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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Nase. Sie tat immer noch weh. Aber bald würde er die Schmerzen, die er fühlte, mit Zins und Zinseszins zurückzahlen.
    »Los, wir fahren hinaus«, sagte Barry und sauste davon. Nick und Eric traten in die Pedale und folgten ihrem Anführer in die Nacht hinein.
     
    »Also los, wer macht den Anfang?«, flüsterte Sam.
    »Ich. Dieser verblödete Köter wird mich gar nicht erst bemerken«, antwortete Joshua fest entschlossen, die Sache durchzuziehen.
    »Bist du verrückt, Little Joe? Bullet frisst dich auf einen Sitz«, sagte Jake. Im Sternenlicht schimmerten seine Zähne geisterhaft weiß.
    »Nein, ich finde Joshua sollte es machen. Lassen wir ihm doch den Vortritt«, antwortete Sam ruhig. Er war froh, dass er nicht als Erster ran musste, eine Ehre auf die er nur allzu gern verzichtete.
    »Danke, Chief«, flüsterte Joshua und ging geduckt aus dem Maisfeld. Als er auf die Farm zuschlich, wirkte der kleine Junge ungeschützter und verletzbarer denn je.
    Joshua holte tief Luft, sog die schwüle Nachtluft ein und marschierte auf den Zaun zu. Von Bullet war nichts zu sehen. Noch nicht.
    Joshua hielt inne. Irgendjemand stand dort. Joshua lief zurück zu seinen Freunden.
    »Was ist?«, fragte Jake. »Schiss?«
    »Da ist irgendjemand«, flüsterte Joshua und zeigte in die Richtung.
    Zwischen Bullets Platz und Sampsons Haus, ein wenig versetzt  zu ihrer Position, stand tatsächlich eine Gestalt.
    »Das ist eine verdammte Vogelscheuche, du Hosenscheißer«, kicherte Sam und gab Joshua einen Klaps auf den Hinterkopf. Nachdem sich Joshua vergewissert hatte, dass sie sich nicht bewegte, stapfte er erneut auf die Farm zu.
    Die letzten Meter zum Zaun schlich er in der Manier eines Indianers, schlüpfte zwischen den Latten hindurch und befand sich auf Sampsons Grundstück.
    Der Wind wehte in seinem Rücken genau in Bullets Richtung. Scheiße, dachte Joshua, doch zum Umkehren war es zu spät. Dann würde er für immer als Feigling gelten.
    Der Hund war immer noch nicht zu sehen, dabei befand sich Joshua bereits gute vier Meter vor der Todeszone. Er bildete sich sogar ein, er könne Bullet schnarchen hören.
    Gut, der Köter schläft.
    Als er die Gestalt in seinem rechten Augenwinkel wahrnahm, zuckte er leicht zusammen. Es war tatsächlich eine Vogelscheuche. Und eine hässliche noch dazu. Ihr Gesicht aus Stroh blickte ihn stumm und drohend an.
    Er schlich sich noch zwei Meter weiter an den höheren Zaun heran. Jetzt sah er die Hütte - und Bullet. Der Hund lag im Staub vor seiner Hütte und schien tatsächlich zu schlafen.
    Joshua machte noch einen Schritt. Dummerweise genau auf einen Zweig. Das Knacken schien so laut zu sein wie ein Kanonenschlag.
    Bullet hob den Kopf.
    Joshua hielt inne und verharrte augenblicklich. Seine Haltung erinnerte an einen Indianer mit Hexenschuss. Tausend Flüche wollten ihm über die Lippen kommen, aber er verkniff sie sich.
    Bullet knurrte bedrohlich und rappelte sich auf. Der Hund war nicht mehr der Jüngste. Zwar konnte er das Geräusch vernehmen, doch den Ursprung nicht einordnen. Also stapfte er unter Kettengerassel knurrend umher, um eine etwaige Beute zu einem weiteren Geräusch zu veranlassen.
    Das war´s, schoss es Joshua in einer Panikwelle durch den Kopf. Er kriegt mich. 
    Seine Knie schlotterten. Er ging langsam rückwärts, ohne den Hund aus den Augen zu lassen. Bedächtig setzte er einen Schritt nach dem anderen. Bloß kein weiteres Geräusch.
    Bullet knurrte noch einen Augenblick und schien zu spüren, dass sich seine Beute entfernte. Wachsam setzte er sich vor die Hundehütte.
    Genauso vorsichtig wie er herangeschlichen war, schlich Joshua nun zurück, bis er schließlich wieder am Maisfeld anlangte.
    Seine Freunde, die ihn nur an einem dunklen Schemen erkennen konnten, zogen ihn in den Schutz des Feldes.
    »Was ist passiert?«, fragte Sam.
    »Ein verfluchter Zweig, das ist passiert. Ich bin draufgetreten und der Köter ist aufgewacht. Scheiße nochmal.«
    »Du warst nah dran, mein Freund«, sagte Isaac. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Er kam nicht einmal halb so weit wie Joshua. Die Vogelscheuche und Bullet jagten ihm mehr Angst ein, als er sich je eingestanden hätte.
    Dann war Jake dran, doch selbst er scheiterte und meinte darauf: »Keine Chance, Leute. Das Vieh steht dermaßen unter Strom, der stürzt sich auf alles und jeden. Wenn ihr Arschgeigen ihn doch bloß nicht so aufgeschreckt hättet, dann wäre es mir gelungen.«
    Dann war Sam an der Reihe. Er schlich sich an. Das

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