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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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spürte das Kireseth wie Gift in seinen Adern. Dyannis ging an ihm vorbei, um die Vorhänge zurückzuziehen. Es war eine klare Nacht, und das bunte Licht von drei Monden fiel ins Zimmer. Er fühlte sich, als stünde er am Rande einer verzauberten Welt, eines Ortes voller Perlmuttlicht und Magie. Nicht einmal das schwache orangefarbene Glühen des zugedeckten Feuers verbannte diese Illusion.
    Dyannis wandte sich ihm zu, und ihre Augen glitzerten silbern. Mit einer trägen, fließenden Bewegung griff sie nach oben, um die Spange zu lösen, die ihr Haar im Nacken hielt. Es löste sich zu einer Kaskade rotgoldener Seide. Sie war so schön, dass Eduin sich fragte, ob sie ihn verzaubert hatte. Sein Herz schlug wie wild, als sie auf ihn zukam. Ihre Lippen teilten sich zu einem Lächeln, und ihre Finger auf seinen Wangen waren warm.
    »Mein Liebster«, flüsterte sie. Etwas an dieser Nacht, der Gesang oder das Ritual oder vielleicht auch nur die Auswirkung der Droge, gab ihren Worten ein seltsames Echo. Jede Silbe vibrierte durch seinen Körper. Ein berauschender Duft ging von ihrer Haut aus.
    Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Meine erste Liebe! Wie du mir gefehlt hast.«
    Als er diese Worte hörte, gab etwas in ihm nach. Es war, als hätte sie eine Geheimtür zu seinem Herzen geöffnet. Sie schmiegte sich an ihn, sodass die Grenzen ihrer Körper begannen sich aufzulösen, während sich ihr Geist verband. Die Wölbungen und süßen warmen Täler ihres Körpers hießen ihn willkommen wie das Zuhause, das er nie gekannt hatte.
    Eduin erwachte kurz vor dem Morgengrauen, weil ihm übel war. Er kroch in sein Zimmer, wo er auf seinem einsamen Bett lag und würgte. Er hatte immer schon einen empfindlichen Magen gehabt, wenn es um Kireseth und seine Destillate ging. Aber diese Reaktion ging über das rein Körperliche hinaus. Er war angewidert von sich selbst, weil er der Versuchung des Augenblicks nachgegeben hatte. Er hätte nie zulassen dürfen… er hätte sie dazu bringen sollen, ihn für immer in Ruhe zu lassen. Aber er hatte sich nicht dazu überwinden können. Nun würde sie, ganz gleich, wohin er ging, ganz gleich, was er tat, ein Teil von ihm sein. Es war verrückt, das wusste er, aber er konnte die verbliebene Wärme ihrer Liebe spüren wie eine Schlange, die sich um sein Herz gewickelt hatte.
    Sie ist die Schwester von Varzil Ridenow, dem Busenfreund von Carolin Hastur und Geliebten von Felicia Hastur-Acosta!
    Er setzte sich hin und strich sich das Haar aus der Stirn. Gefühle tobten und kochten in ihm wie die Sturmwolken über den Hellers. Zweifellos würde seine Seele vor Anspannung zerreißen. Er konnte so nicht weitermachen.
    Aldones, hilf mir! Wieder und wieder betete er um einen Weg durch dieses Durcheinander.
    Aber darauf gab es keine Hoffnung. Wenn der Herr des Lichts diese Liebe nicht aus seinem Herzen nahm, dann musste Zandru, Herr der gefrorenen Höllen, ihm helfen. Verwandle mein Herz in Eis, sodass ich nie wieder etwas empfinden muss! Und wie zur Antwort durchzuckte Kälte seinen Körper, traf ihn tief bis ins Mark. Sein Herzschlag wurde stetiger.
    Mein Herz zu Eis… Er wiederholte die Worte im Geist wie eine heilige Rezitation. Das Gefühl von Kälte verging bereits wieder. Er dachte an die Mönche von Nevarsin und dass sie nie auf Wetter oder Temperaturen achteten, sondern sich nur auf die inneren Vorgänge konzentrierten.
    Und so musste auch er sich fest an sein Ziel klammern.
    Der Winter fiel über Hali her. Es gab jetzt weniger Hinrichtungen, als hätte niemand das Herz, gleichzeitig gegen die Kälte und gegen Lyondris Männer zu kämpfen. Das Alltagsleben war schwierig genug. Der Schnee bedeckte die Stadt für über einen Zehntag so dick, dass der Handel auf ein Minimum schrumpfte. Der Turm zog sich auf seine inneren Angelegenheiten zurück. Das schlechte Wetter war jedoch nicht ohne gewisse Vorteile, denn Eduin sah Dyannis selten. Sie arbeiteten beide lange in den Kreisen und luden die großen Laran-Batterien auf, die dem Schloss Wärme und Licht lieferten. Rakhal hatte höhere Forderungen gestellt und reiste nun häufig mit dem Luftwagen durch sein neues Königreich. Wenn Eduin Dyannis begegnete, ob nun zufällig in einem Flur oder im Speisesaal, sprachen sie nur ein paar Worte miteinander. Intensive Matrixarbeit schwächte ohnehin die sexuellen Energien sowohl von Männern als auch von Frauen.
    Der Frühling schlich sich wie ein Dieb nach Hali, und zunächst fiel er kaum auf. Dyannis wurde

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