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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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später, als sie fertig angezogen waren, klopfte es wieder an der Tür, und eine andere Frau trat mit einem Frühstückstablett ein. Sie schürte das Feuer und erkundigte sich durch Zeichen, ob die Terranerinnen sonst noch etwas wünschten. Ysaye begutachtete das schwerbeladene Tablett und schüttelte den Kopf. Es war mehr als genug für sie alle da: Brot aus Mehl, das mit Nüssen oder einer ähnlichen Zutat gestreckt war und sehr herzhaft schmeckte, eine große Schüssel mit geschmortem Obst, noch warm, etwas wie Käse und eine Schüssel mit gekochten Eiern, die von normalen Hühnereiern nicht zu unterscheiden waren - eine Abwechslung von dem Nußbrei, den sie zuvor bekommen hatten.
   »Sie haben also Vögel und domestizieren Geflügel«, bemerkte Elizabeth. »Da sie offensichtlich eine Verlorene Kolonie sind, haben sie vielleicht eine erfolgreiche Hühnerzucht mit den Exemplaren betrieben, die jedem Kolonistenschiff als lebendes Inventar mitgegeben werden.«
   »Ich habe Pferde gesehen oder wenigstens Tiere, die wie Pferde aussahen«, berichtete Ysaye. »Eine Gruppe von Männern kam heute morgen darauf angeritten.«
   »Das ist der endgültige Beweis«, nickte Elizabeth. »Eine Erklärung, warum sie zu neunzig Prozent menschlich sind, wäre schwer genug zu finden. Menschen und Pferde können nur damit erklärt werden, daß sie von Terra stammen. Wir hätten kaum schneller in ihre Gesellschaft eingeführt werden können als auf die Weise, daß wir gezwungen waren, von ihrer Gastfreundschaft Gebrauch zu machen.«
   Zum Frühstück gehörte auch ein Krug mit dem Bitterschokoladen-Getränk, das es anscheinend zu jeder Mahlzeit gab, und Ysaye war überrascht, wie gut es ihr allmählich schmeckte. Auch wunderte sie sich, daß es sie so schnell wach machte, und sie schloß daraus, es müsse die hiesige Version von Kaffee sein - jede Gesellschaft, ob »menschlich« oder nicht, besaß eine. Also werden sie sich doch nicht allzusehr von uns unterscheiden , dachte sie vergnügt, wenn sie ihr Koffein brauchen, um am Morgen wach zu werden!
   Elizabeth sah sich die eindrucksvollen Mengen der Nahrungsmittel an und drängte Ysaye und Aurora, sich satt zu essen. In ihren Xenoanthropologie-Vorlesungen habe sie gehört, daß sich mit dem Essen starke Emotionen verbänden. Auf fremden Planeten sei es gut, alles zu verzehren, was einem vorgesetzt werde. Deshalb taten sie ihr Bestes. Dann erschien die erste Frau wieder und führte sie die Treppe hinunter in einen großen Raum. Ysaye war sich nicht sicher, ob es der gleiche war, in dem sie sich am ersten Abend versammelt hatten, oder ein anderer. Die Sonne strömte zu den kleinen Fenstern herein, und Form und Größe des Saals wirkten anders, aber die Möbel waren die gleichen.
   Ihre männlichen Kollegen warteten bereits auf sie. Sie trugen ihre Uniformen und wirkten beinahe ebenso erfreut wie die Frauen, daß sie ihre eigenen Sachen zurückbekommen hatten. Die Männer waren in einem Mannschaftsquartier untergebracht worden, was bei den Terranern die Vermutung wachrief, es müsse Brauch sein, ein stehendes Heer oder etwas in der Art zu unterhalten. Dort, wo die Männer schliefen, war leicht Platz für fünfzig oder sechzig.
   »Elizabeth, warum tragen Sie heute morgen Ihre Uniform nicht?« fragte Commander Britton. Alle anderen fühlten sich offensichtlich viel wohler in der vertrauten, bequemen Kleidung.
   »Diese Sachen entsprechen dem Klima«, antwortete Elizabeth. »Und… ich hielt es für eine gute Idee, im Eingeborenenkostüm zu bleiben. Ich habe hier noch keine Frau in einer anderen als einer häuslichen Funktion gesehen, deshalb wollte ich mich ihnen wenigstens in meiner äußeren Erscheinung weiterhin anpassen. Auf Terra hat es auch solche Zeitabschnitte gegeben, und einige der früheren Verlorenen Kolonien hatten diese Art von sozialer Struktur aufgegriffen. Ich möchte nicht, daß unsere Gastgeber - und sei es unterbewußt - denken, mir sei es gleichgültig, ob ich mich in ihrer Gesellschaft schicklich benehme.«
   »Sie reden, als planten Sie immer noch, sich hier niederzulassen«, sagte Evans verächtlich. »Darauf würde ich keine Zeit verschwenden, wenn ich in Ihren Schuhen steckte. Jetzt, da wir alle wieder auf den Beinen sind, ist das erste, was wir tun müssen, zum Wrack der Fähre zurückzukehren und uns über Funk mit dem Schiff in Verbindung zu setzen. Wir brauchen ein richtiges Team hier unten, da uns der Erste Kontakt aufgezwungen

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