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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Hatte er es überhaupt schon mal getan?
    Nein, niemals.
    Seine Stimme war erschreckend laut und ohne Echo, jetzt wo der Donner weg war und nur den Regen zurückließ.
    „Adam … ich bin es.“ Die Stimme war schwach, doch vertraut.
    „Arthur? Verdammte Scheiße, was…“ Kellermann eilte zu Sallinger und half ihm wieder auf die Beine.
    „Was ist passiert?“
    „Oliver Ritter.“
    „Wegen dem bin ich auch hier.“
    „Los, Adam. Geh ins Haus. Melanie ist in Gefahr. Ich muss was erledigen.“ Sallinger taumelte Richtung Pfad.
    Jetzt erst schoss Kellermann durch den Kopf, was da wirklich (wieder) passierte.
    Mit der Schnelligkeit eines Zwanzigjährigen, die er sich gar nicht zugetraut hatte lief Adam Kellermann auf die Terrasse. Wahrscheinlich verlieh ihm das durch seine Adern strömende Adrenalin die Energie dazu. Das Glas klirrte, als er es mit dem Knauf des Revolvers einschlug. Er kletterte durch die Öffnung, darauf bedacht sich nicht an den ska lpellscharfen Scherben zu schneiden.
    Kellermann wusste, wo er hinlaufen musste.
    Dorthin, wo sich schon vor zwanzig Jahren ein Mord ereignet hatte. Das Bad.
    Die Treppe erbebte unter seinen Schritten, der Teppic hflur verschluckte sie.
    Als er an der Tür zum Badezimmer ankam, sah er, dass er recht behalten hatte.
    Oliver stand über seine in der Wanne sitzende Frau gebeugt. Sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt, weil er mit aller Kraft an dem Schlauch zog, den er ihr um den Hals gewickelt hatte.
    „Ritter! AUFHÖREN!“
    Wie in Zeitlupe löste sich die Spannung in Oliver. Er ließ den Schlauch los, die Arme baumelten an seiner Seite.
    Der Griff der Würgeschlange um Melanies Hals ließ nach. Sie röchelte, als Luft in ihre Lungen fuhr.
    Langsam drehte sich Oliver um. „Hallo, Adam“, sagte er leise.
    „Einen Schritt noch und ich puste Ihnen ein Loch zw ischen die Augen. Das ist mein Ernst.“
    Kellermann betrachtete das Gesicht von Oliver Ritter. Er war es zweifellos, doch auch wiederum nicht. Es war verrückt, aber das Gesicht hatte die Züge eines Mannes, den Kellermann nur allzu gut gekannt hatte. Vor langer Zeit.
    Robert Gardener.
    Oliver tat einen Schritt auf den Polizisten zu.
    „Stehenbleiben hab ich gesagt, zum Teufel!“
    Oliver lächelte höhnisch.
    Kellermann wusste nicht einmal, ob seine Waffe funktioniert. Hatte er sie immer ordnungsgemäß gesäubert, sie geölt? Würde sie mit einem wütenden Knall ihre tödliche Ladung abfeuern? Oder würde sie Ladehemmung haben.
    Seine Hand begann zu zittern. Noch nie in seinem L eben hatte er auf einen Menschen geschossen. Er dachte immer, wenn er in so eine Situation kommen sollte, würde er ohne mit der Wimper zu zucken abdrücken. Doch die Realität sah anders aus. Auf einen Menschen zu zielen war eine Sache, abzudrücken eine völlig andere.
    Oliver bemerkte Kellermanns Zögern und reagierte.
    Mit einer schnellen Handbewegung schlug Oliver die Waffe aus seiner Hand.
    Der Colt purzelte über den Fliesenboden und kam an der Badewannenwand zum Liegen.
    Noch ehe der Revolver den Boden berührt hatte, landete Olivers Faust auf Kellermanns Nase.
    Knochen knackten.
    Kellermann taumelte, rutschte beinahe auf dem nassen Fliesenboden aus. Seine Finger krallten sich in das Holz der Türzarge.
    Ritter stürmte in gebückter Haltung vorwärts auf ihn zu.
    Doch so leicht gab sich Kellermann nicht geschlagen. Jetzt war er auf alles gefasst.
    Ein Kinnhaken traf Ritter punktgenau, sodass er z urücktaumelte.
    Kellermann war älter, seine Bewegungen langsamer, aber der rechte Haken funktionierte immer noch.
    Benommen schüttelte Oliver den Kopf. Seine Augen loderten vor Wut. Das Lächeln war verschwunden. Seine Miene war ein Ausdruck blanken Hasses.
    Er holte zu einem Schwinger aus, Kellermann duckte sich gekonnt, Oliver drehte sich durch seinen Schwung einmal um die eigene Achse. Kellermann nutzte die Chance der Verwirrung und landete eine Gerade mitten in Oliver Ritters Gesicht. Oliver taumelte rückwärts, rutschte in der Nässe aus, hob ab, und knallte mit voller Wucht mit dem Kopf gegen das Keramikwaschbecken. Ein garstiges G eräusch von gebrochenen Knochen begleite den Aufschlag, bevor Oliver regungslos zu Boden sackte.
    Kellermann verschwendete keine Zeit. Er rutschte auf den Knien zu Melanie hinüber und befreite ihren Hals vom Duschschlauch.
    Er lächelte nervös und erleichtert, als er bemerkte, dass Melanie noch atmete. Schwach, aber sie lebte.
    Sie blinzelte, wollte etwas sagen, aber ihre Stimmbä nder

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