Darkover 20 - Das Schwet des Aldones
freundlich: »Wie geht es dir?«
»Was glaubst du denn?« Meine Kiefermuskeln spannten sich. »Ich muß ein paar Leute umbringen.«
»Vielleicht weniger, als du meinst.« Das Gesicht des Jungen war grimmig. »Zwei der Ridenow-Brüder sind tot. Lerrys wird wohl am Leben bleiben, aber monatelang zu nichts mehr taugen.«
Das hatte ich erwartet. Die Ridenows reagieren hypersensibel schon auf einen gewöhnlichen telepathischen Angriff. Wahrscheinlich würde Lerrys lange Zeit in einem halben Koma liegen. Es war ein Wunder, daß er überhaupt mit dem Leben davongekommen war. »Dio?«
»Bewußtlos, doch sonst fehlt ihr nichts. Zandrus Höllen, Lew, wenn ich nur stärker gewesen wäre… «
Ich machte eine beschwichtigende Geste. »Mach dir keine Vorwürfe! Es ist kaum zu glauben, daß du nicht vollständig ausgebrannt bist. Die Hasturs müssen widerstandsfähiger sein, als ich gedacht habe. Callina?«
»Benommen. Man hat sie in den Turm der Bewahrerin gebracht.«
»Und sonst? Erzähl mir alles auf einmal, laß dir die schlechten Nachrichten nicht einzeln aus der Nase ziehen!«
»Das ist keine schlechte Nachricht: Beltran ist abgezogen. Er hat die Burg letzte Nacht verlassen, als jagten alle Skorpione Zandrus hinter ihm her. Damit ist Callina frei.«
Ich empfand säuerliche Belustigung. Als der Comyn sich im Zustand des Schocks und der Auflösung befand, hätte Beltran als Callinas Gemahl die Zügel der Macht ergreifen können. So war es zweifellos geplant gewesen. Aber mit Beltran von Aldaran - dem abergläubischen Cahuenga aus den Hellers - hatten sie sich auf das schwächste der Werkzeuge verlassen, und es war in ihrer Hand zerbrochen.
»Nun eine schlechte Nachricht. Es sind Terraner hier, und sie lassen niemanden aus der Burg hinaus. Und… « Er verstummte, aber er hielt noch etwas zurück.
»Derik - ist er auch tot?«
Regis schloß die Augen. »Ich wünschte, er wäre tot«, flüsterte er. » Ich wünschte es! «
Ich verstand. Einer schrecklichen Notwendigkeit gehorchend, waren wir in Deriks Verstand eingedrungen. Wir hatten nicht vorhersehen können, daß so bald darauf größere Kräfte losgelassen werden würden. Corus und Auster Ridenow waren glücklich daran. Ihre Körper waren gestorben, als ihre Gehirne ausbrannten.
Derik Elhalyn lebte. Für immer hoffnungslos wahnsinnig.
Draußen erklang eine fremde Stimme, ein protestierender Terraner: »Zum Teufel, wie klopft man an, wenn keine Tür da ist?« Dann teilte sich der Vorhang. Vier Männer traten ein.
Zwei waren Fremde in der Uniform der terranischen Raumpolizei. Einer war Dan Lawton, der Legat von Thendara.
Der vierte war Rafe Scott, und auch er trug eine terranische Uniform.
Regis stand auf und trat ihnen zornig entgegen. »Lew Alton ist verletzt! Er ist nicht in der Verfassung, daß ihr ihn einem - einem Verhör unterziehen könnt wie meinen Großvater!«
»Was wollen Sie hier?« fragte ich.
»Nur die Antworten auf ein paar Fragen«, erwiderte Lawton höflich. »Junger Hastur, wir haben Sie schon einmal gewarnt: Bleiben Sie in Ihren eigenen Räumen. Kendricks, bringen Sie den Hastur-Knaben zu seinem Großvater zurück, und sorgen Sie dafür, daß er dort bleibt.«
Der größere der Terraner legte Regis die Hand auf die Schulter. »Komm, mein Sohn«, sagte er freundlich.
Regis befreite sich mit einer kurzen Bewegung. »Hände weg!« Seine Hand fuhr an den Stiefel und riß einen schmalen Dolch heraus. Über den nackten Stahl sah er die Terraner an und erklärte mit kaltem Zorn: »Ich werde gehen, wenn der vai Dom Alton mich dazu auffordert - oder ihr müßt mich hinaustragen.«
Ich sagte: »Mir ist es lieber, er bleibt. Und Sie erreichen in der Comyn-Burg mit Gewalt gar nichts, Lawton.«
Fast hätte er gelächelt. »Ich weiß. Vielleicht wollte ich, daß sie das selbst sähen. Captain Scott berichtete mir… «
Captain Scott .
»Verräter!« Regis spie aus.
Lawton ignorierte das und blickte auf mich nieder.
»Ihre Mutter war Terranerin… «
»Schwarze Schande über mich, daß ich es zugeben muß - ja!«
»Schauen Sie, mir gefällt das ebensowenig wie Ihnen.« Lawton blieb friedlich. »Ich bin dienstlich hier - lassen Sie mich meine Aufgabe erfüllen und wieder gehen. Ihre Mutter war… «
»Elaine Aldaran Montray.«
»Dann sind Sie verwandt mit - Wie gut kennen Sie Beltran von Aldaran?«
»Ich habe
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