Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
versuche nicht, das Haar in der Suppe zu finden, kannst du mir den Gefallen tun? Hier gibt es nur ganz viel Ruhe und Frieden und ich möchte so gerne, dass du die Zeit hier genießt. Meinst du, das geht? Bitte?“
Sirona hatte sie unbewusst zum ersten Mal seit vielen Jahren mit Mama angesprochen. Mama , das hörte sich so weich und bittend an und war ihr einfach nur so herausgerutscht. Ob ihre Mutter merkte, wie viel ihr daran lag, dass sie dies alles hier akzeptierte, auch wenn es ihr ein wenig schwer fiel? Sirona hatte allerdings ein schlechtes Gewissen, dass sie ihrer Mutter vorgaukeln musste, sie würde in dem neuen Leben ihrer Tochter kein Haar in der Suppe finden, selbst wenn sie suchen würde. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass Omma nie von ihrer Magie und von ihrer Unsterblichkeit erfahren würde, wenn alles so lief, wie sie und Darken es geplant hatten. Den Gedanken, dass Kim möglicherweise eines Tages als längst erwachsene Frau feststellen würde, dass weder ihre Mutter noch Darken alterten, verdrängte sie ohne Mühe. Darum würde sie sich kümmern, wenn es soweit war. Jetzt wollte sie nur Weihnachten mit ihren Lieben genießen.
Omma seufzte, dann sagte sie: „Es ist alles so groß und so schön, es ist einfach ungewohnt und überwältigend. Und natürlich auch ein wenig einschüchternd, das muss ich zugeben. Aber ich will mir Mühe geben. Vergiss nur nicht, dass ich schon Mitte siebzig bin, da kann man nicht mehr so schnell umschalten.“
„ Das verlangt auch keiner. Wenn du dir Mühe gibst, würde mich das schon glücklich machen.“ Sirona hob ihr Glas und Darken und Omma taten es ihr gleich, dann stießen sie miteinander an.
Omma schien das nächste Lächeln schon deutlich leichter über die Lippen zu kommen. Sie sah Sirona mit einem Blick an, den sie nur zu gut kannte, ein Blick, der sagen sollte: „Ich freu mich so, dass du endlich auch mal zu deinem längst überfälligen Glück kommst.“ Aber ehe Sirona melancholisch werden konnte, fragte Omma mit einem kaum verhohlenen, spitzbübischen Grinsen: „Euer Diener, kann der wenigstens gut kochen?“
Sirona atmete erleichtert auf und lachte, dann stand sie auf, ging zu Darken und setzte sich wie selbstverständlich auf seinen Schoß. Dieser Anblick tat Omma offensichtlich besonders gut und schien sie zu beruhigen.
„Was gibt’s Neues von den Nachbarn ?“, fragte Sirona und gab Omma damit absichtlich ein Stichwort, bei dem sie sich sicher fühlen konnte. In der nächsten halben Stunde brachte sie Sirona auf den neuesten nachbarschaftlichen Stand der Dinge. Als Taamin und Kim zurückkamen, stürmte Herby bereits wie selbstverständlich vor ihnen her und direkt zur Terrassentür.
Sirona stand auf, aber Omma war schneller. „Ich gehe mit ihm raus, nicht dass er sich verläuft oder irgendwo hinmacht, wo es sich nicht gehört!“, sagte sie.
Sirona lachte. „Omma, der Hund wird sich nicht verlaufen. Das Grundstück ist ringsherum geschlossen, er kann also nicht weglaufen und große Hunde, die ihn beißen könnten, gibt es hier auch nicht. Und wenn er irgendwo hinmacht, werden wir niemals eine Spur davon finden, glaub mir.“
Omma blieb unsicher. Sirona seufzte. „Na gut. Ich hole die Jacken, dann gehen wir zusammen ein wenig spazieren, bevor Aluinn das Essen serviert, einverstanden?“
„ Ouihuiui, bevor er das Essen serviert !“, äffte Kim sie sofort nach und warf ihre Haare zurück, wie es die Divas im Film machen würden. Blitzschnell hatte Taamin sie im Nacken gepackt und zischte gespielt streng: „Es ist besser, unsere Prinzessin reißt sich am Riemen, denn wenn das Personal erst einmal verärgert ist, dann gibt es nur noch Wasser und Brot im Keller für das Fräulein.“
Kim quiekte auf. „Tschuldigung!“, grinste sie und der Schalk lachte ihr aus den Augen, bis sie Sironas Blick auffing. Augenblicklich wurde sie ernst und senkte verschämt den Blick.
Draußen hakte sich Sirona bei Omma und Kim ein und pfiff nach Herby. Es würde eine Weile dauern, bis sie das Gelände einmal abgelaufen hatten, aber schon nach wenigen Metern spürte sie, wie sowohl ihre Tochter als auch ihre Mutter sich entspannten. Herby lief ausgelassen vor und hatte mehr als genug damit zu tun, sein neues Reich zu erschnüffeln.
„Mama, es ist wunderschön hier! Und Omma, du musst erst mal die Zimmer sehen, ich habe ein mörderisch großes Bett und einen Flachbildschirm. Hat Omma auch einen Flachbildschirm?“
„ Ja, jedes Zimmer hat einen
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