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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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dass er in Kürze dort sein wird. Dann dreht er sich zu mir um. »Kommt jetzt. Wir wollen Euren Bericht der Ereignisse hören.«
    »Aber natürlich, gnädiger Herr.« In der Tat, ich kann es gar nicht erwarten preiszugeben, was ich weiß. Es ist, als hätte ich eine glühende Kohle tief in mir getragen, die langsam mein Inneres in Asche verwandelt. Es wird eine Befreiung sein, diese Last loszuwerden.
    Ismae fädelt ihren Arm durch meinen, während wir Duval zur Palasttür folgen.
    »Wohin bringt er uns?«, flüstere ich.
    »In das Gemach der Herzogin, wo sie mit ihren Ratgebern tagt.«
    »Zu dieser Stunde?«
    Ismae wird ernst. »Zu allen Stunden, fürchte ich.«
    »Sind sie vertrauenswürdig, diese Ratgeber?« Ich war nicht gerade beeindruckt von der Standhaftigkeit ihrer Vormunde, Marschall Rieux und Madame Dinan.
    Sie verzieht das Gesicht. »Ja, das ist der Grund, warum es so eine kleine Gruppe ist.«
    Während Duval uns durch das Labyrinth der Palasthallen und Korridore führt, gestatte ich mir, mich an die Kakophonie schlagender Herzen und hämmernder Pulse zu gewöhnen. Es ist, als hätten hundert Minnesänger beschlossen, gleichzeitig ihre Trommeln zu schlagen.
    Ich betrachte auch die Gesichter der Menschen, an denen wir vorbeikommen – Dienstboten, Gefolgsleute, sogar die der Pagen –, und versuche, ein Gefühl für ihren Charakter zu bekommen.
    Duval führt uns zu einem kleinen Raum, der von zwei Soldaten bewacht wird, die vortreten und die Tür öffnen, um uns einzulassen. Die Herzogin steht an einem großen Tisch, flankiert von drei Männern, die auf die Karte vor ihr starren. Einem von ihnen ist an seinen schmutzigen Kleidern anzusehen, dass er erst vor Kurzem angekommen ist. Der zweite Mann trägt eine Bischofsrobe und steht wie eine fette, scharlachrote Kröte neben der Herzogin. Der dritte ist schlank und ernst und verzieht nachdenklich die Brauen. Mit Erleichterung stelle ich fest, dass ich keinen ihrer Ratgeber erkenne, was bedeutet, dass sie auch mich nicht erkennen werden.
    Es ist das erste Mal, dass ich die Herzogin aus der Nähe sehe. Sie ist jung und klein von Wuchs, mit feiner Haut und einer hohen, edlen Stirn. Obwohl sie erst dreizehn Jahre alt ist, hat sie etwas Königliches, das Respekt verlangt. Beim Geräusch unseres Eintritts schauen sie alle auf, Fragen in den Augen.
    Duvals Lächeln verwandelt sein Gesicht. »Die Bestie ist hier. In Rennes.«
    Die Herzogin faltet die Hände wie zum Gebet und schließt die Augen. Freude erhellt ihr junges Gesicht. »Gelobt sei Gott«, sagt sie.
    »Ich denke, wir sollten vielmehr Mortain loben«, entgegnet Duval trocken, »da es Seine Hand ist, die ihn hierhergeleitet hat.« Er deutet in meine Richtung und aller Augen richten sich auf mich.
    »Dann habt Ihr und Euer Heiliger meinen aufrichtigsten Dank«, sagt sie.
    Ich mache einen tiefen Knicks. »Es war mir eine Ehre, Euer Hoheit. Allerdings bringe ich Euch nicht nur Euren noblen Ritter, sondern wichtige Informationen Graf d’Albret und seine Pläne betreffend.«
    »Ihr meint, der Mann ist es nicht zufrieden, mir meine Stadt vor der Nase zu stehlen und darauf zu sitzen wie eine brütende Henne?«
    »Nein, Euer Hoheit. Er ist soeben dabei, eine Reihe von Plänen umzusetzen, von denen jeder reiche Früchte tragen könnte.«
    Der stämmige Mann zur Rechten der Herzogin gestikuliert mit der Hand. »Ihr müsst uns diese Pläne unbedingt mitteilen.«
    »Graf d’Albret, Marschall Rieux und Madame Dinan wiegeln die Stadt gegen Euch auf, und obwohl es viele gibt, die Eurer Hoheit immer noch treu ergeben sind, tut Graf d’Albret sein Bestes, es ihnen … schwer zu machen, loyal zu bleiben.«
    »Wartet, wartet. Beginnt am Anfang. Wie haben sie es geschafft, die Anhänger und Gefolgsleute auf ihre Seite zu ziehen, die immer noch dort wohnen?«
    Bevor ich antworten kann, höre ich ein Rascheln hinter mir, ein Geräusch, das mich an eine Schlange erinnert, die sich durch trockenes Glas schlängelt. In diesem Moment erkenne ich, warum ich mich unbehaglich fühle: Ich spüre acht Pulse, sehe aber nur sieben Personen vor mir.
    Langsam, wie im Traum, drehe ich mich um und sehe die Äbtissin von St. Mortain hinter mir stehen. Sie lauert in der hinteren Ecke wie eine Spinne, weshalb ich sie bei meinem Eintritt nicht bemerkt habe. Ihre blauen Augen mustern mich kalt und mein Herz setzt aus.
    Ich bin meiner Vergangenheit nicht entkommen; sie hat die ganze Zeit über hier auf mich gewartet.

Vierundzwanzig
    »S EI MIR

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