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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Kessel. »Riecht gut«, entschied er sich schließlich und tauchte seine Schüssel ein. Er nahm Platz und balancierte das Essen auf den Knien. Ich tat es ihm gleich, und er sagte zu mir: »Erzählen Sie mir etwas über sich, Jason. Woher wissen Sie so viel über die Hellers? Lerrys war bei der ›Narr-Kampagne‹ dabei, aber Sie sehen zu jung aus, als daß Sie hätten dabeigewesen sein können.«
   »Ich bin älter, als ich aussehe«, erwiderte ich, »aber dafür bin ich wirklich nicht alt genug.« (Während des kurzen Bürgerkrieges, als die Darkovaner die Waldläufer in den ›Narr-Pässen‹ bekämpft hatten, war ich, ein Junge von elf Jahren, als Spion gegen die menschlichen Eindringlinge eingesetzt worden; aber das erzählte ich Regis nicht.) »Ich habe acht Jahre bei ihnen gelebt.«
   » Sharra! Das waren Sie?« Der darkovanische Prinz sah aufrichtig beeindruckt aus. »Kein Wunder, daß man Ihnen diese Aufgabe übertragen hat! Jason, ich beneide Sie!«
   Ich gab ein kurzes, bellendes Gelächter von mir.
   »Nein, Jason, ich meine das ernst. Als Junge versuchte ich in den Terranischen Raumdienst zu kommen, aber meine Familie überzeugte mich schließlich davon, daß mir als einem Hastur bereits andere Aufgaben zugedacht waren - daß es die Pflicht der Hasturs sei, dafür zu sorgen, Terra und Darkover in friedlichem Einvernehmen zu halten. Das gereicht mir natürlich zu einem großen Nachteil, verstehen Sie? Jedermann ist der Ansicht, ich müsse mir ein paar Kissen um den Kopf binden - für den Fall, daß ich einmal stolpere.«
   »Warum, zum Teufel, hat man Sie dann auf eine gefährliche Mission wie diese mitziehen lassen?«
   Hasturs Augen leuchteten auf, aber sein Gesicht blieb absolut unbewegt, als er mit ernster Stimme sagte:
   »Ich habe meinem Großvater klargemacht, daß ich meiner Pflicht der Familie gegenüber absolut nachgekommen bin. Ich habe fünf Söhne, davon drei legale, die in den letzten beiden Jahren zur Welt gekommen sind.«
   Ich keuchte, verschluckte mich und brach in ein donnerndes Gelächter aus, als Regis aufstand und zum Fluß ging, um seine Schale zu spülen.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als wir das Lager abbrachen. Während die anderen die letzten sattelfertig verpackten Kleinigkeiten auf die Packtiere luden, gab ich Kyla den Auftrag, die Rucksäcke fertig zu machen, die wir tragen würden, wenn der Weg selbst für die Tiere zu schlecht wurde, und ging noch einmal ans Flußufer, um die Tiefe der Furt nachzuprüfen und einen Blick auf die wolkenverhangenen Klüfte zwischen den einzelnen Bergspitzen zu werfen.
   Die Männer packten das Kleinzelt zusammen, das wir in den Wäldern benutzen würden, und legten dabei eine Geschicklichkeit an den Tag, der mich den Unsinn, den sie dabei machten, übersehen ließ. Daß man mir eine gute Mannschaft zugeteilt hatte, war mir bereits klargeworden. Rafe, Lerrys und die drei darkovanischen Brüder waren niemals müde, stets gut aufgelegt und, was die Berge anbetraf, abgehärtet. Kendricks - in dieser Umgebung absolut außerhalb seines Elements - war, was die Ausführung von Befehlen anbelangte, absolut vertrauenswürdig, und ich wußte, daß ich mich auf ihn würde verlassen können. So komisch es auch klingt, aber die Tatsache, daß er ein Terraner war, wirkte sogar beruhigend auf mich, obwohl ich erwartet hatte, das genaue Gegenteil würde der Fall sein.
   Das Mädchen Kyla war immer noch so etwas wie eine unbekannte Größe für mich. Sie war zu ruhig und steif. Zwar tat sie ihre Arbeit, sagte aber selten ein Wort. Aber immerhin befanden wir uns noch nicht im Bergland. Bisher war sie mir mit schweigsamer Freundlichkeit begegnet. Ansonsten kam sie naturgemäß besser mit den Darkovanern zurecht, und so hatte ich mich nicht viel um sie gekümmert.
   »He, Jason, machen Sie mal Platz«, rief jemand, und ich bewegte mich blinzelnd zur Seite. Die Sonne schmerzte auf meinem Gesicht. Ich fuhr vorsichtig mit der Hand über die Haut und stellte fest, was damit geschehen war.
   Am gestrigen Tag, den ich auf dem unbedeckten Laster zugebracht hatte, und am heutigen Morgen hatte ich mir, ohne einen Gedanken an die in dieser Höhe heiße Sonne zu verschwenden oder gegen ihre Strahlen Maßnahmen zu ergreifen, eine Verbrennung zugezogen, die mein Gesicht rot werden ließ. Ich ging auf Kyla zu, die gerade mit wohlberechneten Bewegungen ein letztes Gepäckteil auf eines der Lasttiere lud.
   Sie wartete nicht einmal

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