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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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finden, war dies ein schlimmer Moment gewesen. Wenn auf diesem Planeten der Wahnsinn lauerte, bereit, sie alle zu ergreifen, wie konnten sie dann überleben? Und… welche schlimmeren Dinge lagen hier noch auf der Lauer? Als MacAran jetzt auf der verlassenen Lichtung umherschaute, verspürte er abermals den scharfen Stich der Furcht; dann sah er eine kleine Personengruppe in Medo-Uniform aus dem Lazarett-Zelt kommen, und weiter im Hintergrund stieg eine Mannschaft ins Schiff hinauf. Er entspannte sich - alles sah normal aus.
    Aber andererseits - wir sehen auch normal aus…
    »Was machen wir zuerst«, fragte er. »Melden wir uns direkt beim Captain?«
    »Ich zumindest sollte das tun«, meinte Camilla. Sie sah dünner aus, fast ausgezehrt. MacAran wollte ihre Hand ergreifen und sie trösten, obwohl… er war nicht sicher, weswegen. Seit sie sich auf dem Berghang in den Armen gelegen hatten, verspürte er einen intensiven, nagenden Hunger nach ihr, einen fast irrsinnigen Beschützerinstinkt, doch sie hatte sich in jeder Hinsicht von ihm abgewandt und sich in ihre gewohnte konsequente Selbstgenügsamkeit zurückgezogen. MacAran fühlte sich verletzt und aufgebracht und irgendwie verloren. Er wagte nicht, sie zu berühren, und das machte ihn gereizt.
    »Ich rechne damit, daß er uns alle sehen will«, sagte er. »Wir haben Marcos Tod zu melden und wo wir ihn begraben haben. Und wir haben eine Menge Informationen für ihn. Ganz zu schweigen von dem Feuersteinmesser.«
    »Ja. Wenn dieser Planet tatsächlich bewohnt ist, schafft dies ein weiteres Problem«, brummte MacLeod, aber er führte es nicht weiter aus.
    Captain Leicester hielt sich mit einer Mannschaft im Schiff auf, doch ein draußen postierter Offizier teilte der Gruppe mit, er habe Anordnung gegeben, sofort gerufen zu werden, wenn sie zurückkehrten, und so schickte der Mann nach ihm. Sie warteten in der kleinen Kuppel, und keiner von ihnen wußte, was er sagen sollte.
    Captain Leicester trat in die Kuppel. Er wirkte auf eigenartige Weise älter, sein Gesicht war von neuen Furchen durchzogen. Camilla erhob sich, als er hereinkam, doch er bedeutete ihr, sich wieder zu setzen.
    »Vergessen Sie das Protokoll, Leutnant«, sagte er freundlich. »Sie sehen alle müde aus. War der Marsch anstrengend? Ich sehe, daß Dr. Zabal nicht bei ihnen ist.«
    »Er ist tot, Sir«, informierte Ewen ruhig. »Er ist am Biß giftiger Insekten gestorben. Ich werde später einen vollständigen Bericht erstatten.«
    »Geben Sie ihn dem Medo-Chef«, sagte der Captain. »Ich bin ohnehin nicht qualifiziert genug, ihn zu verstehen. Die anderen können ihre Berichte auf der nächsten Versammlung abgeben… heute abend, nehme ich an. Mr. MacAran, haben Sie die Ergebnisse erhalten, die Sie sich erhofft haben?«
    MacAran nickte. »Ja. Nach unseren Berechnungen ist dieser Planet ein wenig größer als die Erde, was bei der vorherrschenden geringeren Schwerkraft bedeutet, daß seine Masse ebenfalls ein wenig geringer sein muß. Sir, das kann ich alles später erörtern; im Moment brennt mir eine Frage auf der Zunge. Ist hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen, während wir fort waren?«
    Das faltige Gesicht des Captains furchte sich ungehalten. »Wie meinen Sie das - Ungewöhnliches? Dieser ganze Planet ist ungewöhnlich, und nichts, was hier geschieht, kann Routine genannt werden.«
    Ewen sagte: »Wir meinen etwas ganz Spezielles… eine Art Krankheit oder… Massenwahn, Sir.«
    Leicester runzelte die Stirn. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte er. »Nein, aus der Medizin liegen keine Krankheitsmeldungen vor.«
    »Dr. Ross spielt darauf an, daß wir alle einen Anfall von… Delirium hatten«, teilte MacAran mit. »Es geschah am Tag nach der zweiten Nacht ohne Regen. Es war weit genug verbreitet, um Camilla - Leutnant Del Rey - und mich auf den Höhen zu erwischen… und die andere Gruppe, fast sechstausend Fuß weiter hangabwärts, ebenfalls. Wir haben uns alle… nun, unverantwortlich verhalten, Sir.«
    »Unverantwortlich?« Er blickte finster drein, starrte sie durchdringend an.
    »Unverantwortlich.« Ewen erwiderte den Blick des Captains, die Fäuste geballt. »Dr. Zabal hat sich erholt… Wir sind in den Wald gelaufen und haben ihn allein gelassen, so daß er im Delirium aufstehen und allein davonlaufen konnte… Er hat sich überanstrengt… sein Herz… deshalb ist er gestorben. Unser Urteilsvermögen war eingeschränkt. Wir haben nichtgetestete Früchte und Pilzschwämme

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