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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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gefolgt von keuchendem Schluchzen. Die eiserne Starre seines Körpers ließ nach. Er sackte zusammen, schlaff bis auf den Griff um den Sternenstein, der immer noch krampfhaft fest war.
    Varzil setzte sich auf und behielt Carolins Kopf und Schultern im Schoß. Eduin hatte den Tisch wieder aufgestellt und die zweite Kerze erneut angezündet. Er beugte sich mit angespannter Miene über Carolin. Zusammen hoben sie ihn aufs Bett.
    »Wir sollten lieber nach einem Überwacher aus Hali schicken«, sagte Eduin. »Was ist ihm zugestoßen?«
    »Ich dachte, du könntest mir das sagen!« Varzil warf Eduin einen wütenden Blick zu. »Was hast du ihm angetan? Hast du seinen Sternenstein berührt? Hat das ihn in diesen Zustand versetzt?«
    Eduin hob beide Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Nein, nein, er war schon in diesem Zustand, als ich hereinkam. Ich habe nur versucht zu helfen. Du musst mir glauben. Ich liebe Carlo wie einen Bruder. Genau wie du. Ich würde niemals… «
    Varzil warf sich gegen Eduins Geist, entschlossen, die Wahrheit zu erfahren. Eduins Barrieren waren so vollständig und abweisend wie ein Spiegel aus Stahl.
    »Ich bin nur einen Moment vor dir hier hereingekommen«, berichtete Eduin. »Ich wusste nicht, was los war, und daher hatte ich keine Zeit, jemanden aus Hali zu rufen oder Carolin genau zu untersuchen. Ich tat, was unter diesen Umständen nötig war. Es war ein Notfall.«
    Es gelang Varzil, sich ein wenig zu beherrschen, genug, um zu verstehen, dass Eduins Worte Sinn machten. Es gab gewisse ungewöhnliche Fälle, eine Krise in der Schwellenkrankheit oder die Auswirkungen gewisser psychischer Angriffe, in denen der Tod kurz bevorstand. Die einzige Hoffnung, die ein Opfer dann hatte, zu überleben oder zumindest mit halbem Geist zu überleben, bestand in direktem körperlichem Kontakt mit seinem oder ihrem Matrixstein. Die Gefahren waren gewaltig. Ein solcher Schock konnte ein Herz zum Stillstand bringen oder einen Menschen zwar am Leben erhalten, aber den Verstand kosten. Die Einzigen, die ohne Gefahr einen Sternenstein berühren konnten, nachdem er auf die geistigen Muster seines Besitzers eingestellt war, waren diese Person selbst oder ein ausgebildeter Bewahrer.
    »Du bist kein Bewahrer!«, sagte Varzil. Er hatte nicht vorgehabt, so barsch oder grausam zu klingen, wie es herauskam.
    Eduin senkte den Blick ein wenig, und seine Farbe wurde im Licht der beiden Kerzen geringfügig dunkler. »Ich hatte gehofft, weil Carlo und ich einander nahe stehen und ich das Potenzial habe, Bewahrer zu werden, könnte ich ihn ohne Schaden erreichen.«
    »Und, ist es dir gelungen?«
    Eduin begegnete Varzils Blick, seine Miene ungerührt und kühl. »Ich habe ihn nur sehr leicht berührt. Ich habe es nicht… ich habe es jedenfalls nicht schlimmer gemacht. Ich wollte es gerade noch einmal versuchen, als du uns unterbrochen hast. Varzil, du musst mir glauben… «
    Eduins weitere Worte wurden von einem Stöhnen Carolins abgeschnitten. Sofort drehten sie sich um und eilten wieder zum Bett. Carolin versuchte sich hinzusetzen. Sein Haar war wirr, seine Augen groß und starr wie die eines Verrückten. Einen Übelkeit erregenden Augenblick lang fürchtete Varzil, dass er zu spät gekommen war. Carolins mentale Präsenz war zurückgekehrt, verstört und verwirrt, aber im Einklang mit der Kraft seiner Persönlichkeit.
    »Was bei allen Göttern hat mich getroffen?« Abermals stöhnend hob er beide Hände an die Schläfen.
    »Was ist passiert?«, fragte Varzil.
    Carolin beugte sich vor, und das hellrote Haar fiel ihm ins Gesicht. Seine Stimme war leise. »Ich habe keine Ahnung. Ich kann mich nicht erinnern. Einen Augenblick stand ich noch da und wollte gerade meine Stiefel ausziehen, und im nächsten Augenblick liege ich hier auf dem Bett, und ihr beide seht mich an, als ob… oh, mein Kopf tut so weh.«
    Das ist, weil Eduin deinen Sternenstein angefasst hat. Varzil verschluckte die Anklage.
    »Es ist schon gut«, sagte Eduin. »Wir schicken nach einem Heiler. Es wird alles wieder gut.«
    Varzil beugte sich über Carolin und drückte ihn wieder zurück in die Kissen. Nachdem er einige Zeit gesucht hatte, fand er den bestickten Beutel für Carolins Sternenstein. Er hielt ihn einen Augenblick in der Hand, spürte seine Leichtigkeit, die Schicht isolierender Seide, und versuchte eine Erinnerung an Eduins Hand daraus heraufzubeschwören.
    Carolin griff nach dem Beutel und zog ihn über seinen Sternenstein. Er hatte sichtlich

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