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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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sie war es dasselbe als hätte Mickey Mantle etwas mit Sonny Dixon gehabt. Isaac und Joshua assoziierten ihre Gruppe immer irgendwie mit dem 1956er Team der New York Yankees. Obwohl dieses legendäre Team lange vor ihrer Geburt für Schlagzeilen gesorgt hatte, hatten die beiden seine Mitglieder zu ihren Helden erkoren. Manchmal wenn die Freunde am Soldiers Field Baseball spielten, stellten sie sich vor, dass sie dem Team der New York Yankees angehörten  und die World Series gewannen. Natürlich musste auch jemand das Team der Brooklyn Dodgers übernehmen. Diesen Part durften immer Isaac Bennett und Joshua übernehmen, da sie ja verlieren mussten. Sam war immer Mickey Mantle, Madison stets Sonny Dixon und Jake sprang ein, wo er gerade gebraucht wurde. Er konnte auf Kommando gut, oder schlecht spielen. Je nach Bedarf. Nur ein einziges Mal gestattete Sam Joshua Mickey Mantle zu spielen. Aber nur weil es sein elfter Geburtstag war und er sich nichts sehnlicher wünschte, als diese Rolle zu übernehmen.
    Das war der Tag, an dem die Geschichte umgeschrieben wurde und die Dodgers die World Series gewannen. Die imaginäre Menge buhte das erste Mal ihr Idol Mantle aus.
    Seit diesem Tag durfte Joshua nur mehr beim anderen Team spielen um sicher zu gehen, dass sich dieses Desaster nicht mehr wiederholt.
    Sam stellte fest, dass es ihm herzlich egal war, was Joshua, Isaac oder sonst wer auf dieser Welt über ihn und Madison dachte. Natürlich zählte das Veto der beiden ohnehin nur wenig, da sowieso gemacht wurde was Sam sagte. Und seinem Chief widersprach man schließlich nicht, auch wenn man manchmal anderer Meinung war. Nach einem Tag argwöhnischer Blicke, gewöhnten sich auch Joshua und Isaac jedoch mehr oder weniger daran, dass Sam und Madison anders als sonst miteinander umgingen. Sie waren wie verwachsen; selbst wenn sie mit ihren Fahrrädern unterwegs waren, fuhren sie nebeneinander her und hielten Händchen. Und wenn sie sich küssten, was sie ungeniert vor den anderen praktizierten, dann steckten sich Isaac und Joshua einen Finger in den Mund und taten so, als müssten sie kotzen. Sam und Madison registrierten die Kindereien gar nicht, da sie ohnehin die Augen geschlossen hatten.
    Jake wirkte sogar ein bisschen eifersüchtig und wünschte sich nichts mehr, als ebenfalls eine Freundin zu haben. In den letzten Tagen war er sehr bemüht, Joanna Traven den Hof zu machen, aber sie zierte sich noch ein wenig. Doch wer Jake kannte, der wusste, dass er nicht locker ließ und erst zufrieden war, wenn er sie rumgekriegt hatte. Joshua und Isaac befürchteten angesichts dieser Veränderungen, dass die Gruppe sich bald auflösen und nichts mehr so sein würde wie es war.
    Sie ahnten nicht, wie recht sie damit haben sollten.
    Es waren die besten Ferien, die Sam sich erträumen konnte. Bisher lief alles wie am Schnürchen. Er hatte die besten Freunde, die man sich vorstellen konnte, und er war verliebt. War das zu glauben? Er hatte eine Freundin!
    Selbst Barry Barnes und seine Schlägerfreunde trübten die Perfektion nicht. Tatsächlich waren sie den Dreien kein einziges Mal über den Weg gelaufen. Es war, als wären sie auf einen anderen Planeten verfrachtet worden. Dem Planeten der Arschlöcher und Dummbeutel.
    Luke Smitsky war immer noch nicht gefunden worden und die Suche nach ihm auf angrenzende Bundesstaaten ausgedehnt worden. Bisher ohne Ergebnis.
    Das war aber auch schon die einzige dunkle Wolke am ansonsten strahlend blauen Himmel von Sam Coleman.
    Sam konnte Schritte draußen am Flur hören. Der Trägheit und Langsamkeit zufolge, handelte es sich um diejenigen seines Vaters. Er würde sich bestimmt fragen, warum sein Sohn schon so zeitig aus den Federn kroch.
    Sam war normalerweise ein Langschläfer, doch gab es drei Tage im Jahr, an denen er es vor Aufregung nicht erwarten konnte aufzustehen: Weihnachten, sein Geburtstag und der Independence Day. An diesen Tagen konnte die Sonne nicht früh genug für Sam aufgehen.
    Sam öffnete so leise wie möglich die Tür, um seine Mutter nicht zu wecken - sie stand meist eine halbe Stunde später auf als sein Dad. Sein Vater war ins Badezimmer gegangen, und das stellte, wie Sam eben bemerkte, ein Problem dar. Denn er musste dringend pinkeln.
    Er seufzte und wechselte unruhig von einem Bein aufs andere. Immer wenn man dringend muss, ist besetzt. Scheiße, verdammt.
    Er überlegte, ob er vor der Badezimmertür warten sollte bis sein Vater mit seinem Geschäft fertig wäre.
    Sam

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