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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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herum, in ihm…
    In diesem Moment erkannte er auch, dass Aran genauso empfand, und er spürte die Aufregung im Geist seines neuen Freundes.
    Als sie den Korridor entlanggingen, verfing Liane sich mit einem Fuß an einem unebenen Stein und stolperte. Coryn griff nach ihr, um sie zu halten. Ihre Hand strich über seine, eine flüchtige Berührung. Er wandte sich ihr mit Augen zu, die noch ganz unter dem Eindruck des kurzen geistigen Kontakts mit Aran standen, und es war, als sähe er sie zum ersten Mal, nicht bloß als zorniges Kind, sondern als junge Frau - der Frau, zu der sie heranwachsen würde - stolz und treu ergeben. Er spürte den Kampf in ihr, ein Spiegel seines eigenen, die Geschichten, mit denen sie aufgewachsen war, über Leyniers Gier und Rachsucht, die Wutanfälle ihres Vaters, ihre Liebe für die Familie, zu dem großen Bruder, der bei einem Viehraub der Leyniers gestorben war, all das gegen den Knaben vor ihr gerichtet. Er sah sich in ihrem Geist gespiegelt, weder Dämon noch Feigling noch Spion, nicht mehr als sie selbst.
    Kieran hatte Recht. Der Turm ist der einzige Ort, an dem wir all diesen Hass hinter uns lassen und neu anfangen können.
    Er streckte die Hand aus, und mit einem furchtsamen Lächeln, das nun zu einem regelrechten Grinsen erstrahlte, nahm sie seine Hand entgegen.

8
    Vier Jahre später ritten die drei Freunde zusammen über die Hügel in der Umgebung von Tramontana. Die Beute einer morgendlichen Falkenjagd, ein Paar Waldhühner für das Mittsommerfest, hing von ihren Sätteln. Die Männer hatten auch Körbe, gefüllt mit Berggänseblümchen, Himmelsblumen und sogar einem oder zwei Stängeln cremig weißer Bellisma, die zu Geschenkpäckchen für die Frauen im Turm arrangiert werden konnten. Keiner hatte nach der Mittsommertradition Frauen in seiner Verwandtschaft zu ehren, wie Hastur, der Herr des Lichts, die Gebenedeite Cassilda mit Früchten und Blumen geehrt hatte. Doch Coryn freute sich schon auf Lianes Gesicht, wenn er ihr die Flussopale gab, die er für sie gesucht hatte, die Art Geschenk, die er Kristlin gemacht hätte.
    Nun ritten Coryn und Liane unbeschwert wie Bruder und Schwester zusammen und sahen zu, wie Aran vorauspreschte, sein Körper in geschmeidigem Einklang mit den ausgreifenden Schritten des Pferdes. An diesem Morgen hatte Coryn Aran seine prächtige schwarze Armida-Stute geliehen, ein Geschenk seines Vaters vom vorigen Winter. Es war dasselbe Pferd, das Petro auf seiner unglückseligen Mission zu den Storns während des schrecklichen Feuers geritten hatte.
    Aran, noch schlaksig und mit so dunklen Wimpern, dass die meisten Mädchen neidisch auf ihn waren, ritt mit den Händen auf den Oberschenkeln, die Zügel locker. Die Stute reckte den Hals und brach in einen Galopp aus, die Läufe hoch erhoben und den Schweif wie eine Standarte im Wind.
    Coryn lachte. »Sie will laufen!«
    »Womit hast du sie gefüttert? Mit Drachenknochen?«, rief Aran zurück. Von unsichtbaren Fesseln befreit, griff das Tier immer weiter aus. Aran hob seine behandschuhte Linke, und der Verrin-Falke, der an der Grenze seines Sichtfelds geschwebt war, stieg nun in Kreisen herab, um sich mit ihm zu treffen. Wie viele seines Clans hatte Aran die Gabe, die Donas, mit Tieren geistigen Kontakt herzustellen.
    Coryn zügelte sein Reittier und schloss die Augen, um der Verschmelzung von Tier, Vogel und Mensch leichter folgen zu können. Eine Hand kroch zu seinem Sternenstein an der Silberkette um seinen Hals. Trotz seiner Schutzhülle aus dicker Seide pulsierte er vor Energie, als er seine Gedanken auf den Freund richtete.
    Der Wind strich durch sein dichtes Haar, verlieh ihm Flügel und wischte Freudentränen aus seinen Augen. Eine Macht durchströmte ihn, die ihm den Eindruck vermittelte, er könnte für immer laufen, fliegen und reiten. Von allen Geschenken, die Arans Freundschaft mit sich gebracht hatte, war dies das kostbarste.
    Liane brachte ihr Pferd auf eine Höhe mit Coryns, den Damenfalken mit seiner Haube auf dem Handgelenk. Die Jahre hatten ihre Nase gerader werden und ihre Sommersprossen verblassen lassen, so dass sie jetzt zwar gut aussah, aber nicht unbedingt hübsch. Doch wenn Coryn sie anschaute, sah er das Feuer hinter ihren grünen Augen, den Mut, mit dem sie alles anpackte. Sie war eine fähige Überwacherin geworden und hatte, wie Kieran einst voraussagte, schon bei mehr als einer Gelegenheit in den Matrix-Kreisen über Coryns Wohlbefinden gewacht.
    »Das ist nicht fair!«, sagte

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