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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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verdrängt. Sein Blick war ruhig und aufmerksam. Er hob eine Hand.
    »Nun habe ich meine beiden verbliebenen Söhne bei mir. Jetzt können wir nicht mehr versagen.«
    Gwynn brachte Suppe, dick von gekochtem, klein gehacktem Trockenfleisch, Roggengraupen und Kohl. Es war nicht die konzentrierte Nahrung, an die Eduin nach intensiver Laran-Arbeit gewöhnt war, aber es wärmte ihm den Bauch. Rumail schob seine Schale bald beiseite und schlief wieder ein.
    Ein Blick sagte Eduin, dass dieser Schlaf nichts Fürchtenswertes war, sondern heilende Ruhe brachte. Er selbst taumelte, als er aufstand. Er konnte sich zwar nur an wenig von dem erinnern, was geschehen war, aber seinem Vater ging es gut, und das war alles, was zählte. Er fühlte sich erschöpfter als nach der anstrengendsten Arbeit im Kreis. Auster hatte nie so viel für so lange Zeit verlangt.
    Auster, erinnerte er sich, war ein Schwächling und eine Spielfigur der Hasturs.
     
    Zwei Tage später hatte sich Rumail genügend erholt, um sein Bett kurze Zeit verlassen zu können. Eduin hatte den Rest des Tages und die folgende Nacht geschlafen und half Gwynn nun bei den Reparaturen am Haus. Als sie dort Seite an Seite arbeiteten, lernte er seinen älteren Bruder, an den er sich kaum erinnern konnte, wieder besser kennen.
    Gwynn war erheblich älter gewesen als Eduin, als er weggeschickt worden war. Er verfügte über Laran, aber es war nicht genug, um ihm einen Platz im Turm zu verschaffen. Daher hatte er sich daran gemacht, das Kämpfen zu lernen, und sich in den Rängen nach oben gearbeitet. Auf dem Weg nach Thendara hatte er bei einer betrunkenen Schlägerei einen Mann getötet, und nun war im Tiefland eine Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt.
    »Es scheint, dass keiner von uns Erfolg hatte«, klagte Eduin, als er und Gwynn ein neues Stück Zaun um die Koppel errichteten. Schon der Gedanke ließ Schmerz wie brennendes Eis in seine Eingeweide fahren.
    »Es stimmt, wir sind mit der dreckigen Hastur-Brut noch nicht fertig«, erwiderte Gwynn. »Aber die Sache ist noch nicht verloren. Nicht, solange ich noch Kraft in den Armen habe und du Magie in deinem Kopf hast. Der leichtere Teil ist geschehen; für den schwierigeren müssen wir Geduld haben.«
    »Geschehen? Wie meinst du das?« Eduin hielt in seiner Arbeit inne.
    »Du warst zu jung, um dich zu erinnern, und die Hasturs haben es gut verschwiegen.« Gwynns blaue Augen glitzerten in seinem dunklen, bärtigen Gesicht. »Hast du dich nie gefragt, wie der Thron dem alten Felix zufiel, wenn es doch König Rafael war, der Onkel Damians Hinrichtung befohlen hatte?«
    Eduin zuckte die Achseln. Rafael II. war kinderlos gestorben, obwohl er nie gehört hatte, was die Todesursache gewesen war, und so war der Thron an einen anderen Zweig der Familie gefallen und Carolin zum Thronfolger geworden. »Willst du damit sagen, dass du… «
    Gwynn schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Aber Karlis, der besser war, als ich je sein werde, so tückisch wie ein aldaranischer Meuchelmörder… Ja, es war seine Tat, sein Triumph, obwohl er gefangen genommen und getötet wurde. Wodurch der Rest… « Er grunzte und hob das letzte Segment des Zauns alleine an. »… dir und mir zufällt, kleiner Bruder.«
    Nachdem sie sich eine Weile auf die Arbeit konzentriert hatten, fragte Eduin: »Hast du je darüber nachgedacht, wie es sein wird, wenn wir sie alle erwischt haben? Die königliche Familie, die Kinder von Königin Taniquel? Was dann?«
    »Zu sehen, wie die Welt wieder in Ordnung ist und Gerechtigkeit herrscht? Karlis und Ewen gerächt? Vater frei, um in Frieden zu sterben? Junge, ich würde meinen rechten Arm geben. Nein - ich würde mein Leben geben, um diesen Tag zu erleben.«
    Eduin sah sich selbst im leidenschaftlichen blauen Licht der Augen seines Bruders gespiegelt und wandte sich ab. Es dauerte lange, bis er wieder sprechen konnte.
     
    Rumail hörte ernst zu, als Gwynn seine Geschichte erzählte. Sie saßen alle drei vor dem Feuer im Hauptzimmer. Die Falten im Gesicht des alten Mannes wurden tiefer, als Eduin berichtete. Eduin war darauf gefasst, dass Rumail ihn kritisierte, aber der alte Mann nickte nur und sagte: »Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass es so einfach sein würde. Diese Hasturs sind tückischer als Diebe, und sie haben guten Grund, auch den geringsten Schatten zu fürchten. Ihre schlechten Taten folgen ihnen überallhin.«
    »Vater, was wünschst du, dass wir tun sollen?«, fragte Gwynn.
    »Nehmt euch

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