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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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vorwärts springt. Manchmal, an Tagen wie heute, ziele ich so gut, dass es mir den Atem raubt und ich sicher bin, dass Mortain meine Hand leitet.
    Als ich nach meiner Armbrust greife, stößt die Bestie einen Schlachtruf aus, bei dem mir förmlich das Blut in den Adern gerinnt. Sein Schwert durchschneidet die Luft, enthauptet einen Soldaten und spaltet einen zweiten Mann, als er es zurückschwingt. Bevor die Bestie sich umdrehen kann, hebt ein dritter sein Schwert und fährt dann überrascht herum, als ein Stein aus Yannics Schlinge ihm die Zähne einschlägt und der Bestie Zeit gibt, ihn zu erledigen.
    Mit geladener und gespannter Armbrust wende ich mich den Reitern am Bach zu und ziele auf einen von ihnen. Zwei andere greifen nach ihren eigenen Armbrüsten, aber nicht schnell genug. Der Bolzen trifft einen und lässt ihn gegen den zweiten Mann taumeln, was mir Zeit gibt, ein weiteres meiner Messer zu ergreifen und es zu werfen; die Silberklinge zischt schnell und sicher durch die Luft, um sich in die Augenhöhle des Mannes zu bohren, sodass er in den Bach taumelt.
    Ich nutze die Zeit, die mir das verschafft, um meine Armbrust neu zu laden, aber einer der berittenen Männer lässt von der Bestie ab und sprengt in meine Richtung, bevor ich den Bogen gespannt habe. Ich lasse ihn fallen und ziehe das Schwert aus seiner Scheide, um es zwischen mich und meinen Angreifer zu bringen. »Lady Sybell…« Erst als er lang genug zögert, um mir die Zeit zu geben, mein Schwert hinter seinen Schild zu stoßen, was ihm den Rest der Worte abschneidet, wird mir klar, dass sie den Befehl haben, mich lebend zu ergreifen.
    Was mir einen kleinen Vorteil verschafft, denn mich kümmert es nicht, ob ich sie töte. In der Tat, ich bete, dass ich genau das tun werde.
    Einer der verbliebenen Männer lädt seine Armbrust nach, die direkt auf mich zielt. Mir sind die Messer ausgegangen, und die Bestie ist zu weit entfernt, um zu helfen. Der Hüne ruft und lenkt damit die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich, und dann beobachte ich mit offenem Mund, wie die Bestie ihr Schwert nach ihm wirft.
    Ich halte den Atem an, während es durch die Luft wirbelt. Der Griff trifft den Soldaten mitten im Gesicht und betäubt ihn eher, als dass er ihn tötet. Aber es ist genug, um der angreifenden Bestie Zeit zu verschaffen – er zieht seine Axt, stürzt vorwärts und versetzt dem Soldaten einen Übelkeit erregenden Schlag auf den Kopf. Yannic gibt den beiden letzten Männern mit gut geschossenen Steinen den Rest.
    Das Ufer des Baches ist überfüllt von freigesetzten Seelen, schockierend in ihrer Kühle, als sei der Winter plötzlich zurückgekehrt. Einige rauschen aufwärts, darauf bedacht, dem Gemetzel zu entfliehen, obwohl es ihnen nichts mehr anhaben kann. Andere zögern wie mutlose Kinder, verloren, schwebend, nicht sicher, ob sie verstehen, was gerade geschehen ist.
    Es verursacht mir Übelkeit, dass es mir irgendwie gelingt, Mitleid mit ihnen zu empfinden. Um die unwillkommenen Gefühle zu verjagen, wirble ich herum, um die Bestie auszuschelten. »Was im Namen der neun Heiligen war das? Euer Schwert zu werfen? Ist das ein besonderer Trick des heiligen Camulos?«
    Er grinst, und ich bin verblüfft darüber, wie mild er aussieht mit seinen glänzenden weißen Zähnen und hellen Augen in dem blutbespritzten Gesicht. In der Tat, ich glaube nicht, dass er in diesem Moment ganz menschlich ist. »Es hat sie aufgehalten, nicht wahr?«
    »Durch bloßen Zufall«, bemerke ich. Es war die törichteste, übermütigste Posse, die ich je gesehen habe, und trotzdem bin ich beeindruckt.
    Als ich kurze Zeit später auf die Leichen der sechs Männer hinabschaue, die ich gerade getötet habe, kann ich nicht umhin, mir diese Frage zu stellen: Liebe ich das Töten tatsächlich? Gewiss liebe ich es, wenn mein Körper und meine Waffen sich wie eine Einheit bewegen; ich ergötze mich an dem Wissen, wohin ich treffen muss und wie ich eine größtmögliche Wirkung erziele. Und gewiss bin ich gut darin.
    Aber das ist de Waroch auch. Er ist vielleicht noch besser, als ich es bin, und doch fühlt es sich bei ihm so strahlend und golden an wie bei einem Löwen, der im Angesicht seiner Feinde brüllt und sich im hellen Tageslicht an sie heranpirscht.
    Ich hingegen, ich bin ein dunkler Panther, der ungesehen im Schatten schleicht, lautlos und tödlich.
    Aber wir sind beide Raubkatzen, nicht wahr? Und werfen nicht selbst helle Dinge einen Schatten? »Haben sie auf die Männer beim

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