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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Sperrmüll gesammelt hatten. Natürlich hatten sie vorher alle Sachen gründlich gereinigt. Schließlich wollten sie sich nicht die Krätze (oder Schlimmeres!) holen. Am allerwenigsten natürlich Joshua.
    Ein Stapel Comichefte, außerdem ein paar Bücher, bildeten die Grundlage, um die Zeit totzuschlagen, wenn einer von ihnen alleine hier war. Was zwar nicht häufig der Fall war, aber doch ab und zu. Besonders Madison kam öfters alleine her, wenn ihr Dad mal länger in der Arbeit war und ihre Mutter Besuch bekam, von dem ihr Dad nichts wissen durfte. Im Laufe der Zeit hatte Madison ihre eigenen Theorien aufgestellt, darüber, was die Männer von ihrer Mutter wollten. Aber das behielt sie stets für sich. Jeder ihrer Freunde hatte mehr oder weniger funktionierende Familienverhältnisse, da sollte sie nicht aus der Reihe fallen nur weil ihre Mutter eine stadtbekannte Hure war.
    Aber hier auf Dead Oak konnten sie alle die Sorgen vergessen, die ihre Familien und die Schule mit sich brachten. Hier waren sie unter sich und konnte so sein wie sie wollten. Alles in allem war es ein gemütliches Plätzchen mit einem fantastischen Ausblick. Leider lag Dead Oak nicht dem See zugewandt, sondern gen Nordwest. Was aber kein Grund war zu klagen. Denn der Ausblick, der sich einem bot, war nicht von dieser Welt. Es war beinahe schon kitschig, wenn sich vor einem die unendlichen Maisfelder erstreckten, scheinbar bis ans Ende der Welt. Und wenn die Sonne am Horizont unterging, hüllte ihr Licht die Felder in ein glutrotes Meer. Dann hätte man schwören können, dass die Felder in Flammen standen. Ein romantisches Inferno, das seinesgleichen sucht.
    Einziger Wermutstropfen dieses spektakulären Ausblicks war die kleine Farm von Jasper Sampson. Sie wirkte wie ein störender Farbenklecks auf einem Meisterwerk von Van Gogh. Der alte Sampson konnte offensichtlich keine Kinder leiden und sein Rottweiler Bullet erst recht nicht. Das einzig Gute an Jasper Sampson und seinem Hund war, dass man sie so gut wie nie zu Gesicht bekam. Niemand wollte dem alten Kauz, der etwas unerklärlich Böses ausstrahlte, über den Weg laufen. Zumindest dachten die Kinder in Flagstaff so.
    Jasper Sampson hatte natürlich keine Ahnung von Dead Oak. Aber wahrscheinlich interessierte es ihn auch nicht sonderlich. Als Einzelgänger war er bekannt dafür, dass er sich allein um seine eigenen Angelegenheiten scherte. Was andere taten, war ihm gleich, solange sie sich nicht in seine Belange einmischten. Ihm waren die Menschen egal und den Menschen war er egal. Bei den Kindern verhielt sich die Sache anders.
    Manchmal saßen die Freunde einfach nur in Dead Oak und beobachteten den Alten durch einen Feldstecher, den Jake einmal mitgebracht hatte. Sie fragten sich, was der alte Farmer wohl den ganzen Tag da draußen trieb. Er galt als Einsiedler, als Sonderling. Kam nur in die Stadt, wenn er wieder Waren für Frank Sussman hatte. Sams Mutter erklärte ihm einst, dass Frank und kleine Farmer wie Jasper Sampson ein Abkommen hatten. Der Ernteertrag der Farmer war zu gering für den Großmarkt und Frank hatte schlichtweg zuwenig Geld, um mit den größeren Produzenten  Handel zu treiben. Also schlossen sie eine Allianz und die Symbiose funktionierte über Jahre hinweg. Jeder war glücklich und zufrieden und verdiente zumindest soviel, dass man davon leben konnte. Sam leuchtete diese Form von Geschäft völlig ein, doch fragte er seine Mom, warum der Alte dann immer so grimmig aus der Wäsche guckte, wenn doch alle glücklich mit diesem Arrangement waren. Ihre Erklärung war, dass manche Leute eben einfach sind wie sie sind.
    Tolle Erklärung hatte Sam damals gedacht.
    Wie auch immer, unter den Kindern kursierten weitaus interessantere Gerüchte über den alten Jasper Sampson, die sich nicht mit Geschäftstaktik und Verkaufserfolgen beschäftigten. Man erzählte sich, dass der alte Farmer in den Siebzigern ein Kind, das sein Grundstück betreten hatte, an Bullet verfüttert, ja sogar mit dem Hund geteilt hatte. Da kein Kind abgängig war, war diese Geschichte nichts weiter als eine Schauermär.
    Die Erwachsenen taten dies als Blödsinn ab, während die Kinder sich mit der Lösung zufrieden gaben, dass die Erwachsenen selbst Angst vor Jasper hatten und das Kind von außerhalb gekommen war und deshalb nicht vermisst wurde. Die Gerüchte blieben. Auch erzählte man sich, dass er nur untertags Farmer war und nachts sich in eine Kreatur der Dunkelheit verwandelte. Doch das hielt

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