Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

allein.
    Sirona ging auf Stella zu, die sie mit großen ängstlich aufgerissenen Augen ansah. Sie setzte sich zu ihr auf das Bett und nahm sie in den Arm, parallel öffnete sie ihren Geist für Namel und Darken, die nicht wissen konnten, was Stella gesehen und oder nicht gesehen hatte.
    Sirona legt e Stella Ychan in die Hand. „Schau mal, ist es nicht wunderschön?“
    Stella nahm das Schwert und betrachtete es. „Es ist ziemlich schwer.“
    „Ja, es ist schon sehr alt.“ Sirona ließ Ychan in Stellas Hand liegen, da sie spürte, dass es ihr etwas von der Angst nahm, die sie verspürte, als Sirona das Schwert gezogen hatte.
    „Wir sind keine Sekte, wir tun auch niemande m etwas. Es ist nur so, dass Darken von einem uralten Adelsgeschlecht abstammt. Irgendwann wurde aus den Hinterbliebenen eine Art Bruderschaft. Du siehst selbst, welchen Reichtum sich Darken, beziehungsweise Darkens Vorfahren aufgebaut haben. Wenn man so reich ist, werden Freunde immer wichtiger. Die Bruderschaft, die du gesehen hast, sind langjährige Freunde, die für jeden einstehen, der zur Bruderschaft gehört. Da ich jetzt Darkens Frau bin und Darken als Einziger dem Adelsgeschlecht entstammt, ist es uralter Brauch, dass man mich aufnimmt, indem wir uns gegenseitig Treue bis in den Tod schwören. Der Schwur ist alt und entspricht nicht dem heutigen Sprachgebrauch, wir töten nicht und trinken auch kein Blut.“
    Sirona kicherte. „Jeder glaubt an das, was er will. Namel hat sicher einen anderen Glauben an Gott als Thor, und dass ich nicht an einen christlichen Gott glaube, das weißt du. Wir alle haben einen anderen Beruf. Thor baut Boote, Namel kümmert sich um verlorengegangene Kinder und Darken hat seine Holding in Kanada, deren Geschäftsführer Freddie ist. Alle stehen aufgrund ihres Erfolges mehr oder weniger im Rampenlicht der Öffentlichkeit, kämpfen mit Problemen und Sorgen und tragen Verantwortung. Jeder braucht mal Hilfe und ist dankbar für Freundschaft und Loyalität. Stell dir vor, einem von ihnen würde irgendwann mal Sektentum oder Satanismus vorgeworfen, so etwas kann jede Karriere schnell zerstören. Deshalb ist es auch so wichtig, dass diese Bruderschaft geheim gehalten wird, nicht weil wir wirklich etwas zu verstecken haben. Aber es liegt in der Natur des Menschen, je erfolgreicher er ist, desto mehr Neider bekommt er. Darken hat mir gleich zu Beginn unserer Beziehung alles erzählt und ich weiß heute, dass man sie nicht fürchten muss, sonst hätte ich Kim, Omma und auch dich niemals zum Castello Del Guardiano Della Spada bringen lassen.“
    Stella hatte schweigend zugehört und dabei angefangen , das Schwert zu streicheln. Ychan lag ruhig und still in ihren Händen und Sirona spürte, wie Ruhe und Vertrauen in Stella einkehrten, es war fast so, als wenn diese positiven Gefühle von Ychan kämen. Dann stieß Stella mit einem Stoßseufzer die angehaltene Luft aus und lächelte.
    Sirona sah Darken an. Sie hatte Namel und ihn die ganze Zeit Stellas Emotionen spüren lassen. Das Lächeln der Männer wirkte nun entspannter.
    „Wie lange gibt es diese Bruderschaft denn schon?“
    „Über fünfhundert Jahre“, die Antwort kam von Darken. „Meine ganze Familie wurde inzwischen getötet. Ich bin der letzte Nachkomme meines Geschlechts. Es würde Sirona und mir und auch Namel sehr schaden, wenn du über die Bruderschaft sprichst. Wir haben mächtige Feinde und nur die Geheimhaltung gewährt unseren Frauen und Kindern die Sicherheit zu überleben. Nicht jedes Land ist so friedlich, wie Deutschland oft wirkt. Es gibt Familienclans, korrupte Regierungen und religiöse Fanatiker, die uns, beziehungsweise unserem wirtschaftlichen Einfluss gern schaden möchten. Letztendlich dient es nicht nur deinem eigenen und dem Schutz deiner Kinder, wenn du unwissend bleibst. Deswegen war Namel auch so verzweifelt, dass du ihm gefolgt bist. Denn gerade er hat in Afrika hart zu kämpfen und wird oft angefeindet. Du trägst jetzt ein großes Geheimnis. Wirst du es für dich behalten?“
    Sirona verspannte sich ein wenig. Stella gab ihr Ychan zurück, stand auf und ging auf Namel zu: „Es tut mir leid, in welche Situation ich dich gebracht habe. Wenn ich geahnt hätte, was ich vorfinden würde, ich wäre im Zimmer geblieben. Ich werde niemals ein Wort über diese Bruderschaft verlieren und ich wünsche mir, dass du mir vertraust, auch wenn sich unsere Wege trennen müssen.“
    Bei den letzten Worten schluckte Stella und wieder liefen Tränen