Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
hinterher und weinte, sie schluchzte. „Komm zurück, lass mich nicht allein, lass mich bitte nicht allein.“
Sie fiel der Länge nach hin, spürte den harten Boden und nahm wahr, wie er seinen Geruch veränderte. Sie öffnete die Augen und blinzelte durch ihre Sonnenbrille. Sie spürte die feuchten Tränen auf ihrer Wange und wischte sie weg. Es war nur ein Traum, aber diesmal hatte sie ein Gesicht gesehen, das sie nicht kannte, aber das ihr vertraut vorkam.
Sie stand auf, klopfte ihre Kleidung ab und beugte sich zum Boden , um den Sand des Hügels, auf dem sie geschlafen hatte, in die Hand zu nehmen und an ihm zu riechen. Er roch süß, frisch und herb, auf dieser Erde stand ständig die Sonne. Katharina ließ den Sand durch die Hände rieseln und beobachtete wieder die Werft.
A ls Sirona und Darken auf Castello Del Guardiano Della Spada ankamen, lag bereits kistenweise Weihnachtsschmuck in der Halle und Aluinn konnte sich nicht entscheiden, ob er den Baum dort, im Salon oder im Esszimmer aufstellen sollte.
Sirona entschied, dass er ihn in den Salon stellen sollte, da man zum Essen die Verbindungstür der beiden Räume öffnen konnte und so auch vom Esszimmer immer einen Blick auf ihn haben würde. Sie befürchtete auch, dass der Baum in der über zwölf Meter hohen Halle zu klein wirken könnte und die vier Meter des Salons ihn besser zur Geltung kommen lassen würden. Außerdem stellte sie es sich so schön und gemütlich vor. Alle Gäste sollten auf dem Sofa sitzen, vor dem Kamin unter dem Baum, das hatte doch etwas von der typischen Weihnachtsstimmung, die man aus den Märchenbüchern kannte.
Aus dem Schmücken des Baumes hielt sie sich allerdings heraus, das hätte sie Aluinn nicht antun können. Es war der erste Weihnachtsbaum, den er aufstellen durfte, und an den zahllosen Kisten konnte sie erkennen, dass er sich bereits lange darauf vorbereitet hatte. Sie konnte ihn allerdings überreden, dass sie und Darken beim Schmücken zuschauen durften.
Aluinn fühlte sich geschmeichelt. Sirona war glücklich, dass auch er unsterblich war und sie sich niemals von ihm würde trennen müssen.
Aluinn benötigte das ganze Wochenende, um den Baum und das Haus zu schmücken. Auch über der Eingangstür hing ein Mistelzweig. Sirona war gerührt und erklärte Darken, dass man sich darunter küsste. Darken warf ihr einen Blick zu, der Bände sprach. Ja, er hatte Recht, sie sollte das vielleicht nicht überstrapazieren, es würde mit Kim immerhin eine Minderjährige im Haus sein und sie wusste, wie sehr ihre Küsse sie beide in Fahrt bringen konnten.
A m 22. Dezember war es dann soweit, Ténoch und Matthea kamen pünktlich am Nachmittag auf Castello Del Guardiano Della Spada an und Sirona lief ihnen entgegen. Sie freute sich so sehr auf Matthea, als wenn er ihr eigener Sohn wäre. Als der Wagen hielt und Matthea ausstieg, stürmte er mit hochrotem Kopf auf sie zu und sie fielen sich in die Arme. Erst danach begrüßte sie Ténoch mit einem herzlichen Handschlag.
Sie gingen hinein und Sirona zeigte Matthea das Haus, mit Ausnahme des Salons, der bis zum Heiligabend verschlossen bleiben würde. Sie stellte ihm Aluinn vor und zeigte ihm dann sein eigenes Zimmer. Matthea, der aus den Slums von Mexiko Stadt kam und außer der Universidad Privada Élite De Las Espadas noch nichts in seinem Leben gesehen hatte, war tief beeindruckt und kam aus dem Staunen nicht heraus. Wenn Sirona nicht den ganzen Tag an seiner Seite verbracht und ihn mit Liebe und Wertschätzung überhäuft hätte, dann wäre er sicher eingeschüchtert in eine Ecke gekrochen. Aber Sirona gab ihm nicht die geringste Chance dazu.
Nach dem Abendessen bat sie ihn, etwas auf dem kleinen Flügel im Büro zu spielen. Matthea entschied sich für Stücke von Mozart, Verdi und Chopin. Er erzählte Sirona, dass er Bach nicht mochte, da ihm seine Musik einfach zu finster war. Sirona konnte ihm da nur zustimmen, Beethoven war etwas beschwingter und konnte daher leichter ertragen werden. Sirona erzählte, dass „Freude Schöner Götter Funken“, Beethovens Neunte, das erste Lied war, das ihre kleine Kim mit vier Jahren auswendig singen konnte, danach kam „Heideröslein“ von Haydn. Später hatte sie Kim kein deutsches Volksgut mehr beibringen können, weil die „No Angels“ mit „Daylight in your Eyes“ die Macht über ihr Kind übernommen hatten.
Matthea lachte und Sirona ergötzte sich daran. Er war so ganz anders als Kim. Er strahlte eine tiefe
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