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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Monde - ich konnte sie sehen, obgleich hellichter Tag war«, sagte Judy. »Er hat nichts gesagt, aber ich konnte ihn denken hören.«
    »Diese Täuschung scheinen alle gehabt zu haben«, sagte MacLeod. »Wenn es eine Täuschung war.«
    »Das war es bestimmt«, meinte Ewen. »Wir haben hier keine Spur von irgendeiner anderen Form intelligenten Lebens gefunden. Vergiß es, Judy«, setzte er sanft hinzu. »Schlaf jetzt. Wenn wir alle zum Schiff zurückkommen… ja, dort wird es dann wohl eine Untersuchung geben müssen.«
    Vernachlässigung, Pflichtverletzung… und das ist noch das Geringste, was man mir wird vorhalten können. Und ich… kann ich auf vorübergehenden Wahnsinn plädieren?
    Er sah zu, wie Heather Judy in ihren Schlafsack bettete. Als die ältere Frau schließlich eingeschlafen war, sagte er müde: »Wir sollten Marco begraben. Ich mache es ungern ohne Autopsie, aber die einzige Alternative wäre, ihn zum Schiff zurückzutragen.«
    »Wir werden verdammt idiotisch dastehen, wenn wir behaupten, wir seien alle gleichzeitig verrückt geworden«, gab MacLeod zu Bedenken. Er sah Heather und Ewen nicht an, als er ziemlich verzagt hinzufügte: »Ich komme mir wie ein scheußlicher Dummkopf vor… Gruppensex hat mich noch nie sonderlich gereizt… «
    »Wir alle werden einander verzeihen müssen - und das Ganze vergessen«, erklärte Heather bestimmt. »Es ist einfach passiert, das ist alles. Und nach all dem, was wir bisher erlebt haben… könnte es da nicht sein, daß es auch ihnen passiert ist… « Sie hielt inne, von einem ungeheuerlichen Schrecken gelähmt. »Stellt euch vor, so etwas passiert zweihundert Leuten… «
    »Daran darf man gar nicht denken«, sagte MacLeod mit einem Schaudern.
    Ewen erklärte, Massenwahn sei nichts Neues. »Ganze Dörfer. Der tanzende Wahn im Mittelalter. Und Anfälle von Kornstaupe - von zu Brot gebackenem verdorbenem Roggen.«
    Heather sagte: »Andererseits… ich glaube nicht, daß diese Geheimnisvolle, was immer es auch gewesen sein mag, weit genug den Berg hinuntergekommen ist.«
    »Noch eine von deinen Ahnungen, nehme ich an«, brummte Ewen, allerdings nicht unfreundlich. »So weit, so gut. Ich glaube, wir alle stehen noch viel zu sehr unter dem Eindruck des Geschehenen. Hören wir auf, ohne Fakten herumzutheoretisieren, und warten wir, bis wir ein paar Fakten haben.«
    »Eignet sich dies als Faktum?« wollte Judy wissen und setzte sich abrupt auf. Sie alle hatten geglaubt, sie würde schlafen. Jetzt hantierte sie am zerrissenen Kragen ihres Hemdes herum und zog etwas in Blätter Gehülltes daraus hervor. »Dies… oder diese.« Sie reichte Ewen einen kleinen blauen Stein, der wie ein Sternsaphir aussah.
    »Schön«, sagte er gedehnt. »Aber du hast ihn im Wald gefunden… «
    »Das stimmt«, gab sie zu. »Dies hier habe ich ebenfalls gefunden.«
    Sie hielt es ihm entgegen, und für einen Augenblick trauten die anderen, die sich herandrängten, buchstäblich ihren Augen nicht mehr.
    Es war weniger als sechs Zoll lang. Der Griff war aus einem zurechtgeschliffenen Knochen gefertigt, zierlich, jedoch ohne jede Verzierung. Was den Rest betraf, so stand außer Frage, was es war.
    Es war ein kleines Feuersteinmesser.

6
    In den zehn Tagen, in denen der Erkundungstrupp unterwegs gewesen war, schien die Lichtung gewachsen zu sein. Zwei oder drei weitere kleine Gebäude waren rings um das Schiff herum entstanden, auf der einen Seite der Lichtung war eine umzäunte Fläche gepflügt worden, und ein kleines Schild verkündete: LANDWIRTSCHAFTLICHES TESTGEBIET.
    »Das müßte unserem leiblichen Wohl zugute kommen«, sagte MacLeod. Judith gab keine Antwort, und Ewen beobachtete sie eindringlich. Sie war seltsam apathisch seit Jenem Tag - so nannten sie ihn alle in Gedanken -, und er machte sich ihretwegen schreckliche Sorgen. Er war kein Psychologe, aber er wußte, daß mit ihr irgend etwas ernsthaft nicht stimmte. Verdammt, ich habe alles falsch gemacht. Ich bin daran schuld, daß Marco gestorben ist, und ich war nicht in der Lage, Judy in die Wirklichkeit zurückzuholen. Sie betraten das Lager fast unbemerkt, und für einen Moment empfand MacAran einen scharfen Stich der Besorgnis. Wo waren sie alle? Waren sie an jenem Tag alle Amok gelaufen, hatte der Wahnsinn auch hier unten die Menschen gepackt? Als er und Camilla in das Hang-Lager zurückgekehrt waren und dort Heather und Ewen und MacLeod vorfanden, wie sie sich noch immer heiser redeten in ihrem Versuch, eine Erklärung zu

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