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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Zustimmung aus. Verdammt, verdammt sollte er sein! Bebend setzte ich mich. Er hatte angedeutet - nein, er hatte es deutlich ausgesprochen -, daß ich zu bemitleiden sei, ein Krüppel mit einem alten Groll, der heimgekehrt war und die verjährte Fehde da wiederaufnehmen wollte, wo er sie verlassen hatte. Indem er ihre unausgesprochenen Gefühle geschickt fokussierte, hatte er ihnen einen guten Grund gegeben, meine Worte unbeachtet zu lassen.
   Aber die Aldarans waren der Mittelpunkt der Sharra-Rebellion gewesen! Wußten sie nicht einmal das?
   Oder wollten sie es nicht wissen? Die Sharra-Rebellion war wie alle Bürgerkriege nur ein Symptom für innere Schwierigkeiten. Die Aldarans waren nicht die einzigen auf Darkover, die sich von dem Terranischen Imperium verlocken ließen. Der Comyn stand fast allein gegen die magnetische Anziehungskraft der sternenumspannenden Föderation.
   Und ich war für beide Seiten der geeignetste Sündenbock. Die Konservativen im Comyn mißtrauten mir, weil ich Halbterraner bin, und die Anti-Comyn-Fraktion mißtraute mir, weil Kennard Alton, mein Vater, der zuverlässigste Führer des Comyn gewesen war. Und beide fürchteten, was ich über Sharra wußte. In ihrer Vorstellung war ich immer noch Teil jener Schrecken, die das Land überschwemmt hatten mit Terranern in ledernen Uniformen, Blaster statt ehrlicher Schwerter in der Hand, die saubere Nacht mit dem Auswurf ihrer Raketen verpestend. Das hatten sie nie vergessen oder vergeben. Warum sollten sie auch?
   »Unsere Vorväter vertrieben die Aldarans«, sagte Lerrys Ridenow. »Es ist höchste Zeit, daß wir ihren abergläubischen Unsinn vergessen.«
   Aus der Dunkelheit hinter dem alten Hastur erklang eine junge und schüchterne Stimme. »Warum hören wir uns nicht an, was Lew Alton zu sagen hat? Er kennt die Terranan; er hat unter ihnen gelebt. Und er ist mit Aldaran verwandt. Würde er ohne guten Grund gegen seine eigenen Verwandten sprechen?«
   »Laßt es uns wenigstens unter uns diskutieren«, sagte Callina, und nun nickte Hastur. Er sprach die Formel, die die Außenseiter entließ. Vom unteren Teil der Halle kam Murren, das allmählich verstummte. Zu zweit und zu dritt standen die Zuschauer auf und gingen.
   Mein Kopf begann zu schmerzen, wie immer in der Halle. Sie war natürlich voll von telepathischen Dämpfern, die mentale Interferenzen verhinderten - eine notwendige Vorsichtsmaßnahme, wenn eine große Zahl von Comyn versammelt war. Ein Dämpfer war genau über meinem Kopf angebracht. Das Gesetz sah vor, daß sie zufällig verteilt wurden, aber irgendwie tauchten sie immer im Schoß der Altons auf.
   Jede Comyn-Familie besitzt ihre besondere Gabe, ihr spezifisches Talent. Bei den Altons ist es die überentwickelte telepathische Kraft, die einen ungewünschten Rapport erzwingen und den menschlichen Geist lähmen kann. Der Comyn hatte immer ein bißchen Angst vor den Altons gehabt. Heute sind die Gaben größtenteils rezessiv, durch Generationen von Heiraten mit Nichttelepathen verschwunden. Doch die Tradition ist geblieben, und immer stellt man den Altons telepathische Dämpfer genau vor die Nase. Die unaufhörlichen arhythmischen Wellen - teils Schall, teils Energonen - gingen mir auf die Nerven.
   Der Junge neben Hastur, der meine Partei ergriffen hatte, kam auf mich zu. Inzwischen hatte ich erraten, wer er war: Regis Hastur, der Enkel des alten Regenten. Als er an Callina Aillard vorbeiging, stand sie auf und folgte ihm zu meinem Erstaunen.
   »Was passiert jetzt?« fragte ich.
   »Nichts, hoffe ich.« Regis lächelte mir freundschaftlich zu. Er war einer dieser Rückschläge auf den reinen Comyn-Typ, die in alten darkovanischen Familien immer noch auftauchen, mit hellem Teint, dem dunkelroten Haar der meisten Comyn und Augen von einer fast metallischen Farblosigkeit. Er war schmal gebaut, und wie Callina wirkte er zerbrechlich. Doch es steckte die elastische Härte eines Dolchs dahinter.
   Er sagte: »Du bist also im Raum gewesen und zurückgekehrt. Willkommen, Lew.«
   »Es sieht mir ganz nach einem Willkommen aus«, bemerkte ich trocken. »Was ist das für eine Geschichte mit Aldaran? Ich war erst vor ein paar Sekunden eingetreten, als Callina auf mich zeigte.«
   Regis wies mit dem Kopf auf die leeren Sitze in der unteren Halle. »Politik. Sie wollen, daß Aldaran wieder unter die Comyn aufgenommen wird.«
   Callina unterbrach: »Und Beltran von Aldaran hat einen Wunsch

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