Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
ist wieder typisch Sirona. Du kannst dir gar nicht vorstellen, dass Taamin aus freien Stücken auf Liebe verzichtet, nur um bei dir bleiben zu können. Er liebt dich und Kim. Er hat nie eine eigene Familie besessen, bis er euch traf. Ich glaube, dass niemand außer seinem Vater ihm je so viel Wärme, Achtung und Wertschätzung entgegengebracht hat, wie ihr es tut. Vergiss nicht, dass Taamin bereits hundert Jahre erlebt und sicher auch schon die eine oder andere Frau gehabt hat. Er kann zwischen Sex und Liebe unterscheiden. Wenn einmal die Frau seines Lebens vor ihm steht, dann wird er sie uns vorstellen und wir werden sie aufnehmen, bis zu dem Tag, an dem sie stirbt. Dann wird sein Herz in Stücke gerissen und wir werden für ihn da sein und ihn auffangen.“
Sirona schluckte. Darken hatte recht, aber so, wie er über die Unsterblichkeit sprach, konnte Sirona zum ersten Mal nicht umhin, ihre grausamen Seiten zu sehen.
Noch während sie ihren Gedanken nachhing, wurde plötzlich d ie Tür aufgerissen. Ohne sich umzudrehen, wusste Sirona, dass dieser Schwung nur von Kim kommen konnte. Matthea lief hinter ihr her und sie setzten sich beide ans Klavier. Matthea begann zu spielen und Sirona beobachtete schweigend aber mit leicht hochgezogener Augenbraue, wie Kim ihn dabei hingerissen anstrahlte. Als er sie aufforderte, selbst etwas zu spielen, erkannte Sirona das Stück sofort. Ihre Tochter übte es bereits seit einem Jahr immer und immer wieder, aber mit Widerwillen. Sie hatte eigentlich keine Lust, obwohl Sirona Talent in ihr vermutete.
Kims erster Versuch missglückte, aber dann nahm Matthea ihre Hand und legte seine darunter. Mit wenigen Gesten gab er ihr zu verstehen, dass sie ihre Hand lockern solle, um jede Bewegung seiner zu spüren. Dann schloss er die Augen und spielte einhändig, Kims Hand auf seiner. Sirona konnte den Blick nicht von den beiden wenden, vor allem dann nicht mehr, als Kim ebenfalls ihre Augen schloss. Schon lange hatte sie nicht mehr ein so überwältigendes Bild von Frieden gesehen. Als draußen Reifen auf dem Kies knirschten, standen Darken und Sirona leise auf und verließen das Büro.
„Das muss Freddie sei n“, sagte Darken und ging mit Sirona zur Tür. Ténoch kam im selben Moment aus der Bibliothek, Omma hatte offensichtlich genug von der Küche gesehen und sich von Aluinn den Mund wässrig machen lassen, was das Abendessen betraf. Leise plaudernd folgten auch sie ihnen nach draußen.
Freddie konnte seine Begeisterung nicht verbergen. „Das nenne ich mal ein Empfangskomitee!“ Als Erstes begrüßte er Sirona, indem er sich tief vor ihr verbeugte, dann Darken. Er bedankte sich für die Einladung, ging auf Taamin zu, der gerade die Halle verließ und die Treppenstufen heruntereilte, und nahm ihn in die Arme.
Als er Ténoch entdeckte, strahlte er: „Wie lange ist es her, Bruder, ein- oder zweihundert Jahre?“ Die Männer lachten und umarmten sich herzlich, aber Sirona hielt die Luft an. Sie konnte nur hoffen, dass Omma noch über die Verbeugung dieses fremden Mannes vor ihrer Tochter grübelte und dass sie die ein- oder zweihundert Jahre für einen Scherz unter Freunden hielt, den sie nicht verstehen musste. „Freddie, darf ich Ihnen meine Mutter vorstellen? So wie ich ihn einschätze, hat Taamin Ihnen sicher schon viel von ihr erzählt. Omma, das ist Freddie, Taamins Vater.“
Sie drehte sich um. „Und dies ist Ténoch, er ist Mattheas Lehrer und Mentor und leitet die Schule in Mexiko, die Darken finanziell unterstützt.“
Sie atmete tief durch, während ihre Mutter jedem der Männer die Hand gab. Dann sagte sie: „Und, wie du ja gerade gehört hast, sie sehen sich nur selten.“ Dabei warf sie sowohl Ténoch als auch Freddie einen Blick zu, den die beiden sofort richtig zu verstehen schienen.
Schuldbewusst grinste Freddie. „Ja, das kann einem manchmal wie eine kleine Ewigkeit vorkommen.“
Omma atmete erleichtert auf. „Ich habe mich schon gefragt, wie sie es geschafft haben, sich so lange so jung zu halten.“
Alle lachten, Omma hatte die Ausrede geschluckt. „Sie sind also Taamins Vater? Dass Sie das Fest mit uns verbringen, finde ich ganz wunderbar. Wissen Sie eigentlich, was für einen charmanten Sohn Sie haben?“
Freddies Brust schwoll an , er ergriff Ommas Arm und führte sie galant ins Haus zurück. „Sprechen Sie ruhig weiter von meinem Sohn, Verehrteste, ich habe kaum von ihm gehört, seit er bei Ihnen wohnt. Sie werden mir doch die Freude machen, mir
Weitere Kostenlose Bücher