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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ich schloß mich Carolins Armee an. Aber du –«, überrascht und angewidert musterte er die Kleidung der Schwesternschaft. »Weiß Vater, daß du hier bist? Wie hast du seine Zustimmung erlangt?«
    »Genauso, wie du seine Zustimmung erlangt hast, dein Laran hinter den Mauern des Tramontana-Turms ausbilden zu lassen.“ Sie verzog das Gesicht, und er seufzte. »Armer Vater. Jetzt hat er uns beide verloren, und Darren – nun ja, geschehen ist geschehen. Also trägst du den Ohrring der Schwesternschaft, und ich trage die Robe des Turms, und beide folgen wir Carolin. Hast du den König gesehen?“
    Romilly schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin eine Weile mit seinen Gefolgsleuten geritten, mit Orain und Dom Carlo vom Blauen See.«
    »Carlo kenne ich nicht. Und du betreust Kundschaftervögel?
    Ich erinnere mich, du hast immer eine geschickte Hand mit Pferden und Hunden und ebenso, wie ich vermute, mit Falken gehabt. Die MacAran-Gabe wird dich auch für diese Vögel geeignet machen. Dann ist dein Laran ausgebildet worden, Schwester?«
    »Nein. Ich habe es durch die Arbeit mit den Tieren entwickelt.« Ruyven schüttelte bestürzt den Kopf.
    »Unausgebildetes Laran ist gefährlich, Romy. Wenn das hier vorbei ist, werde ich dir einen Platz in einem Turm besorgen. Weißt du eigentlich, daß du mich noch gar nicht richtig begrüßt hast?« Er umarmte sie und küßte sie auf die Wange. »Also: Du kennst diese Vögel? Bisher habe ich noch niemanden als Lord Orain gesehen, der mit ihnen umgehen kann.“
    »Was er über Kundschaftervögel weiß, hat er von mir gelernt«, erklärte Romilly, trat an die Recks und streckte die Hand aus. Mit der freien Hand löste sie den Knoten, und Prudentia wechselte mit einem schnellen kleinen Hopser auf ihr Handgelenk über. Sie hätte sich einen Falkner-Handschuh mitbringen sollen! Nun, irgendwo in Carolins Lager würde sich einer auftreiben lassen.
    Und das ließ sie mit plötzlichem Schmerz an Preciosa denken. Sie hatte den Falken nicht mehr erblickt, seit sie in dies Trokkenland gekommen waren. Aber Preciosa hatte sie auch verlassen, bevor das Gletschergebiet begann, und sie war wiedergekommen, als Romilly in die grünen Hügel zurückkehrte. Vielleicht kam Preciosa eines Tages doch wieder zu ihr… … und wenn nicht, sie ist frei… ein freies wildes Tier, das den Winden des Himmels und sich selbst gehört…
    »Kannst du mir einen Handschuh besorgen?« fragte sie ihren Bruder. »Prudentia kann ich, wenn es sein muß, auf die bloße Hand nehmen, weil sie klein und sanft ist, aber die anderen sind schwerer und fassen weniger zart zu.«
    »Zart? Diese Kreatur?« lachte Ruyven. Sein Ausdruck änderte sich rasch, als er merkte, wie ernst sie es meinte. »Prudentia nennst du sie? Ja, ich will meinen Helfer nach einem Handschuh für dich ausschicken. Und dann mußt du mir ihre Namen nennen und mir zeigen, wie du sie auseinanderhältst.«
    Der Vormittag ging schnell vorbei, aber sie sprachen nur über die Vögel. Ihre gemeinsame Vergangenheit und Falkenhof wurden nicht erwähnt. Zur Mittagszeit erklang eine Glocke. Ruyven sagte, jetzt gebe es Essen in der Kantine und sie solle mitkommen.
    »Es sind noch andere von der Schwesternschaft im Lager«, berichtete er. »Sie schlafen in ihrem Haus in der Stadt, doch darüber wirst du bestimmt mehr wissen als ich. Du kannst an ihrem Tisch essen, wenn du willst – und ich vermute, das wäre auch am besten, denn sie mischen sich nicht unter die regulären Soldaten, falls es nicht unbedingt sein muß, und wie willst du der ganzen Armee erklären, daß du meine Schwester bist?«
    Romilly stellte sich in der langen Reihe an und trug ihr Brot und ihren Eintopf an den separaten Tisch mit den sieben oder acht Frauen der Schwesternschaft, die bei der Armee beschäftigt waren – meistens als Kuriere, als Pferdetrainerinnen oder als Lehrerinnen im waffenlosen Kampf. Eine erteilte tatsächlich Unterricht im Schwertfechten. Die meisten kannte sie vom Stadthaus her, und keine zeigte die geringste Überraschung, sie hierzu erblicken. Jandria erschien nicht. Romilly nahm an, daß sie von Lord Orain und den höheren Offizieren eingeladen worden war, die offenbar ihre eigene Messe hatten. »Was tust du?« erkundigte sich eine der Frauen, und Romilly erwiderte kurz, sie sei hergeschickt worden, um mit Kundschaftervögeln zu arbeiten.
    »Ich dachte, das sei Arbeit für leronyn«, bemerkte die Fragerin. »Aber du hast rotes Haar, bist du auch mit Laran

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