Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
liebte Taamin, wie er nur einen Engel lieben konnte, einen Engel, der seine Frau beschützen würde.
Aluinn hatte sie schweigend beobachtet und schließlich leise den Raum verlassen. Darken, Sirona und Taamin setzten sich, um das Erfahrene zu verdauen. Sirona kroch zurück auf Darkens Schoß und kuschelte sich ein. Manchmal war sie wie ein kleines Kätzchen, das Wärme und Zärtlichkeit suchte, dann war sie wieder wild entschlossen und nahm sich, was sie wollte.
„ Ténoch wird enttäuscht sein, er sucht schon so lange“, flüsterte sie.
Darken schubste sie mit seiner Nase an. „Er wird nicht enttäuscht sein. Er hat auf der Suche so viel gesehen und gelernt und dabei auch noch Unsterblichkeit erhalten. Manchmal ist der Weg das Ziel.“
Sirona nickte. „ Leben aus dem Tod, über den Tod hinaus in die Ewigkeit . Das hört sich schön an.“ Sie schloss die Augen und schwieg.
A uf die Weihnachtseinkäufe hatte sich Sirona schon so lange gefreut. Sie fuhr nach Berlin. Hamburg wollte sie sich für Kim aufheben, dann würde sie auch gleich die gemeinsamen Freunde Steph und Maik und das Musical „Tarzan“ mit ihrer Tochter besuchen. Außerdem war der Goldschmied, den ihr Aluinn empfohlen hatte, in Berlin, und dieser sollte Produzent ihres wichtigsten Weihnachtsgeschenks werden.
Heute war sie aufgeregt, und es kostete sie viel Mühe, diese Vorfreude nicht zu öffentlich zur Schau zu stellen, damit Darken nicht aufmerksam wurde. Denn er durchschaute sie ständig und wusste immer sofort Bescheid, wenn sie etwas im Schilde führte. Das war ja auch in der Regel nicht schlecht, aber bei den Weihnachtsgeschenken war es ein absolutes Hindernis.
Sirona hatte sowieso schon so ein ungutes Gefühl. Er lächelte in der letzten Zeit immer so viel. Der dunkle, böse Darken, dem sie vor nicht ganz neun Monaten in Dresden hinter dem Hotel in die Arme gerannt war, existierte schon lange nicht mehr.
Sie fuhr allein nach Berlin. Es war Mitte November, die Straßen waren noch frei, und ab und zu blinzelte die Sonne durch. Die zwei Stunden Fahrt genoss sie mit schöner Musik von Katherine Jenkins, auf die sie im Moment voll abfuhr. Als sie ankam und den Wagen geparkt hatte, gönnte sie sich einen Kaffee, hielt es dann aber nicht mehr aus. Sie kam fast eine Stunde vor der vereinbarten Zeit bei dem Goldschmied an, der seine Werkstatt in einem kleinen Hinterhof von Kreuzberg betrieb. Als er sie sah, lächelte er. Sirona konnte nicht genau sagen, ob er generell einfach nur glücklich mit seinem Beruf war oder ob ihn die Arbeit, die er für Sirona angefertigt hatte, so begeisterte.
Der Goldschmied war noch relativ jung. Sirona schätzte ihn auf maximal fünfunddreißig Jahre. Er eilte sofort zu ihr herüber, bot ihr einen Stuhl an einem seiner Tische an und verschloss die Ladentür, damit sie völlig ungestört waren.
Sirona setzte sich und platzte fast vor Neugier. Dann kam er mit einer schwarzen, edlen Schatulle aus Leder zurück.
Allein diese war schon wunderschön. Goldene Beschläge verzierten die Ecken und ein kleines Vorhängeschloss, das nicht nur zur Absicherung des Schatulleninhaltes diente, verstärkte den Eindruck von wertvoller Eleganz. Stolz schob er ihr die Schatulle zu. Sirona war sich bewusst, dass jetzt jede ihrer Regungen von ihm beobachtet wurde. Allein seine Anspannung stachelte ihre Neugier noch mehr an. Sirona öffnete langsam den Deckel.
Das Armband bestand aus drei locker in sich verdre hten schwarzen Lederbändern, die alle ca. zwei Millimeter stark waren. Auf dem zentrierten Band lag ein Symbol, ihr Symbol. Eine perfekte Nachbildung ihrer gekreuzten Schwerter, das eine in Gold mit einem winzigen Saphir, das andere aus geschwärztem Silber mit einem ebenso kleinen Rubin. Die Schlangen auf den Griffen waren deutlich zu erkennen, was einfach unglaublich war, denn das Schmuckstück war nicht größer als ein Zentimeter im Quadrat. Sie sah es minutenlang an, dann legte sie das kürzere der Bänder, ihr Armband, um ihr Handgelenk und drehte dieses hin und her.
Die Arbeit war einfach perfekt, er hatte Sironas Vorstellung exakt umgesetzt. Das schien er auch an ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen, denn sie spürte seinen Stolz wie eine Welle auf sich zu kommen. Sie sah kurz hoch und strahlte ihn an, sprach aber kein Wort.
Sirona mochte keinen Schmuck, aber dieser hier war anders. Er sah so wunderschön aus und er verband sie mit so vielem: mit ihrem Schwert, mit der Unsterblichkeit und, das war das Wesentlichste,
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