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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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sollte sich Buster auch so etwas ausdenken? Schließlich gab es keinen Grund dafür. Na ja, vielleicht spekulierte er damit, Sampsons Farm billig zu bekommen, falls dieser Ins Gefängnis käme. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Buster war nicht clever genug, sich so was auszudenken. Gott hab den alten Knaben selig.
    Buster ging an diesem Abend nicht mehr zu Sampson, sondern marschierte wieder retour zu seiner Farm und verständigte mich. Das Problem war nur, dass Buster an diesem Abend zuviel getrunken hatte. Natürlich konnte ich mich nicht allein auf das Wort eines besoffenen Farmers verlassen, aber seine Aussage bekräftigte mich in der Vermutung Sampson sei der Entführer. Also ging ich dem nach. Wieder stattete ich Jasper Sampson einen Besuch ab und als ich ihn danach fragte, ob er etwas mit dem Verschwinden von Luke Smitsky zu tun habe, sah er mich nur fuchsteufelswild an und fluchte. Seine Reaktion überraschte mich nicht, denn er wusste ja, dass ich ihn am Kieker hatte. Dennoch ließ er mich zu meiner Überraschung seine Farm erneut durchforsten. Aber ich fand wieder nichts. Rein gar nichts.
    Doch zwei Tage wurde in seinen Feldern eine zerbrochene Brille gefunden. So eine wie du sie trägst, Joshua. Sie lag einfach da. Aber das war  nicht Beweis genug, dass Sampson etwas mit der Sache zu tun hatte. Das konnte ich mir auch vom County Sheriff anhören. So wie es aussah, würde Sampson erneut davon kommen.
    Dann geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Sampson verschwand. Genauso spurlos wie die Kinder, die er meiner Meinung nach entführt hatte. Und seit der Erdboden Sampson verschluckt hatte, war es auch mit dem Verschwinden von Kindern vorbei. Das ist bis heute so.« Callahan schloss seinen Bericht und trank ein Glas Eistee. Seine Kehle war vom Reden ausgedörrt.
    Die Freunde sahen sich verblüfft an. Da hatten sie in ihrer Kindheit Witze über den ach so bösen und unheimlichen Jasper Sampson erzählt, und jetzt stellte sich heraus, dass sie gar nicht mal so falsch gelegen hatten. Scheinbar war der alte Farmer wirklich eine Ausgeburt der Hölle gewesen, vor der man zu Recht Angst haben sollte.
    »Warum hat man uns Kindern nie etwas von diesen Ereignissen erzählt?« fragte Sam.
    »Weil wir wollten, dass ihr unbeschwert aufwachst. Aber wir haben euch eingetrichtert, immer in Gruppen unterwegs zu sein, weil wir wussten, dass so die Gefahr entführt zu werden weitaus geringer war. Die verschwundenen Kinder waren allein unterwegs – zumindest haben wir das vermutet – und leichte Beute.«
    »Was ist eigentlich nach Jasper Sampsons Verschwinden geschehen?«
    Callahan atmete tief durch und seufzte. »Wir haben natürlich nach ihm gesucht, wenn auch nicht peinlich genau. Insgeheim waren wir froh, dass er weg war. Zuerst dachten wir, dass er abgehauen sei, doch das passte nicht zusammen, weil er seinen verfluchten Hund zurückgelassen hatte. Wir überlegten zwei Tage lang, was wir mit dem Köter machen sollten, er ließ ja keinen an sich heran. Hat einen meiner Deputys gebissen. Also zog ich meinen Colt und erschoss das Biest. Ich war dann noch einmal draußen um die Farm zu durchsuchen, in der Hoffnung, doch noch einen Hinweis zu finden. Ich hätte mir den Weg sparen können. Jasper Sampson kann bis heute kein Verbrechen nachgewiesen werden.« Callahan trank noch einen Schluck. »Andererseits wäre es möglich, dass Sampson uns glauben machen wollte, ihm sei etwas zugestoßen. Dann hat er sich abgeseilt. Das wiederum würde erklären, warum er den Köter zurückgelassen hat. Ich sage euch, dieser alte Teufel war nicht blöd, sonst hätte er mich nicht an der Nase herumführen können.«
    »Wie sieht es mit dem Wald aus? Ich meine den See und die umliegende Gegend … hat die jemand nach ihm abgesucht?«, fragte Sam. Aber was wollte er damit erreichen? Wäre Sampsons Leiche gefunden worden, dann hätte Callahan es sicher nicht vergessen zu erwähnen, richtig?
    Callahan zuckte mit den Schultern.
    »Wie gesagt, wir haben uns nicht unbedingt angestrengt ihn zu finden. Besonders ich nicht. Jasper Sampsons Verschwinden ist niemandem nahe gegangen. Im Gegenteil, ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil, vielleicht sogar ganz Flagstaff, froh darüber war. Er war allen suspekt und unheimlich.«
    Sam überlegte, ob er Callahan die Wahrheit erzählen sollte. Der alte Mann tat ihm leid und er hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Seit über vierzig Jahren quälte ihn diese Sache und er machte sich

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