescheuert, wenn ich an deiner Geschichte zweifelte«, meinte Jake und grinste Joshua an.
    Joshua formte seine Augen zu Schlitzen und zeigte Jake den Stinkefinger.
    »Also gut, dieser ... Monsterarm ... was war das?«
    Isaac sah mit einem milden Ausdruck zu Joshua, tätschelte ihm den Arm und meinte: »Bitte nicht schlagen, aber vermutlich hast du dir das wirklich bloß eingebildet. Der ganze Stress und so, du verstehst schon?«
    Joshua schenkte Isaac einen missbilligenden Blick.
    »Bitte? Du verkaufst ein Produkt an das du selbst nicht glaubst?« Er schüttelte den Kopf. »Aber gut, nehmen wir mal an, ihr habt alle recht und ich drehe durch. Das erklärt aber noch lange nicht das hier.« Joshua demonstrierte zur Erinnerung noch einmal seinen Unterarm mit den deutlich sichtbaren, ins Fleisch gebrannten Fingerabdrücken.
    Dieser Punkt ging an Joshua. Dem hatte niemand etwas entgegenzusetzen. Das waren keine herkömmlichen Abdrücke, es sei denn derjenige, der Joshua das angetan hatte, trug einen glühend heißen Handschuh.
    »Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass wir das erste Mal seit Jahren wieder alle zusammen sind«, gab Sam zu bedenken und spazierte um das Lagerfeuer.
    »Inwiefern? Was soll das damit zu tun haben, Sammy?«, fragte Madison.
    »Ich meine, vielleicht hat es etwas damit zu tun, was damals passiert ist.«
    Niemand sprach es aus, aber alle wussten, was Sam meinte. Bis auf Casey. Sie war damals nicht dabei gewesen. Am schrecklichsten Tag ihrer

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