Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
nicht mehr helfen, vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte stumm.
Er wurde erst wieder aus seiner Starre gerissen, als irgendwann die Tür hinter ihm aufgerissen wurde. Taamin stürmte hinein.
Aluinn sprang auf, ging ihm aus dem Weg. Im Raum waren es jetzt mindestens 30 Grad und Aluinn merkte, wie ihm der Schweiß den Rücken herunterrann.
Taamin blieb wie angewurzelt vor den beiden immer noch blassen und leblosen Körpern stehen. „Was ist geschehen?“
Aluinn erzählte ihm, dass Darken mit Sirona nach dem Frühstück in die Galerie gegangen sei, dass Sirona anschließend wie von Sinnen herausgestürzt sei, dass sie über Stunden im Freien im Regen geblieben war, unsichtbar für ihn und für Darken. Darken habe sich in seinem Büro eingeschlossen, totenstill sei es darin gewesen. Er berichtete Taamin, was auf der Wiese vor dem Haus geschehen war, erzählte von dem Schwert, das sich auf sie niedergelegt hatte, und dass man nun nicht mehr an sie herankäme.
Taamin legte beide Handflächen auf den unsichtbaren Kokon. Es blitzte und knisterte unter seinen Händen. Dann fiel er plötzlich nach hinten, als habe ihn das Energiefeld fortgestoßen.
„ Aluinn, bringen Sie mir bitte etwas zu trinken und dann ruhen Sie sich aus, ich werde Wache halten und nach Ihnen rufen, wenn ich Hilfe brauche.“
Aluinn lief los, ein Schatten vor dem Haus ließ ihn kurz aufblicken. Im Garten stand ein kleiner Helikopter der Holding, was auch erklärte, warum Taamin so schnell dort gewesen war und wie er trotz des geschlossenen Tores hereingekommen war.
Als Aluinn geduscht und sauber gekleidet in den Salon zurückkam, kniete Taamin vor dem Kokon, seine Augen waren geschlossen. Aluinn stellte ein Tablett mit Wasser und Tee neben Taamin ab und wollte sich leise wieder entfernen.
„ Aluinn! Danke, dass Sie mich gerufen haben und danke, dass Sie sie aus dem Regen geholt haben.“
Aluinn nickte stumm und verließ den Raum.
Ü ber eine Woche hielt Taamin Wache. Die einzigen Pausen, die er sich gönnte, waren die Gänge ins Bad und die Telefonate, die er mit Kim führte, um ihr Begründungen zu nennen, warum sie nicht mit ihrer Mutter sprechen konnte oder er nicht nach Hause kam. Er schaffte es jedes Mal, Kim davon zu überzeugen, dass es ihrer Mutter und ihm gut ginge. Kim schöpfte keinen Verdacht.
Am achte n Tag schien es, dass Farbe in die Gesichter der beiden zurückkehrte. Am neunten Tag spürte er, wie der Kokon sich zurückzog.
Taamin beugte sich sofort zu Sirona und griff nach ihr. Ihr Körper war heiß, sie glühte. Dann fasste er nach Darken, auch er schien zu brennen.
Er hob Sironas Körper hoch, wollte sie rufen, sie wecken, aber sie lag nur schlaff in seinem Arm. Vorsichtig legte er sie zurück. Als er unter ihren Kopf fasste, um ihn wieder vorsichtig auf das Kissen zu betten, schlug sie die Augen auf. Sie waren strahlend hell und kleine Sterne blitzten in ihnen. Taamin fuhr erschrocken zurück, beugte sich aber gleich wieder über sie. Sie sah ihn stumm an, dann berührte ihr Geist seinen und sie schenkte ihm ein Gefühl der Wärme und des Friedens.
Taamin rollten Tränen über die Wangen, die er erst bemerkte, als sie auf Sirona herabtropften. Sie lächelte. Dann versuchte sie sich zu Darken umzudrehen. Taamin half ihr dabei. Er legte sie noch dichter an ihn heran und schob sie ein wenig auf ihn. Ihr Blick war dankbar und Taamin stopfte Kissen in ihren Rücken, damit sie nicht wieder von Darken herunterrutschen konnte.
Langsam hob Sirona eine Hand und streichelte Darken, dem inzwischen ein Bart wuchs, über das Gesicht. Sie schloss wieder die Augen.
Taamin legte sich hinter sie und nahm sie und Darken in den Arm. Er konnte nicht verhindern, dass er einschlief.
Es musste bereits Stunden her gewesen sein, dass er eingeschlafen war. Er spürte eine Decke über sich, das Feuer war fast heruntergebrannt, spendete aber immer noch genug Wärme. Im Raum war es jetzt nicht mehr heiß, nur noch angenehm warm. Er hob den Kopf und sah, dass Darken sich vom Rücken auf die Seite gedreht hatte. Auch er hatte jetzt den Arm schützend um Sirona gelegt.
Taamin stand vorsichtig und leise auf und verließ den Raum.
S irona spürte, wie eine Macht in ihren Körper einfuhr, die Macht der Erkenntnis. Sie erinnerte sich, wie sie zum Haus lief, Ychan rief und Darken vor ihr stand, völlig schutzlos, ohne den geringsten Widerstand. Sie erinnerte sich, wie Ychan in ihrer Hand auf ihn hinab fuhr, danach war Stille. Sie spürte
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