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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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war nichts als wütend. Sicher, sie hatte gesagt, die beiden anderen Mädchen brauchten nicht weggeschickt zu werden, aber noch nie in ihrem Leben hatte es jemand gewagt, so zu ihr zu sprechen.
   Schlimmer noch, viel schlimmer waren die Beleidigungen, die Fiora nicht ausgesprochen, doch nur zu deutlich gedacht hatte.
   »Sie glaubt also nicht an meine Gaben!« Leonie kochte vor kaum beherrschtem Zorn. »Sie denkt, ich prahle mit Fähigkeiten, die ich nicht besitze!«
   »Leonie, das hat sie nicht gesagt«, protestierte Rohana ängstlich.
   »Sie brauchte es nicht laut zu sagen«, gab Leonie zurück. »Meinst du, ich höre nur, was sie zu mir sagt ? Wirklich? Was tun wir dann im Turm, wir alle?« Böse sah sie auf die Tür, durch die Fiora den Turm betreten hatte. »Sie wird schon sehen!«
   »Was hast du vor, Leonie?« flüsterte Melora mit aufgerissenen Augen und schwankender Stimme. Das beruhigte Leonie ein bißchen. Wenn die Bewahrerin ihr nicht glaubte, hatte sie wenigstens ihre Mitschülerinnen überzeugt, daß sie Kräfte besaß, mit denen man rechnen mußte.
   »Oh, sie soll einen Sturm haben, wenn sie einen will, und wenn er vorbei ist… « Leonie war sich ihrer Würde zu sehr bewußt, um zu fauchen, aber sie ballte die Hände zu Fäusten und preßte die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. »Ich kann es schon richtig hören. ›Oh, Leonie, das darfst du nicht!‹ Als stünde es ihr zu, mir zu sagen, was ich darf und was nicht!«
   »Sie ist die Bewahrerin… « wandte Rohana schwach ein.
   Leonie warf das Haar mit einer verächtlichen Geste zurück, als habe der Titel Bewahrerin für sie keine Bedeutung. »Dann lernt sie es am besten gleich: Ich tue, was ich will, hier oder anderswo. Und sie wird es lernen. Diesen Kampf habe ich nicht gewollt, aber ich werde ihm nicht ausweichen.«

V
    Die kleine Wetterkuppel auf dem Mond enthielt mehr Menschen, als die Vorschriften es erlaubten. Ysaye nahm den Kommandositz hinter der Computerkonsole ein, David und Elizabeth beugten sich über ihre Schulter, und ein halbes Dutzend Männer und Frauen drängten sich hinter ihnen zusammen. Schweigen herrschte, während der Computer nach den Daten, die der Satellit sandte, auf dem Schirm ein weiteres Bild entstehen ließ. Überrascht schnappte David nach Luft.
   »Heiliger Rauch!« rief er leise aus. Ysaye kannte das Zitat nicht und ignorierte es als bedeutungslos bis auf den offensichtlichen Zusammenhang mit Verwunderung.
   Ysaye hatte sich vergewissert, daß weder der Computer noch der Satellit einen Hardware- oder Software-Fehler aufwies und kein Witzbold auf dem Schiff ihnen mit gefälschten Daten Streiche spielte. Letzteres hatte sie durch das einfache Mittel überprüft, daß sie jemanden mit einem echten optischen Teleskop vor die Kuppel schickte, der Bilder von den Wettermustern auf dem Planeten unten gemacht hatte. Zwar waren sie verglichen mit dem, was der Satellit sandte, von schlechter Qualität, aber eins bewiesen sie: Die Daten stimmten. Das Wetter auf Cottman IV benahm sich nicht normal.
   »Sieh dir das an.« David reichte Elizabeth die letzte der Wetterkarten, die aus dem Plotter gekommen waren. Sie studierte das Blatt Papier mit verwirrt gekrauster Stirn.
   »Wo ist denn der Sturm hergekommen?« fragte sie. »Zuerst verschwinden zwei Stürme, und jetzt taucht plötzlich ein Sturm aus dem Nichts auf! Irgend etwas stellt da unten sehr seltsame Dinge mit dem Wetter an.«
   »Was für seltsame Dinge?« fragte eine Stimme von hinten. »Wir haben gerade festgestellt, daß die Atmosphäre ungefährlich für einen Landetrupp ist. Also erzählen Sie mir jetzt nicht, daß wir Probleme bekommen!« Commander Matt Britton, Chef der Wissenschaftsabteilung, war soeben eingetroffen und so überfüllt der Raum war, die Leute, die zwischen ihm und der Konsole standen, rückten zur Seite, damit er sich hindurchquetschen konnte.
   Elizabeth reichte ihm ihre Serie von Wetterkarten in chronologischer Reihenfolge. »Sehen Sie selbst, Sir. Erst verschwinden zwei Stürme ins Nichts, dann bekommen wir Niederschläge ohne ein Wettermuster, das sie rechtfertigen würde.« Sie schüttelte den Kopf. »Keine Tiefdruckzone, keine Luftmassenbewegung, nichts. Nur Regen.«
   Der Abteilungsleiter studierte die Karten, ohne daß sich in seinem Gesicht eine Regung zeigte. »Irgendeine Theorie, was dahintersteckt?« fragte er nach einer Weile.
   »Bisher nicht«, gestand Elizabeth ein. »Wir

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