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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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schwieg er. Natürlich hatte er sie auch vermisst, genauso wie all die anderen. Er mochte sie immer noch, in gewisser Weise liebte er sie immer noch. Nur nicht so wie früher, als sie Kinder gewesen waren. Sam und Madison hatten ihre Zeit gehabt, und es war wundervoll gewesen, solange es dauerte. Nur hatte die Welt sich weiter gedreht und die Dinge hatten sich geändert. Er hatte sich geändert. Doch sagen konnte Sam Madison das nicht. Er hoffte, dass sie von seiner Ehe wusste und sich keine Hoffnungen machte. Dann müsste er sie nicht enttäuschen. Denn wenn er eines ganz bestimmt nicht wollte, dann seine beste Freundin  enttäuschen.
    Er seufzte innerlich. Warum musste das Leben nur so kompliziert sein?
    »Die Schlange wird kleiner«, sagte Isaac und nickte mit dem Kopf Richtung Buffettischen.
    »Na endlich«, sagte Jake und stand auf. Die anderen folgten ihm, um sich am Buffet gütlich zu tun..
    Jemand rempelte Sam an.
    Barry Barnes. Der Kopf groß, das Gesicht breit, die Züge brutal. Er hielt einen Teller mit Schweinsmedaillons in der Hand, achtete darauf, dass nichts hinunterfiel und warf Sam einen missbilligenden Blick zu. Er sagte nichts und ging weiter.
    »War das Barry Barnes?«, fragte Madison erstaunt.
    »Leibhaftig«, bestätigte Isaac.
    Der nächste Anblick bescherte Sam den Geschmack von Scheiße im Mund - Nick »Fettsack« Zubarsky kam ihnen entgegen. Er achtete nicht auf die Leute in der Schlange.
    »He, Barry. Warte auf mich«, schrie er, ebenfalls bedacht darauf, dass nichts von dem enormen Essensberg von seinem Teller fiel.
    »Und das war ...«
    »Nick Zubarsky, ich weiß«, unterbrach Sam Isaac.
    Dicht hinter Nick Zubarsky ging ein etwas kleinerer und nicht ganz so dicker Mann mit schwarzem Schopf, den Sam auf den ersten Blick nicht erkannte.
    Er lächelte und grüßte verstohlen. Isaac bedachte er mit einem freundlichen Kopfnicken.
    Isaac erwiderte es.
    »Und das war Eric Turner«, sagte er.
    »Das war Eric Turner? Das Trio ist also nach wie vor vereint«, antwortete Sam.
    »Eric ist harmlos.«
    »Ach ja?« Sam klang alles andere als überzeugt.
    »Glaub mir.«
    Nicht, dass sich Sam Sorgen gemacht hätte, aber Barry Barnes und seine Freunde strahlten immer noch diese Aura von Gewaltbereitschaft aus.
    So vieles ändert sich. Und anderes bleibt gleich. Seltsam.
    Wahrscheinlich hätten sich Sam und seine Freunde mit Barry und seiner Gefolgschaft an Ort und Stelle geprügelt, wenn zwischen ihnen nicht dieser Nichtangriffspakt bestehen würde. Beschlossen im Sommer des Jahres 1987.
    Sam bemerkte, dass auch die anderen misstrauische Blicke auf das Dreiergespann warfen. Ganz klar, die alte Feindschaft bestand noch.
    »Habt ihr Probleme mit denen?«, fragte Casey.
    »Nicht mehr«, murmelte Sam kaum hörbar und wendete sich dem Buffet zu. Seine Stimmung besserte sich gleich wieder, als er all die Köstlichkeiten auf dem Tisch erblickte.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er und langte zu.
    Nachdem sie die Teller beladen hatten, gingen sie zu ihrem Tisch zurück. Ein mühsames und langwieriges Unterfangen wie sich herausstellte, da sie immerzu von ehemaligen Schulkameraden zu einem Smalltalk angehalten wurden. Schließlich schafften sie es an ihren Platz und schlugen sich die Bäuche voll. Sie aßen, tranken, plauderten, lachten, gaben ihre witzigsten gemeinsamen Jugenderlebnisse zum Besten.
    Inzwischen stand auch schon der Fünfliter Eimer Cola Rum parat. Sam dachte daran, dass er seit Ewigkeiten keine harten Getränke mehr zu sich genommen hatte - Wein und Bier trank er ab und zu - und hatte somit die Befürchtung, dass der Abend umso verschwommener werden würde, je mehr  sich der Eimer leerte.
    Die Band gab ihr Bestes um dem Treffen die passende musikalische Begleitung angedeihen zu lassen; sie spielte hauptsächlich Hits der 80er. Einige Mutige tanzten dazu, oder versuchten es wenigstens. Die Tanzfläche füllte sich langsam mit fröhlich dreinblickenden Tanzwütigen. Sie wippten hin und her, wackelten mit den Hüften und dem Po, sprangen ausgelassen auf und nieder und drehten sich im Kreis. Es herrschte eine Stimmung wie beim Abschlussball. Als wäre seit der Schulzeit kein einziger Tag vergangen.
    Jake schöpfte mit einer Kelle aus dem Eimer in ihre Gläser.
    »Trinken wir auf einen schönen Abend«, rief er und hob sein Glas.
    »Auf alte Zeiten«, sagte Isaac.
    »Auf unsere Freundschaft«, rief Sam.
    Die Gläser klirrten.
    Wenig später war der Eimer zur Hälfte geleert, sie sprachen über ihre

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