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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Hämmern seines Herzens und den Schweiß, der ihm in die Augen rann, ignorierte er. Er wunderte sich, dass der Hund nicht bellte, sondern nur knurrte. Insgeheim wünschte er sich, dass Bullet sein Herrchen aufmerksam machte, denn dann müssten sie dieses Selbstmordunternehmen abblasen.
    Sam schlich weiter, Meter um Meter.
    Ich schaffe es!
    Er sah den Strauch nicht. Aber er fühlte ihn. Als sich ein Dorn in seinen linken Unterschenkel bohrte, stöhnte Sam auf.
    Plötzlich bellte Bullet. Und es klang wie wild gewordener Donner.
    In der Ferne schimpfte eine Eule.
    Sam erschrak, fiel panisch mit den Armen kreisend rückwärts, landete unsanft auf dem Rücken und rappelte sich auf, als er eine Tür knarren hörte. Ein Lichtkegel drang aus dem Hausinneren und erhellte den Hof. Mitten in dem hellen Weiß stand Jasper Sampson als dunkler Schemen.
    Sam rannte wie der Teufel, stürzte über den zweiten Zaun, kam hoch, warf sich regelrecht in das Maisfeld hinein.
    Bullet bellte immer noch.
    Die Freunde verharrten im Schutz der Nacht und der Sicherheit des Maisfeldes.
    »Was is´los, Bullet? Was machst´n für´n Krawall?«
    Jasper Sampson trug seine Latzhose, sein Baseballcap und in der Hand hielt er (Großer Gott!) eine doppelläufige Schrotflinte. Ihr Lauf glänzte matt im Sternenlicht. In der anderen Hand hielt er eine Maglite, deren Strahl nun wie der Suchscheinwerfer eines Hubschraubers über sein Grundstück glitt.
    Sampson ging zu Bullet hinüber und tätschelte dem Hund den Kopf, lauschte in die Stille der Nacht.
    »Haste was gehört? Diese verdammten Idioten vielleicht? Das beschissene Feuerwerk kommt doch erst, mein Alter.«
    Jasper Sampsons raue Stimme zeigte eine beruhigende Wirkung auf Bullet. Er winselte leise und legte sich unterwürfig in den Staub.
    »So is´ brav, Bullet.«
    Der alte Farmer patrouillierte auf seinem Hof um sich zu vergewissern, dass Bullet auch wirklich nur falschen Alarm geschlagen hatte. Dabei blickte er mehrmals auf die Felder hinaus und leuchtete sie mir der Maglite ab. An der Stelle, wo sich die Kinder versteckten, verharrte der Strahl.
    Ich seh euch. Ich werd euch holen und fressen!
    Das war nur Einbildung. Jasper Sampson sah rein gar nichts. Sie lagen flach auf dem Boden und waren so gut wie unsichtbar.
    Sampson sicherte seine Flinte und machte kehrt.
    Als sie die Tür zuschlagen hörten, atmeten sie erleichtert auf. Das war verflucht knapp gewesen.
    »Und was machen wir nun?« flüsterte Jake. Er hatte den Verdacht, sein Herzschlag wäre lauter als seine Stimme. »Wir waren alle einmal dran und wissen immer noch nicht, wer die Raketen starten darf. Sollen wir es nochmals probieren?«
    »Das stimmt nicht ganz«, widersprach Madison. »Ich war noch nicht dran.«
    »Ich dachte, das hätten wir geklärt«, antwortete Jake.
    Plötzlich war es Sam, der seiner Freundin den Rücken stärkte.
    »Nein, Jungs. Madison hat recht. Wir sollten ihr eine Chance geben.«
    Selbst in der Dunkelheit konnte Sam ihren dankbaren Blick spüren. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Herrje«, sagte Jake. »Meinetwegen.«
    Joshua und Isaac gaben ebenfalls ihr Einverständnis.
    »Ich bin gleich wieder zurück, Jungs«, sagte Madison und ging in gebückter Haltung aus dem Feld Richtung Zaun.
    »Warum hast du das erlaubt, Mann?«
    »Jake, keine Sorge. Sie wird soviel Angst bekommen, dass sie gleich wieder kehrt macht. Du wirst sehen«, antwortete Sam gelassen, befeuchtete seinen Finger mit Spucke und rieb über die kleine Wunde an seinem Bein, die der Dorn hinterlassen hatte. Sie tat zwar nicht weh, juckte aber dafür.
    Sam dachte nicht, dass er sich um Madison Sorgen machen musste. Bullet war angekettet und viel zu furchterregend, als dass sie sich auch nur in seine Nähe wagen würde.
    Doch er unterschätzte den Mut seiner Freundin. Madison schlich wie eine Katze durch die Nacht. Nicht der kleinste Zweig brach unter ihren Schritten. Die Jungs sahen nur ihren dunklen Schemen sich dem Zaun nähern und hielten inne. Der Atem stockte ihnen.
    Madison überwand den Zaun an derselben Stelle, wo Sam sich an dem Feuerdorn verletzt hatte. Doch sie wies mehr Geschick als er auf und fügte sich nicht den kleinsten Kratzer zu. Auf Zehenspitzen schlich sie sich heran. Streckte den Arm. Reckte die Finger. Und berührte die Hundehütte.
    Dann geschah es.
    Bullet war zwar überrumpelt worden und hatte das Mädchen nicht gesehen, doch als sie mit ihrer Hand gegen die Hütte schlug - wenn auch nur leise - hörte es der

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