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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Mögen die Götter geben, daß es nur der erste von vielen ist.« Er trank und setzte den Becher ab. »Zu schade, daß Alastair nicht hier ist und daran teilnehmen kann. Von Rechts wegen wäre es sein Fest, aber wir werden es bald nachholen. Und inzwischen – Markos, meinst du nicht, wir sollten Jerians Sohn kommen lassen? Er ist ein Künstler auf der rryl, und die vier kleinen Töchter des alten Mannes könnten für uns tanzen… Markos? Wo ist er geblieben?« Er sah sich nach ihm um.
    »Bemühe den Jungen nicht, mein Lieber«, sagte Erminie. »Ich brauche keine Unterhaltung; ich bin froh, in meinem eigenen Land zu sein, und das genügt mir vollauf. Nur tut es nur leid, daß wir dem armen alten Markos solche Unbequemlichkeit schaffen; sein Haus ist kaum groß genug, um so viele unterzubringen. Fiona und ich haben fünf Tage einer anstrengenden Reise hinter uns und sehnen uns nur noch nach einem guten Federbett. Wenn wir Musik haben möchten, ist Gavin da, der uns vorsingen kann.« Sie schenkte Gavin ein freundliches Lächeln. »Aber sieh mal, der Mann da will anscheinend etwas von du”…« Unsicher wies Erminie auf einen großen, stämmigen Mann, der Conn aus der dunklen Ecke des Raumes, wo sie auch Markos entdeckte, zuwinkte.
    Conn stand auf. »Dann will ich ihn fragen, was er möchte.«
Mit dem Becher in der Hand ging er zu ihm. Erminie folgte ihm mit den Augen, sah ihn auf den Mann zutreten, ihm eine Weile aufmerksam lauschen und dann so heftig zurückspringen, daß er den Inhalt des Bechers verschüttete. Sein Gesicht verfinsterte sich, er machte eine zornige Geste, drehte sich um und rief: »Männer von Hammerfell!«
Bei dem Ruf blickten sofort alle zu ihm. Die im Raum anwesenden Männer schauten ihn erwartungsvoll an, und die anderen, die sich um die Tür drängten, schoben sich herein und quetschten sich an die Feuerstelle und zwischen die schmalen Betten, auf denen die Frauen saßen.
»Sie sind auf dem Marsch, die Leute von Storni Sollte man nicht denken, bei diesem furchtbaren Wetter blieben sie in ihren vier Wänden? Aber sogar dazu fehlt es ihnen an Anstand. Storns Schlägertrupps sind bei Regen und Schnee unterwegs und vertreiben alte Menschen, die Besseres von ihrem Lord verdient hätten, aus ihren Häusern! Los, Männer, machen wir dem ein Ende!«
Er wandte sich zur Tür und setzte sich an die Spitze der Männer, die unter begeisterten Rufen ihre Mäntel anzogen und ihm folgten. Nach ein paar Minuten kam Markos zu den Frauen und sagte: »Meine Ladies, mein Lord bittet euch demütig um Verzeihung, aber er wird gebraucht. Er bittet euch, zu Bett zu gehen; morgen früh wird er euch seine Aufwartung machen.«
»Ich habe gehört, was er gesagt hat, Markos«, bemerkte Erminie. Markos’ Augen strahlten vor Stolz.
»Seht, wie sie ihm folgen! Sie würden für ihren jungen Herzog sterben.«
Erminie fand, daß Markos die Situation sehr richtig beurteilte, abgesehen davon, daß Conn nicht ihr junger Herzog war… aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen, inwieweit dies Alastairs Rechte beeinträchtigen mochte.
»Wir wollen hoffen, daß sie nicht für ihn sterben müssen, jedenfalls nicht heute«, sagte sie. Alle Männer waren fort, mit Ausnahme von Markos, dem alten Diener und Gavin, der so gegen den Kamin gedrückt worden war, daß er sich nicht bewegen konnte. Jetzt stand er auf und wäre den anderen gefolgt, hätte Markos nicht mit dem Kopf geschüttelt.
»Nein, mein Lord, mein Herr will, daß Ihr hierbleibt und die Frauen beschützt. Stellt Euch vor, was passieren würde, wenn die Leute von Storn wüßten, daß sich die Herzogin hier verbirgt. Zumindest würden sie uns das Dach über dem Kopf anzünden.«
»Wie sie es schon einmal getan haben«, sagte Erminie. Es überraschte sie gar nicht, daß Conn mit den Männern, die er sein ganzes Leben lang kannte, auf der Stelle davongeritten war und vergessen hatte, daß Gavin existierte. Sie fühlte sich hier ganz sicher und war dem alten Mann dankbar, daß er mit seinen Worten Gavins Gesicht gerettet hatte.
In dem kleinen Raum war es sehr ruhig geworden. Nur das Feuer knisterte, und der Regen platschte auf das Kopfsteinpflaster der Dorfstraße. Erminie leerte ihren Weinbecher. Es war kein sehr guter Wem, aber sie machte sich sowieso nicht viel daraus. Sie sorgte sich um Conn, der bei diesem Wetter losgeritten war, und um die Männer, die ihm blindlings folgten und ihn für ihren rechtmäßigen Anführer hielten.
»Und das ist er auch!«

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