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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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und der andere Mann griffen ihn auf und verstärkten ihn.
    Seinen natürlichen Platz einnehmen…
    Die Energieteilchen wirbelten und schossen in der Blase umher. Coryn ließ die hauchdünne Schicht weicher werden, verlieh ihr Elastizität. Die Weide beugte sich vor dem Sturm. Der Vogel lässt sich von der Thermik treiben…
    Er spürte eine heftige Entgegnung in Edrics Geist, als der Mann auf das Bild reagierte und sich die Blase als Luftstrom vorstellte, der einen Falken trug. Die Weide war das Mädchen Graciela, schlank und widerstandsfähig wie eine Peitschenschnur. Sie stieß ein kleines Lachen wie perlende Silberglöckchen aus, die ihn an Bronwyns mentale Signatur erinnerten. Ihre Blase war ein Korb, Tausende und Abertausende von ineinander verflochtenen… zusammengewachsenen… Tentakeln… so dass weder Wasser noch Wind noch die wirbelnden Teilchen von Knochenwasser-Staub eindringen konnten.
    Seinen natürlichen Platz einnehmen…
    Caitlin mit ihren geordneten quadratischen Mustern war der Felsen, auf dem sie alle standen. Wenn sie auch nicht weben oder zusammenfügen konnte, so konnte sie sie doch in jedem Sturm verankern.
    Mit jeder Minute wurde die Blase stärker. Unter dem Ansturm der Energieteilchen verlagerte und veränderte sie sich ständig, doch wenn sie an einer Stelle nachgab, zog sie sich an einer anderen zusammen, Sie hielt und schloss das vergiftete Land und die Luft ein.
    In der Einheit des Kreises versunken, spürte Coryn einen fernen Zug an seinem Geist, einen Widerhall, der zugleich von einer mächtigen Barriere gedämpft zu sein schien. Konnte es sein, dass dort draußen in diesem Ödland eines Schlachtfelds noch jemand lebte, jemand mit genug Laran, um, wenn auch schwach, seine Sinne nach ihnen auszustrecken, nach dem schützenden Feld des Kreises?
    Konnte das Rumail sein?
    Coryn zuckte bei dem Gedanken unwillkürlich zusammen. Er musste seine ganze Turmdisziplin aufbringen, um sofort wieder seine Konzentration zurückzuerlangen, sie zu halten und nicht zu schwanken. Zu viel und zu viele Leute hingen von seiner Standhaftigkeit ab.
    Coryn, was habt Ihr? Caitlin hatte seine jähe Not gespürt.
    Er setzte auf ihre Zähigkeit und schickte eine Frage auf die dunkler werdenden Felder hinaus. Der Lebensfunke war schwach, aber nicht am Erlöschen. Er war bewusst gesenkt worden, wie die Mönche von Nevarsin es während der mörderischen Winter taten und er selbst es zu tun gelernt hatte, um während der anstrengendsten Turmarbeit kostbare Energie zu speichern. Er sondierte tiefer.
    Eine schützende Schicht Laran…
    Eine Insel der Zuflucht inmitten des wuchernden Gifts…
    Schmerzen… Eine Wunde, die nicht länger blutete, aber nicht verheilt war, genug, um jeden Versuch einer Reise im Keim zu ersticken…
    Aber keine Spur einer Identität.
    Der Verstand wies eine gewisse Ähnlichkeit zu Rumail auf, wenn Coryn sich an seine erste Begegnung mit ihm als Junge recht erinnerte. Wenn es einer der anderen war, jemand, den Rumail ausgebildet und der für ihn gearbeitet hatte, mochte er durchaus den Stempel der Persönlichkeit seines Lehrers tragen.
    Sollte Coryn ihn dafür verdammen?
    Da draußen ist jemand, teilte er Caitlin mit. Aber ich kann Euch nicht sagen, wer.
    Einer von uns, meinte sie, ein verborgenes Talent?
    Geistig schickte er ihr einen negativen Bescheid. So schwach die Präsenz auch war, sie konnte nicht von einem unausgebildeten Verstand stammen.
    Es ist Eure Entscheidung, sagte sie telepathisch. Ihr seid unser Bewahrer. Sollte er es riskieren, einen Unschuldigen sterben zu lassen, aus Angst, er könnte der verbannte Laranzu sein? Und wenn es Rumail war, wie konnte er selbst einen solchen Mann einfach sterben lassen, wenn er die Mittel hatte, ihn zu retten? Bei so vielen anderen hatte er das gesehen. Vor Jahren war Rumail von seinem eigenen Bewahrer in Neskaya aus diesem Grund verurteilt worden. Die Strafe hatte sich daran bemessen. Das Schicksal seiner Seele lag in den Händen der Götter und nicht in Menschenhand.
    Selbst wenn das dort draußen Rumail war, selbst wenn sie miteinander spinnefeind waren, war das alles Vergangenheit. Und was immer Rumail getan haben mochte, er hatte Verdanta vor diesem schrecklichen Feuer gerettet. Er hatte seinem Bruderkönig dienen wollen und war mit Coryns Familie ehrenvoll umgegangen.
    Geschickt formte Coryn das Laran des Kreises und bildete ein Resonanzfeld um den Verletzten, schickte ihm psychische Energie, die er brauchte, um unbeschadet aus dem

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