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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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seinen fetten Hintern darauf parken würde. Gern nahm Doug diese Einladung an.
    Die Frau hinter der Theke - dem Schild an ihrer mit Fettfl ecken besprenkelten pinken Uniform nach hieß sie Gwendolyn - fragte nach seiner Bestellung.
    »Ich nehme ein Bier und einen Burger, gut durch, Fritten und Zwiebelringe, Gwend olyn.«
    »Gern, Schätzchen.« Sie notierte seine Wünsche auf e inem Block, riss das Blatt ab und heftete es auf eine Art kleines Karussell in der Durchreiche, hinter der die Küche lag.
    »He, Art! Ich hab eine Bestellung für dich.«
    »Bin schon unterwegs, Baby.« Ein grobschlächtiger Mann in Kochschürze (dieses Mal war sie nicht mit Fett besprenkelt, sondern darin getränkt) tauchte auf, schnappte sich den Zettel, und kurz darauf hörte Doug ihn schon das Hackfleisch zurecht klopfen und formen.
    Gwendolyn stellte eine Flasche Bier vor ihm ab. »Lass es dir schmecken, Schätzchen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Er griff sich die Flasche - aahh, eiskalt - und nahm einen großen Schluck. Tat das gut. Gurgelnd lief das nasse Gold seine ausgedörrte Kehle hinab.
    Die Flasche in einem Zug zur Hälfte geleert, wandte er sich um. Die Wüstenkönigin stand immer noch an der Jukebox, weiterhin auf der Suche nach dem richtigen Song.
    Wortfetzen von dem Gespräch der beiden Fernfahrer drangen an Dougs Ohren.
    »Ich schwör's dir, Clive… helles Licht… direkt über meiner Tankstelle.«
    »… alles Blödsinn… hast du dir eingebildet…«
    »… hab ich nicht… weiß nicht, was ich gesehen habe, aber… vielleicht ein UFO…«
    »… Bullshit… Schwarm Leuchtkäfer…«
    Doug verdrehte die Augen, verzog den Mund. Idioten gab es wohl überall, stellte er fest.
    An der Jukebox tat sich etwas. Die Blonde drückte einen Knopf. Der eben gespielte Countrysong erstarb, ein kurzer musikloser Augenblick folgte, als die Platten gewechselt wu rden, und dann erklangen die ersten Töne von Leaving on a jetplane aus den Boxen. Das Mädchen begann, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Sie kreiste mit den Hüften, die hoch erhobenen Arme schwebten durch die Luft. Zum ersten Mal konnte Doug auch ihr Gesicht sehen. Zarte, elfenhafte Züge verliehen ihr eine Schönheit, die so gar nicht in diese karge trockene Ödnis passen wollte. Sie war eine Oase voll blühenden Lebens in der Wüste.
    Doug konnte nicht anders. Er starrte sie an. Ihre smarag dgrünen Augen trafen die seinen; sie lächelte. Es schien sie nicht zu stören, von ihm angegafft zu werden. Unbekümmert tanzte sie weiter.
    Doug spürte, wie ihm heiß wurde. Er brauchte dringend e ine Abkühlung.
    Ein herzhafter Schluck von dem eisigen Bier, und er hatte seine Hormone wieder einigermaßen unter Kontrolle. Er stel lte die leere Flasche ab, bestellte sich gleich noch eine.
    »Gerne, Schätzchen«, sagte Gwendolyn.
    Wahrscheinlich war jeder Trucker, der sich ins Snakes verirrte, Gwendolyns Schätzchen, überlegte Doug.
    »Bestellung fertig, Gwen«, rief Art aus der Küche und stel lte Burger samt Fritten und Zwiebelringen in die Durchreiche, von wo Gwendolyn sie sofort entgegennahm und sie zusammen mit dem Bier Doug servierte.
    Herzhaft biss er in das Sesamlaibchen, Ketchup und M ayonnaise quollen über die Ränder auf seine Hände. Es kümmerte ihn nicht. Das Snakes war kein Lokal, in dem man auf gepflegte Tischmanieren wert legte. Er leckte sich die Bescherung von den Fingern, nur um sie mit dem nächsten Bissen abermals voll zu sauen.
    Plötzlich vernahm er eine samtweiche Stimme zu seiner Linken. »Du schlingst den Burger herunter, als hättest du t agelang nichts zu essen bekommen, Truckerboy.«
    Doug hatte gar nicht gemerkt, wie die Wüstenkönigin auf ihn zugekommen war. Nun stand sie neben ihm, die Hände in die Hüften gestemmt, ein Knie leicht gebeugt, den Kopf zur Seite geneigt. Ihre Körperhaltung wirkte irgendwie t adelnd, aber auf eine schelmische Art und Weise. Ihr Lächeln entblößte strahlend weiße Zähne.
    Doug verschluckte sich fast an dem Klumpen Fleisch, den er hinunter zu würgen ve rsuchte. Er sog zweimal scharf die Luft ein und räusperte sich.
    »Na ja, das Essen ist echt gut hier«, antwortete er.
    Sie glitt auf den freien Hocker neben ihm. »Art wird sich freuen, das zu hören.«
    Doug spähte in die Küche, konnte Art aber nirgends entd ecken.
    »Also wenn du mich fragst, kümmert es ihn einen Schei ßdreck, ob die Leute sein Essen mögen oder nicht.«
    »Da kann ich dir kaum widersprechen, Truckerboy.« Sie kicherte. »Also,

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