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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eine sinnlose Hoffnung…« Sie zögerte, und Magda versicherte ihr, es wäre ihnen eine Ehre, der Lady Ardais gefällig zu sein.
   »Es geht um meinen Sohn«, erklärte Rohana. »Er ist verschwunden. Wir befürchteten ein Verbrechen. Dann kam ein Arbeiter zu uns, der hier in eurem Hafen an einem eurer großen Gebäude beschäftigt ist. Sicher ist es euch kein Geheimnis, daß viele dieser Arbeiter von uns bezahlt werden, daß sie uns berichten, was wir über euer Volk zu erfahren wünschen. Dieser Mann nun, der meinen Sohn flüchtig kennt, meldete, er habe ihn hier gesehen, und er arbeite hier. Das ist ein paar Monate her; ich habe mich erst jetzt zu dem Entschluß durchgerungen, jedem Gerücht nachzugehen…«
   Verblüfft gab Magda diesen Bericht an den Koordinator weiter. »Es stimmt, daß wir viele Darkovaner beschäftigen. Aber - Euer Sohn, Lady? Die meisten sind einfache Arbeiter, die Maschinen bedienen oder Zimmerleute und Maurer sind.«
   »Unser Sohn ist jung und brennt auf Abenteuer wie alle Männer seines Alters«, erwiderte Rohana. »Ihm käme es bestimmt wie ein großes Abenteuer vor, sich unter Menschen von einer anderen Welt zu mischen. Er würde nicht zögern, dafür als Maurer oder Pflasterer zu arbeiten. Und wie ich sagte, er wurde hier gesehen und erkannt.« Sie überreichte Montray ein in Seide gewickeltes Päckchen. Er öffnete es langsam und sah dabei Magda an, die Rohanas Worte übersetzte.
   »Ich habe ein Bild meines Sohns mitgebracht. Vielleicht könnt Ihr diejenigen Eurer Leute, die für darkovanische Arbeiter zuständig sind, fragen, wann er zuletzt hier beschäftigt war.«
   Unter der Seide kam ein kupfernes Medaillon zum Vorschein. Montray öffnete den Verschluß und enthüllte ein Miniaturgemälde. Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe.
   »Sehen Sie sich das an, Magda.«
   Er gab es ihr, und sie blickte auf ein naturgetreu gemaltes Bild von Peter Haldane.
   »Ich sehe es euren Gesichtern an, daß ihr beide meinen Sohn erkennt«, sagte Lady Rohana. Magdas erster Gedanke war: Das ist unmöglich, das ist Wahnsinn! Dann meldete sich der gesunde Menschenverstand. Eine zufällige Ähnlichkeit, mehr nicht. Ein phantastisches Zusammentreffen .
   Montray war schon am Kommunikator. »Bringen Sie mir einen Personal-Solido und Fotos von Peter Haldane, Bethany. Magda«, er drehte sich zu ihr um, »erklären Sie es ihr.«
   Magda versuchte es. Sie entdeckte Schweißtröpfchen am Haaransatz der Lady; ob sie von Nervosität oder der Hitze in Montrays Büro - oder von beidem - herrührten, konnte sie nicht entscheiden.
   »Eine zufällige Ähnlichkeit? Unmöglich, mein Kind. Er ist an der Farbe seines Haars erkannt worden, und diese Farbe kommt nur bei Comyn oder solchen aus Comyn -Blut vor.«
   »Sie ist bei Terranern nicht selten, meine Dame«, versicherte Magda. (Sie hatte es gewußt; Peter pflegte Witze darüber zu reißen. »Auf der darkovanischen Seite halten sie mich für den Bastard irgendeines Edelmannes!«) »Bei uns bedeutet es keinen Anspruch auf edle Abstammung, sondern nur, daß die Eltern rotes Haar und ein bestimmtes rassenbedingtes Erscheinungsbild hatten.« Sie unterbrach sich, weil Bethany hereinkam und ihr den kleinen Solido und den Ausdruck der Personalakte reichte, der ein Farbfoto von Peter Haldane enthielt. Ohne Kommentar gab sie beides Lady Rohana.
   Rohana betrachtete das Bild kurz. Dann blickte sie auf; ihr Gesicht war weiß geworden. »Das verstehe ich nicht. Seid ihr ganz sicher, daß er nicht einer von uns ist, in einer Verkleidung, die euch irregeführt hat?«
   »Ganz sicher, meine Dame. Ich kenne Peter Haldane seit meiner Kinderzeit.«
   »Wie ist das möglich? Einer von euch Terranern, der einem von uns so ähnlich sieht…« Ihre Stimme schwankte. »Jeder könnte getäuscht werden, wenn dieser Mann darkovanische Kleidung trüge. Und euer Mann wird ebenfalls vermißt?« Erst Stunden später fiel Magda auf, daß sie Rohana nichts davon gesagt hatte. »Merkwürdig. Nun, ich sehe, daß ich anderswo nach Nachrichten über meinen Sohn suchen muß.«
   Nachdem sie sich förmlich von Montray verabschiedet hatte, wandte sie sich Magda zu und berührte leicht ihre Hand. Sie sah sie mit einem langen, forschenden Blick an. »Irgendwie habe ich das Gefühl, ich werde von neuem über diese Angelegenheit hören«, sagte sie. »Ich danke dir für deine Freundlichkeit. Vielleicht kommt ein Tag, an dem ich dir helfen kann, meine

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