Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
die Worte.
Stella senkte die Stimme. „Ich gehe nicht zurück zu Piet, nicht nach dieser Berührung, nicht nachdem ich jetzt weiß, dass es solche Gefühle in mir gibt. Es wäre unehrlich. Dann bleib e ich lieber allein! Ich werde Namels Entscheidung allerdings akzeptieren, auch wenn sie mich jetzt unglücklich macht.“ Sie blieb stehen und Sirona merkte, dass sie versuchte sich neu zu ordnen. Dann drückte Stella ihren langen Rücken durch, was ihre athletische Figur noch größe r wirken ließ. Stella hatte schlanke aber gut trainierte Schultern und Oberarme und wirkte immer ein wenig wie eine Schwimmerin, was ihr bei ihren 1,78 m ein sehr sportliches Aussehen verlieh. Ihr frecher dunkelbrauner Kurzhaarschnitt mit den vielen hellen Strähnen ließ ihren schmalen Hals noch ein Stück länger erscheinen und gab ihrer Körperhaltung etwas Erhabenes. „Ich habe Hunger, lass uns zurückgehen!“
Stella ging erhobenen Hauptes vor und Sirona folgte ein Stück hinter ihr. Ihre Freundin wirkte gefasst, stolz und stark, aber Sirona spürte, dass sie innerlich weinte.
Als sie das Esszimmer betraten, fand Darken sofort Sironas Blick und erkannte den Schmerz darin. Er kam zu ihr und nahm sie in die Arme.
Unsterblichkeit kann so grausam sein , sagte sie ihm in Gedanken und er wusste genau, was sie meinte. Sirona richtete sich in seinen Armen plötzlich auf. Namel war hinter Darken hereingekommen und sie sah, wie er Stella beobachtete, die sich über das Essen beugte, um ihre Wahl zu treffen.
Sirona spürte auch bei ihm tiefe Trauer. Ihm ging es nicht besser als ihrer Freundin. Der einzige Unterschied, den sie entdecken konnte, war der, dass seine Trauer durchzogen war von Angst, Angst davor, die Frau, die er liebte, zu verletzen, Angst sie hergeben zu müssen, jetzt oder später, nicht bei ihr bleiben zu können. Sirona dachte nicht nach, sie öffnete sich Namel, ließ ihn teilhaben an Stellas Schmerz. Dann fügte sie ihre eigenen Gedanken hinzu. Namel, Liebe ist , sie fragt nicht, ob es uns passt! Wir sind nicht die, die über sie bestimmen, sie bestimmt über uns! Liebe ist göttlich und ein Geschenk. Ein Geschenk, das nicht jeder in seinem Leben erhält, sie macht stark, sie macht unbesiegbar!
Dann verschloss sich Sirona wieder und sah Namel vorher noch einmal kurz in die Augen. Sein Blick wurde weich, er wich ihrem nicht aus. Sirona erkannte, dass er einen Entschluss gefasst hatte.
Darken hielt sie stumm in seine n Armen, er schien zu spüren, was gerade ablief und wollte ihr wohl nur Kraft und Ruhe geben.
Namel schluckte und ging auf Stella zu, die sich in dem Moment , als er bei ihr ankam, umdrehte und ihn bemerkte. Namel nahm ein Stück Obst von ihrem Teller und steckte es ihr in den Mund. Dann nahm er ihr den Teller aus der Hand, hob sie auf den Arm und steuerte mit ihr auf die Tür zu.
Darken ließ Sirona los , ging zur Tür, öffnete sie für Namel, um sie hinter ihm wieder zu schließen.
Sirona spürte noch das Glück der beiden, dann Ruhe. Darken stand wieder vor ihr und sagte: „Du solltest jetzt mal langsam zum Frühstück kommen, dein Magen knurrt so laut, dass man ihn mit einer Bigband verwechseln könnte.“
Jetzt spürte auch Sirona ihren Hunger und lächelte. Sie gingen gemeinsam zum Buffet und er packte ihr alles auf den Teller, worauf sie Appetit hatte. Gemeinsam gingen sie zu den anderen auf die Terrasse und Darken, der bereits gegessen hatte, machte sich einen Spaß daraus, sie zu füttern, was ihm den einen oder anderen provozierenden Spruch seiner Brüder bescherte.
Die Stimmung war gelöst und ruhig. Die meisten hatten noch mit dem Schlafdefizit zu kämpfen. Es war Torben, der sich als erster verabschiedete. Sirona umarmte ihn lange und er gab ihr einen Kuss auf die Wange. Darken reichte ihm die Hand und grinste ihn schelmisch an. Sirona freute sich, dass Darken Torben als einen Teil ihres früheren Lebens anerkannte, auch wenn sie sich kaum vorstellen konnte, dass die beiden einander in naher Zukunft noch einmal begegnen würden.
Nachdem sich Sironas Verwandten ebenfalls verabschiedet hatten, saßen Diana, Lena, Reana und ihre Männer noch auf der Terrasse und ließen die Hochzeit Revue passieren. Darken und sie setzten sich dazu. Alle waren völlig begeistert.
„Wie sehen eigentlich deine Füße aus? Du hast ja ununterbrochen getanzt!“, wollte Reana wissen.
Sirona lächelte nur verliebt und kuschelte sich in Darkens Arme. Es war Kurt, der die romantische Stimmung unterbrach: „
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