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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ein blaues Juwel, flammend, mit kleinen silbrigen Mustern, die sich darin bewegten. »Er hat gesagt - sie benutzen diese Juwelen für die Ausbildung ihrer Kinder -, daß es mir, wenn ich mit dem Juwel umgehen könne, ein leichtes sei, ihn zu erreichen, ihn wissen zu lassen, es gehe mir und dem Kind gut.«
    »Laß es mich sehen«, bat Valentine, aber sie zuckte zurück und wich seiner Hand aus.
    »Was… ?«
    »Ich kann es nicht erklären. Ich verstehe es selbst nicht. Aber wenn es jemand anders berührt, dann… dann tut es weh, als sei es ein Teil von mir«, sagte sie linkisch. »Glaubst du auch, ich sei verrückt?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Was ist Verrücktheit?« fragte er. »Ein Juwel, um telepathische Fähigkeiten zu steigern… vielleicht hat es ein paar besondere Eigenschaften, die bei den vom Gehirn ausgesandten elektrischen Impulsen mitschwingen… Telepathie existiert nicht einfach nur, sie muß natürlichen Ursprungs sein. Vielleicht ist dieses Juwel auf etwas abgestimmt, was in deinem Geist ist, auf etwas, was dich zu dem macht, was du bist. Auf jeden Fall existiert es, und - hast du ihn damit schon erreicht?«
    »Manchmal kommt es mir so vor«, erwiderte Judy und suchte nach den richtigen Worten. »Es ist, als würde man jemandes Stimme hören und bereits am Klang erkennen, wem sie gehört… nein, ganz so ist es auch nicht, aber es geschieht, daß… daß ich glaube - sehr kurz nur, aber es ist ganz real -, er stehe neben mir, er berühre mich… und dann verblaßt er wieder. Ein Moment der Beruhigung, ein Moment der - Liebe, und dann ist es wieder vorbei. Und ich habe das seltsame Gefühl, daß es nur ein Anfang ist, daß der Tag kommen wird, an dem ich mehr und alles darüber erfahren werde… «
    Er beobachtete, wie sie das Juwel wieder unter ihrer Bluse verbarg. Schließlich sagte er: »Ich an deiner Stelle… ich würde es für eine Weile geheimhalten. Du hast gesagt, dieser Planet verändere uns alle, aber vielleicht verändert er uns nicht schnell genug. Bestimmt würden einige der Wissenschaftler dieses Ding nur zu gerne testen - sich damit beschäftigen, es dir sogar wegnehmen, damit herumexperimentieren, es zerstören, um herauszufinden, wie es funktioniert. Vielleicht käme es sogar so weit, daß sie dich verhören, dich immer wieder befragen, um zu sehen, ob du lügst oder halluzinierst. Halte es geheim, Judith. Gebrauche es, wie er es dir gesagt hat. Vielleicht kommt der Tag, an dem es wichtig ist zu wissen, wie es funktioniert… so, wie es funktionieren soll, und nicht, wie die Wissenschaftler wollen, daß es funktioniert.« Er erhob sich und schüttelte die Krümel seiner Mahlzeit von seinem Schoß.
    »Für mich heißt es, zurück zum Steinhaufen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte seine Wange. »Danke«, flüsterte sie. »Du hast mir sehr geholfen.«
    Der Mann berührte ihr Gesicht. »Ich freue mich«, sagte er. »Es ist - ein Anfang. Ein langer Weg zurück, aber es ist ein Anfang. Gott befohlen, Judith.«
    Er sah ihr nach, als sie davonging, und ein seltsamer, fast blasphemischer Gedanke entstand in seinem Sinn: Woher will ich wissen, daß Gott kein Kind schickt… ein fremdes Kind, nicht ganz Mensch… hierher, auf diese fremde Welt… ? Er verwarf diesen Gedanken wieder und dachte: Ich bin verrückt, aber dann krümmte er sich unter einer anderen Überlegung zusammen, und eine Mischung aus Erinnerung und Bestürzung überwältigte ihn: Woher wissen wir denn, daß das Kind, das ich in all den Jahren angebetet habe, nicht solch einer geheimnisvollen Verbindung entstammte?
    »Lächerlich«, sagte er laut und befaßte sich wieder mit seiner selbst auferlegten Buße.

14
    »Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal für schlechtes Wetter beten würde«, sagte Camilla. Sie schloß die Tür der kleinen reparierten Kuppel, in welcher der Computer untergebracht war, und gesellte sich zu Harry Leicester. »Ich habe nachgedacht. Könnten wir mit den vorliegenden Daten über die Länge der Tage, den Neigungswinkel der Sonne und so weiter nicht die genaue Länge des hiesigen Planetenjahres berechnen?«
    »Das ist einfach genug«, erwiderte Leicester. »Mach dir ein entsprechendes Programm und speise es ein. Das könnte uns sagen, mit einem wie langen Sommer und einem wie langen Winter wir zu rechnen haben.«
    Sie ging zur Konsole. Man sah ihr inzwischen an, daß sie schwanger war, obgleich sie noch immer schlank und anmutig war. Er sagte: »Ich habe es geschafft, fast

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